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Alle Fotos (2)Biografie
Jochen Alexander Freydank wurde am 15. September 1967 in Berlin/Ost geboren und wuchs in der ehemaligen DDR auf. Er bewarb sich mehrfach bei Filmhochschulen, doch nachdem er nicht angenommen wurde, begann Freydank zunächst eine Karriere als Editor und Regieassistent. Er verfasste Drehbücher für diverse TV-Formate und sammelte erste Regiererfahrungen mit Kurz- und Werbefilmen, sowie im Theaterbereich.
Über die Jahre etablierte er sich erfolgreich im Fernsehsektor, u.a. als Producer der populären Arztserie "In aller Freundschaft". 1999 gründete er in Berlin die Produktionsfirma Mephisto Film GbR , unter deren Dach er auch seine eigenen Regiearbeiten – darunter die Kurzfilme "Notfall" (2001) und "Dienst" (2003) – realisierte.
Als Autor, Regisseur und Produzent arbeitete Jochen Freydank über einen Zeitraum von vier Jahren an der Fertigstellung seines Kurzfilms "Spielzeugland". Anhand einer tragischen Episode schildert der Film präzise und pointiert, wie die Mehrheit der deutschen Bevölkerung im Nationalsozialismus durch bewusste Verdrängung und Verleugnung der menschenverachtenden Vernichtungspolitik die Verfolgung und Ermordung ihrer jüdischen Mitbürger nicht nur hinnahm, sondern erst möglich machte.
"Spielzeugland " erhielt zahlreiche Preise auf nationalen und internationalen Festivals und wurde darüber hinaus in der Kategorie Short Film (Live Action) für die Academy Awards 2009 nominiert. Der Film gewann die begehrte Auszeichnung, die Jochen Freydank bei der Oscarverleihung am 22. Februar 2009 in Los Angeles persönlich entgegennahm.
2011 inszenierte er für den Saarländischen Rundfunk seinen ersten abendfüllenden Spielfilm: Die "Tatort"-Folge "Heimatfront" spielt im Milieu deutscher Afghanistan-Veteranen und erzählt vom Mord an einer Kriegsgegnerin. Nicht zuletzt wegen seiner beklemmenden Darstellung der traumatisierten Soldaten und ihrer hilflosen Versuche, in die Zivilgesellschaft zurückzufinden, erhielt der Krimi sehr gute Kritiken. Etwas leichtere Kost inszenierte Freydank anschließend mit der Tragikomödie "Und weg bist Du" (2012, TV), über eine todkranke junge Frau, die dem Schicksal ein Schnippchen zu schlagen scheint, als der leibhaftige Gevatter Tod – in Gestalt von Christoph Maria Herbst – sich in sie verliebt. Für seine Regie wurde Freydank 2013 mit dem Bayerischen Fernsehpreis ausgezeichnet.
Anfang 2013 begann Jochen Alexander Freydank mit Dreharbeiten zu seinem ersten langen Kinofilm: "Der Bau", nach einer Erzählung von Franz Kafka, erzählt von einem wohlhabenden Mann, der sich in einer festungsartigen Wohnung verschanzt, in panischer Angst, dass "die da draußen" ihn heimsuchen könnten. Die Hauptrolle übernahm Axel Prahl.
Parallel zur Arbeit an diesem Film realisierte Freydank eine weitere "Tatort"-Folge: In "Allmächtig" (2013, TV) werden die Münchner Ermittler Leitmayr und Batic mit den tödlichen Folgen eines Exorzismus konfrontiert.
Beim Filmfestival im koreanischen Busan feierte im Oktober 2014 schließlich "Kafkas Der Bau" Premiere; nach weiteren Festivalaufführungen startete der Film im Sommer 2015 in den deutschen Kinos.