Roland und Viktoria: Duett aus "Neuestes! Allerneuestes!". Nr. 10
Quelle: Deutsches Filminstitut - DIF / Sammlung Neumayer
Tonbild zum Duett "Roland und Victoria" aus der Metropol-Theater Revue "Neustes! Allerneustes!" von 1904. Die Nummer zeigt die wachsende Zuneigung zwischen den Figuren, die auf zwei bekannten Berliner Denkmälern, dem Rolandsbrunnen (Roland) und der Siegessäule (Viktoria), stehen. Zunächst verweigert sich Viktoria den Avancen Rolands, wird dann aber zugänglicher. Gesungen wird mit Berliner Akzent vor dem Hintergrund, der auch für das Tonbild "Abends nach Neune" verwendet wurde.
Tonbild ist eine Bezeichnung für frühe Kinofilme mit Synchronton (aufgezeichnet und abgespielt im Nadeltonverfahren). In Deutschland begann die Produktion von Tonbildern um 1903: Die Kamera filmte Schauspieler im Playback-Verfahren zu einer auf Schellackplatte vorliegenden Tonaufnahme. In der Kinovorführung wurde der (normalerweise noch handgekurbelte) Projektor mit dem Grammophon synchronisiert. Die kurzen Filme zeigten vorzugsweise beliebte Musikstücke aus Oper, Operette und Revue. Es entstanden sogar spezielle Tonbild-Theater für das extrem populäre Genre. Noch vor Beginn des Ersten Weltkriegs 1914 endete die kurze Ära des Tonbildes wieder. Um 1908 in großer Zahl gedreht, gehören sie heute zu den Raritäten des frühen Filmerbes.