Just Married

Deutschland 1997/1998 Spielfilm

Inhalt

Friedrich Bär, ein ehrgeiziger Berliner, und Frangipani Klein, Tochter des bekannten Kinokettenbesitzers Willi Klein, sind im siebten Himmel. Doch schon während der Flitterwochen ziehen erste dunkle Wolken auf. Friedrich, der von nun an die Geschäfte seines Schwiegervaters leitet, kann nur noch an seine Karriere denken. Der naiven Frangipani, die von Romantik, ewiger Liebe und eigenen Kindern träumt, passt das natürlich gar nicht. Ein Jahr später ist die erste Tochter da. Die Eheleute schlafen bereits in getrennten Betten, und Friedrich wird morgens am Badezimmerspiegel mit der Nachricht "Ich hasse dich" begrüßt. Ein weiteres Jahr später ist Familie Bär um einen Sohn gewachsen. Friedrich hat seit längerer Zeit eine Geliebte. Als Frangipani ihm auf die Schliche kommt, möchte sie sich rächen. Sie betrügt ihn mit einem Mann, den sie in der Disco kennengelernt hat. Schließlich versöhnen sich die beiden an Willi Kleins Sterbebett.

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Heinz17herne
Heinz17herne
Friedrich Bär ist Betreiber eines Off-Kinos und frischgebackener Ehemann ausgerechnet von Frangipani, der Tochter des etablierten Berliner Kinokettenbesitzers Willi Klein. Die Hochzeit war auch ein geschäftlicher Deal, da Bär nun auch der Chef der florierenden Kinos seines nun in den Ruhestrand getretenen Schwiegervaters geworden ist. Diese Branchen-Verbindung sorgte für erhebliche Medien-Schlagzeilen – mit Auswirkungen bis nach Italien.

Kurz vor der Hochzeitsreise dorthin nimmt die 20-jährige Frangipani ihrem sicherlich zehn Jahre älteren Friedrich den Schwur ab, sich während der Ferien allein um sie – und nicht ums Geschäft – zu kümmern. Umgekehrt schwört sie ihm die Treue, und das selbst in dem Fall, dass er ihr untreu wird. „Liebst du mich?“ fragt „Bärchen“ und erhält prompt die Antwort seiner sehr bestimmend auftretenden jungen Frau: „Im Augenblick schon.“

Doch die gegenseitige Versicherung hält nicht lange. Frangipani erwischt ihren Gatten bereits kurz nach der Ankunft im sonnigen Süden, wie er die aktuellen Zuschauerzahlen seines Kinos via Internet abfragt – und schmeißt kurzerhand dessen Minicomputer ins Meer. Als Friedrich, um diesen zu retten, an einem Felsen zum Wasser herabsteigt, verletzt er sich so schwer, dass ein Bein in Gips gehüllt werden muss. So verbringt er die weiteren Tage humpelnd an ihrer Seite...

Ein Jahr später. Die Ehe ist pro Forma glücklich, denn Frangipani und Friedrich haben ein Kind, die Tochter Nina. Aber die Wirklichkeit hinter der Fassade sieht anders aus: „Ich hasse dich“ prangt, mit Lippenstift auf den Spiegel geschrieben, im Badezimmer, im Bett klappts längst nicht mehr so und Friedrich verbringt die Nächte statt im Ehebett in einem düsteren Verschlag. Er plant ein Großprojekt am Potsdamer Platz, den Kameramann Carsten Thiele noch als Riesenbaustelle zeigt. Die Banken freilich wollen nicht recht mitziehen.

Erneuter Zeitsprung-Cut. Nun haben die beiden mit Sohn Willi bereits zwei Kinder. Frangipani ahnt, dass Friedrich sie betrügt. Sie hat den Detektiv Harry Buntfuß auf ihren Gatten angesetzt und der findet heraus, dass Friedrich ein Verhältnis mit der attraktiven Filmemacherin Elisabeth Weiß unterhält. Doch die ehrgeizige, lebenslustige 27-Jährige, vom Auftreten her ein denkbar großer Gegensatz zur Kindfrau Frangipani, verfolgt mit dieser Affäre vor allem berufliche Interessen.

Frangipani will sich rächen: In einer Diskothek lässt sie sich vom erstbesten Mann abschleppen. Dennoch bleiben beide zusammen, von ihrem Vater noch auf dem Sterbebett versöhnt, und gehen „zu den Enten“ an den Lietzensee: Sie wirft den Pager mit der Nachricht seiner Geliebten in besagtes Gewässer, er schiebt den Kinderwagen...

„Nimm die Dinge endlich so, wie sie sind, sonst werdet ihr beide unglücklich“: Nach dieser Devise Willi Kleins, die dieser seinem künftigen Schwiegersohn kurz vor der Hochzeit mit auf den (Lebens- und Leidens-) Weg gibt, handelt Friedrich gut damit. Das (bürgerliche) Ehe-Glück will immer wieder aufs neue erarbeitet – und auch erduldet – werden.

Und das, so gibt uns, politisch völlig unkorrekt, Rudolf Thome zu wissen, vor allem vom Mann. Er ist der in der Ehe Unterdrückte, und der Berliner „Volksbühnen”-Star Herbert Fritsch gibt ihn als ganz armes Schwein. Rudolf Thome, dessen Film „Frau fährt, Mann schläft“ (mit Hannelore Elsner) zur TV-Erstausstrahlung 2004 gerade in die Kinos gekommen war, bekennt sich zu seinem filmischen Tabubruch: „Alle Frauen, die ich kenne, haben die Männer mies behandelt, sobald die Kinder da waren.“

Sein mit 81 Minuten recht kurzer Film „Just Married“, vom 17. Juni bis 17. Juli 1997 in Berlin und im italienischen Vasto gedreht und am 13. Februar 1998 in der „Deutschen Reihe“ der 48. Berlinale uraufgeführt, startete am 24. September 1998 in den Kinos.

Pitt Herrmann

Credits

Regie

Drehbuch

Schnitt

Darsteller

Produktionsfirma

Produzent

Alle Credits

Regie

Regie-Assistenz

Drehbuch

Kamera-Assistenz

Ausstattung

Kostüme

Schnitt

Schnitt-Assistenz

Ton-Schnitt

Ton-Assistenz

Darsteller

Produktionsfirma

in Zusammenarbeit mit

Produzent

Aufnahmeleitung

Dreharbeiten

    • 1997: Berlin, Italien [Sommer]
Länge:
2187 m, 80 min
Format:
35mm, 1:1,66
Bild/Ton:
Eastmancolor, Ton
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 17.09.1998, 80586, ab 12 Jahre / feiertagsfrei

Aufführung:

TV-Erstsendung (DE): 25.11.2004, ARD

Titel

  • Originaltitel (DE) Just Married

Fassungen

Original

Länge:
2187 m, 80 min
Format:
35mm, 1:1,66
Bild/Ton:
Eastmancolor, Ton
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 17.09.1998, 80586, ab 12 Jahre / feiertagsfrei

Aufführung:

TV-Erstsendung (DE): 25.11.2004, ARD