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Alle Fotos (9)Biografie
Peter Handke ist vor allem durch sein literarisches Werk hervorgetreten, aber auch durch eine starke Affinität zum Filmischen, die sich in theoretischen Äußerungen zum Kino, in eigenen Regiearbeiten und in einer langjährigen freundschaftlichen Zusammenarbeit mit dem Regisseur Wim Wenders spiegelt; nicht zuletzt auch in den filmisch anmutenden Erzähl- und Montagetechniken seiner Texte.
1942 im österreichischen Griffen geboren, wuchs Handke teils in Kärnten, teils in Berlin auf. Er besuchte ein katholisches Internat und verfasste dort erste literarische Texte. 1961 begann er ein Jura-Studium in Graz und schloss sich dem "Forum Stadtpark" der "Grazer Gruppe" an. Als der Suhrkamp-Verlag 1965 sein Romanmanuskript "Die Hornissen" annahm, brach er das Studium ab und widmete sich fortan ganz dem Schreiben. Nach einem spektakulären Auftritt bei der Gruppe 47 in Princeton veröffentlichte er sein provokantes Stück "Publikumsbeschimpfung". Bis Ende der 1960er schrieb er weitere Dramen ("Kaspar"), Prosa ("Begrüßung des Aufsichtsrats") und Lyrik ("Die Innenwelt der Außenwelt"). 1969 war er Mitbegründer des Frankfurter "Verlags der Autoren".
Ende der 1960er begann auch die Zusammenarbeit mit Wim Wenders, der seine Erzählung "Die Angst des Tormanns beim Elfmeter" (1971) adaptierte. Handke inszenierte im selben Jahr für den WDR den Fernsehfilm "Chronik der laufenden Ereignisse". Mit "Wunschloses Unglück", der 1974 von Wolfgang Glück verfilmt wurde, vollzog er nach seiner sprachkritischen Phase eine Hinwendung zum traditionellen Erzählen. 1977 führte er bei der Verfilmung seiner Erzählung "Die linkshändige Frau" selbst Regie. Mit Wenders arbeitete er 1986/1987 am Drehbuch zu "Der Himmel über Berlin". Seine letzte Regiearbeit war "Die Abwesenheit" (1992).
Seit Mitte der 1990er Jahre hat Handke immer wieder Texte über die Jugoslawienkriege verfasst und durch Äußerungen zur Rolle Serbiens, beispielsweise bei der Trauerfeier für Slobodan Milosevic, für Diskussionen gesorgt.