Filmstoffe in allen Facetten: Fünf "besondere Kinderfilme" gehen in Entwicklung

Für den achten Jahrgang der Initiative "Der besondere Kinderfilm" gingen insgesamt 46 Filmstoffe ein. Eine Fachjury wählten nun die vielversprechendsten Projekte für einen Zuschuss zur Stoffentwicklung in Höhe von 25.000€ aus.

 

Dabei geht die Bandbreite vom Dokumentarfilm mit animierten Elementen über einen Öko-Thriller im Grünen Band bis zu einer Piraten-Komödie. Die große Resonanz der Branche bestärkt die Initiative in dem Vorhaben, die Vielfalt und Qualität von Kinderfilmen in Deutschland weiter zu verbessern und die Aufmerksamkeit für originäre Filmstoffe zu steigern.

Die geförderten Projekte des neuen Jahrgangs 2020/21
Bis zum 27. März gingen 46 Bewerbungen mit Treatments für Spiel-, Animations- und Dokumentarfilme für ein Kinderpublikum ab sechs Jahren ein. Dies ist angesichts der erschwerten Arbeitsbedingungen durch die Eindämmungsmaßnahmen zu COVID-19 besonders hervorhebenswert. Thematisch standen Geschwistergeschichten, Genre-Filme sowie die Kraft und Tücke von Wünschen hoch im Kurs. Zu betonen ist weiterhin das ausgewogene Geschlechterverhältnis bei den einreichenden Autor*innen wie den Produzent*innen.

Die Fachjury aus elf Kinderfilm-Expert*innen entschied sich für folgende Projekte, die jeweils 20.000 Euro für die Autor*in und 5.000 Euro für die Produzent*in zur Erstellung der ersten Drehbuchfassung erhalten:

"Der Knall" – Dokumentarfilm mit Animationen
Autorin: Lola Randl (Gerswalde)
Produktion: Philipp Pfeiffer, Tohuwabohu GmbH (Berlin)
Die Brüder Josef und Alois nehmen uns an die Hand: Durch ihre Augen entdecken wir die Welt, in der wir leben, neu. Von der kleinsten Kleinigkeit bis zum großen Ganzen. Vom heimischen Garten bis zu Reisen in die weite Welt. In dokumentarischen und animierten Bildern nimmt "Der Knall" das Verhältnis von Mensch und Natur, aber auch der Menschen untereinander unter die Lupe.

"Käpt'n Schnapsfurz" – Spielfilm
Autor*innen: Bettina Börgerding und David Grunschka (Berlin)
Produktion: Claus Boje, Boje Buck Produktion GmbH (Berlin)
Pepe (7) wächst in einer Idylle auf: Auf dem Festivalgelände zwischen Bauwagen kann er seiner Fantasie von den Holzpiraten freien Lauf lassen. Schule und die Kinder dort sind nicht sein Ding, deshalb geht Pepe auch nicht mehr hin. Doch dann verflucht ihn das Monster Flimmsäg und alles geht den Bach runter: Pepes Schulschwänzen fliegt auf, Mama und Papa streiten sich – und dann zieht Mama sogar aus. Also wird Pepe zum gefürchteten Piraten Käpt’n Schnapsfurz. Gemeinsam mit seiner fantastischen Crew und zwei richtig echten Freunden nimmt er es mit Flimmsäg auf!

"See Me Dance" – Spielfilm
Autorin: Carolin Hecht (Unterföhring)
Produktion: Eva Holtmann, Bantry Bay Productions GmbH (Köln)
Nele und Tom – das sind zwei Aliens, die aufeinandertreffen. Nele liebt Musik und hat schon getanzt, da konnte sie noch gar nicht richtig laufen. Tom ist seit seiner Geburt gehörlos und hat oft das Gefühl eher durchs Leben zu stolpern. Er möchte mehr vom Leben, als das, was seine Eltern für möglich halten. Als die Welten von Nele und Tom in der Schule aufeinander prallen, beginnen sie statt der Unterschiede ihre Gemeinsamkeiten zu entdecken. Sie finden eine Sprache, die sie beide sprechen: das Tanzen. Schritt für Schritt lernen sie, dass Kommunikation mehr ist, als nur Worte zu verstehen. Und dass man, um seinen eigenen Weg zu finden, auch manchmal neue Wege gehen muss.

"Silbersee" – Spielfilm
Autor: Stefan Gieren (Lemgow)
Produktion: Albert Schwinges, StoryBay UG (Salzwedel)
André (12) zieht mit seiner Mutter in die Altmark. Für den Jungen aus der Großstadt ist das die Höchststrafe. Das Dorf am Grünen Band, dem ehemaligen Todesstreifen zwischen Ost- und Westdeutschland, ist der trostloseste Ort der Welt! Zum Glück findet er Anschluss zur Detektivbande der Dorfkinder. Doch ein Streit mit einer rivalisierenden Bande sorgt für zerstörte Unterschlupfe und geklaute Heiligtümer. Als André nachts auf der Lauer liegt, um den Feinden eine Falle zu stellen, entdeckt er im Wald gleißendes Licht und Männer in Schutzanzügen. Am nächsten Tag ist an der Stelle ein mysteriöser Silbersee entstanden. André muss die Banden einen, um das Rätsel des Silbersees zu lösen und ihre Heimat zu retten.

"Wunschzettel" – Spielfilm
Autoren: Ali Hakim, Max König und Raoul Reinert (Hamburg)
Produktion: Raoul Reinert, Cuckoo Clock Entertainment GmbH & Co. KG (Hamburg)
Die zwölfjährige Nele erfährt vom Wunschzettel ihrer todkranken Schwester Emma. Doch sie schafft es nur wenige Wünsche mit ihr umzusetzen. Als Emma stirbt, driftet die Familie in Trauer auseinander. Allerdings kann Nele mithilfe ihres verrückten Onkels ihre Eltern und ihre ältere Schwester überzeugen, gemeinsam Emmas letzte Wünsche zu erfüllen. Es beginnt ein abenteuerlicher Roadtrip voller scheinbar unmöglicher Wünsche und skurrilen Situationen, der die Familie wieder zusammenbringt

Die Jurysitzung wurde am 11. und 12. Mai 2020 online unter der Leitung von Margret Albers abgehalten.

Die Mitglieder der Fachjury 2020 waren: Alexandre Dupont-Geisselmann (farbfilm verleih, für die AG Verleih), Meike Götz (für die Redaktion Kinder und Familie des MDR), Christoph Holthof (Produzent, entsandt durch die Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg), Roman Klink (Dramaturg, Autor und Lektor, entsandt von der Filmförderungsanstalt), Brigitta Mühlenbeck (Leiterin des WDR Kinder- und Familienfernsehens, für die Koordination Kinder und Familie der ARD), Stefan Pfäffle (Stellv. Redaktionsleiter Fiktion & Programmakquisition, KiKA), Katharina Reschke (Autorin, für den Förderverein Deutscher Kinderfilm e.V.), Petra Rockenfeller (Kinobetreiberin, für die AG Kino – Gilde deutscher Filmkunsttheater e.V. und den HDF Kino e.V.), Nataly Savina (Autorin und Lektorin, entsandt vom Medienboard Berlin-Brandenburg), Manfred Schmidt (Consultant, entsandt durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien) und Ingo Weis (Redaktion Kinder und Jugend, ZDF).

"Die diesjährige Auswahl bildet mustergültig ab, wofür sich die Initiative 'Der besondere Kinderfilm' einsetzt: größtmögliche Vielfalt. Kinder haben wie Erwachsene ein Recht auf Filme in allen Facetten, auf das ganze Spektrum von Themen und Erzählformen", so Margret Albers.

Die ausgewählten Stoffe gehen nun in die Stoffentwicklung und werden 2021 beim Treffen der Finanziers für die weiterführende Förderung vorgestellt.

Quelle: www.der-besondere-kinderfilm.de