Acht Wochen nach der Corona-bedingten Absage der geplanten Veranstaltung gehen die 66. Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen heute online. In 64 Programmen zeigen sie über 350 Filme aus knapp 70 Ländern und sind damit eines der bislang größten Online-Festivals seit Ausbruch der Krise.
Dazu kommen Gespräche mit über 100 Filmemacherinnen und Filmemachern in den Wettbewerben, Live-Gespräche zu weiteren Programmen, sechs DJ-Sets und zahlreiche Online-Fachveranstaltungen.
Auf dem Programm stehen unter anderem die fünf Wettbewerbe des Festivals mit insgesamt 152 Arbeiten. Am 18. Mai werden überdies Preisgelder in Höhe von knapp 42.000 Euro verliehen. Neben den Wettbewerben präsentieren die Kurzfilmtage drei Werkschauen: von Susannah Gent (Großbritannien), Philbert Aimé Mbabazi Sharangabo (Ruanda/Schweiz) und Maya Schweizer (Deutschland). Archive aus Polen und Russland stellen ihre Sammlungen vor, im Länderfokus zeigt das Festival neuere Kurzfilme aus Portugal, die beiden Festivals DocLisboa (Portugal) und Dokufest (Kosovo) zeigen im Documentary Spotlight kurze Dokumentarfilme. Das Goethe-Institut Nairobi präsentiert das kenianische Künstlerkollektiv The Nest Collective, deutsche und internationale Musikvideos laufen im MuVi-Preis und im MuVi International-Programm, und vieles mehr. Jeden Abend geht außerdem ein neues DJ-Set ins Netz. Täglich werden neue Programme ins Netz gestellt und sind dann jeweils 48 Stunden lang zu sehen. Live-Gespräche komplettieren das Angebot.
Die Eröffnung am heutigen Mittwoch, 13. Mai um 19.30 Uhr und die Preisverleihung am Montag, 18.Mai um 19.30 Uhr werden frei zugänglich über die Website und Facebook-Seite der Kurzfilmtage gestreamt.
Zutritt zu allen anderen Programmen ist mit einem Festivalpass für 9,99 Euro möglich, der online über www.kurzfilmtage.de erhältlich ist. Damit hat das Publikum unbeschränkten Zugang zu allen Festivalprogrammen. Alle Erlöse aus dem Verkauf der Festivalpässe leiten die Kurzfilmtage an das Sozialwerk Stiftung VG Bild Kunst weiter.
"Für uns stand von Anfang an fest, dass wir die Kurzfilmtage trotz Corona durchführen werden. In den letzten acht Wochen haben wir ein ganz neues Festivalformat entwickelt, hatten rechtliche, finanzielle, technische und organisatorische Herausforderungen zu bewältigen und können nun, gemessen an der Zahl der Filme, eines der bislang größten Online-Festivals seit Beginn der Krise anbieten", so Festivalleiter Lars Henrik Gass. "Wir sind auf dem Weg zu einem Filmfestival, das nicht mehr auf Ort und Zeit beschränkt ist. Das ist neu, und es ist unumkehrbar. Und vor allem eröffnet es die Möglichkeit, durch eine neuartige Struktur ein Publikum zu erreichen, das wir vor Ort in Oberhausen niemals hätten erreichen können, weit über nationale Grenzen hinweg. Auf jeden Fall werden wir einige Formate, die wir in diesem Jahr in der Not entwickelt haben, fortführen und weiterentwickeln."
Quelle: www.kurzfilmtage.de