Inhalt
Frau Dr. Mabuse, Herrscherin über einen internationalen Pressekonzern, will zum Zwecke der Auflagensteigerung eine Kunstfigur kreieren, die zunächst alle Träume der Leserschaft erfüllt, um sie dann vor deren Augen zu vernichten. Ihre Wahl fällt auf Dorian Gray. Dr. Mabuse führt den reichen, narzisstischen Dandy in die Oper aus, wo er sich in die Sängerin Andamana verliebt. Auch auf dem Presseball und einer Weltreise durch die Unterwelt macht er eine glänzende Figur – und Dr. Mabuse mit der Berichterstattung hohe Profite. Doch dann wendet sich der moderne Homunkulus gegen seine Schöpferin …
Anders als ihr androgyner Held im Film hat Ulrike Ottinger die Vorlesung über "Subversive Ästhetik" nicht verpasst: In ihrer futuristischen Medientravestie verbindet sie Avantgardekunst und Triviales, Underground und Weltkulturen, Videotechnik und Voodoo zu einem Welttheater, in dem geschlechtliche und sozial verfestigte Rollenzuschreibungen immer wieder lustvoll konterkariert werden. Ottinger hierzu 1984: "Für mich würde eine emanzipierte Gesellschaft darin bestehen, dass sie keine Rollenerwartungen mehr an irgend jemanden stellt. Dann käme es auch nicht zur Diffamierung von Minoritäten."
Quelle: 69. Internationale Filmfestspiele Berlin (Katalog)
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