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Als würde er die Krisen voraussehen, die ihm bevorstehen, reist der Architekt Georg Winter nur auf Drängen seiner Frau Eva in das abgelegene Bergdorf seiner Kindheit, wo seine Mutter beerdigt wird. Mit dem Ehepaar fahren auch die beiden erwachsenen Kinder Reh und Jan, die nichtsahnend in das geheimnisumwitterte Vorleben ihres Vaters hineingezogen werden. "Alles, was mit Unterdrückung und Verdrängung zu tun hat, wird letztlich zu einer Frage von Macht und Ohnmacht", sagt die Regisseurin Ina Weisse über ihren Debütfilm. "Die Kinder in der Familie bekommen das direkt zu spüren."
Im Dorf trifft Georg Hannah wieder, seine frühere Freundin, die dort mit ihrem Sohn lebt. Durch die Konfrontation mit der Vergangenheit beginnt die scheinbar harmonische Fassade der Familie zu bröckeln. Instinktiv will Georg fliehen, doch das Dorf ist durch eine Schneelawine von der Außenwelt abgeschnitten. "Er hätte jetzt die Möglichkeit, mit seiner Vergangenheit umzugehen, sich zu bekennen, aber er ist feige, schafft es nicht und macht sich dadurch wieder schuldig", erklärt Ina Weisse.
Ina Weisse beschreibt eindrucksvoll das Drama einer Familie, die durch Verdrängung, Angst, Schuld und Selbstbetrug an den Rand des Zerfalls gebracht wird.
Quelle: 59. Internationale Filmfestspiele Berlin (Katalog)
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