Der Spielfilm "Im Labyrinth des Schweigens" von Giulio Ricciarelli (Claussen + Wöbke + Putz Filmproduktion, naked eye filmproduction) wird für Deutschland ins Rennen um den 88. Oscar® für den Besten nicht englischsprachigen abendfüllenden Kinofilm geschickt.
Dies hat eine von German Films berufene, unabhängige Fachjury entschieden. Jurysprecherin Dagmar Hirtz gab die Entscheidung heute bei einer Pressepräsentation in München bekannt.
Die neunköpfige Jury begründete ihre Entscheidung folgendermaßen: "Regisseur Giulio Ricciarelli und seinem Team gelingt in seinem gewissenhaft recherchierten Debütfilm ein spannendes und bewegendes Drama. 'Im Labyrinth des Schweigens' fesselt mit einem wenig bekannten Kapitel der deutschen Nachkriegsgeschichte: die Auschwitz-Prozesse von Frankfurt. In dem international auf Festivals und weltweit erfolgreichen Film überzeugt Alexander Fehling mit seinem intensiven Spiel als Staatsanwalt auf der Suche nach Wahrheit und Gerechtigkeit."
Die Produzenten Uli Putz, Jakob Claussen (Claussen+Putz Filmproduktion) und Sabine Lamby (naked eye filmproduction) zur Entscheidung der Jury: "Wir freuen uns sehr über diese große Ehre und Herausforderung. Und wir sind froh darüber, für diese besondere Chance in den USA einen so erfahrenen Verleihpartner wie Sony Pictures Classics an unserer Seite zu wissen."
Und Regisseur Giulio Ricciarelli: "Ich habe mit diesem Film im Ausland schon so viele gute Erfahrungen gemacht, die Zuschauer reagieren, wie in Deutschland auch, berührt und bewegt und denken dabei oft auch über die eigene Geschichte nach. Eine solche internationale Resonanz war uns bei diesem Thema sehr wichtig. Die Entscheidung der Jury ist für uns eine große Chance und eine große Freude. Danke."
Michael Barker, Co-President von Sony Pictures Classics: "Die Menschen sind ganz erstaunt, eine solche Geschichte zu entdecken, von der sie zuvor überhaupt nichts wussten. Dies ist ein wichtiger Film über Gerechtigkeit und Gedenken, und es ist einer dieser seltenen Filme, der gleichzeitig nicht nur sehr gut gemacht ist, sondern auch eine kraftvolle Botschaft hat und zugleich unterhaltsam ist."
"Im Labyrinth des Schweigens" erzählt die Geschichte des jungen Staatsanwalts Johann Radmann, der sich Ende der 1950er Jahre auf eine bedingungslose Suche nach der Wahrheit hinter den Geschehnissen von Auschwitz begibt und damit gegen alle politischen und gesellschaftlichen Widerstände den Weg für den ersten Frankfurter Auschwitz-Prozess ebnet. In der Hauptrolle ist Alexander Fehling zu sehen, der für seine Leistung beim Bayerischen Filmpreis 2015 als Bester Schauspieler ausgezeichnet wurde.
"Im Labyrinth des Schweigens" ist eine Produktion der Claussen+Wöbke+Putz Filmproduktion in Koproduktion mit naked eye filmproduction. Gefördert wurde die Produktion von HessenInvestFilm, dem FilmFernsehFonds Bayern (FFF), der Filmförderungsanstalt (FFA) und dem Deutschen Filmförderfonds (DFFF).
Der Film feierte seine Weltpremiere beim Toronto International Film Festival 2014 und erhielt sehr positive Presse- und Publikumsreaktionen. Danach folgten Festivalteilnahmen unter anderem in Zürich, Hongkong und Shanghai. Beim Les Arcs European Film Festival 2014 gewann er den Publikumspreis und erhielt eine Besondere Erwähnung der Jury.
Der Weltvertrieb Beta Cinema hat "Im Labyrinth des Schweigens" bisher in 118 Länder verkauft. In Spanien, Portugal, Frankreich, Belgien, Holland, Luxemburg und Israel wurde er schon erfolgreich in den Kinos gestartet. Insbesondere in Frankreich war er mit knapp 350.000 Zuschauern einer der erfolgreichsten deutschsprachigen Spielfilme der letzten Jahre. Der Verleih Sony Pictures Classics plant einen Kinostart in den USA am 30. September 2015. In Deutschland startete "Im Labyrinth des Schweigens" am 6. November 2014 und erreichte im Verleih von Universal Pictures International Germany über 250.000 Kinozuschauer.
Die Bekanntgabe der fünf für den Oscar® nominierten Filme ist am 14. Januar 2016. Die Oscar®-Verleihung findet am 28. Februar 2016 im Dolby Theatre in Hollywood statt.
Über den deutschen Beitrag für den Oscar® in der Kategorie "Bester nicht englischsprachiger abendfüllender Kinofilm" entscheidet ein jährlich berufener Auswahlausschuss. Dieser besteht aus neun Vertretern verschiedener Verbände und Institutionen.
German Films ist als zuständige Dachorganisation für die Vorbereitung und Durchführung des Auswahlverfahrens für den deutschen Kandidaten zuständig, der ins Rennen um den Oscar® in der Kategorie Bester nicht englischsprachiger abendfüllender Kinofilm geht. German Films ist nicht im Auswahlgremium vertreten.
Dem diesjährigen Auswahlausschuss gehörten an:
Verband Deutscher Filmproduzenten e.V. : Karsten Stöter
Allianz Deutscher Produzenten - Film & Fernsehen e.V. / Sektion Kino: Christoph Müller
Verband deutscher Filmexporteure e.V.: Julia Weber
Verband der Filmverleiher e.V.: Oliver Koppert
Hauptverband deutscher Filmtheater Kino e.V.: Doris Lerchl-Goldermann
Verband der Deutschen Filmkritik e.V.: Dunja Bialas
Bundesverband Regie e.V.: Dagmar Hirtz
Deutsche Filmakademie e.V.: Sven Burgemeister, Mathilde Bonnefoy
Quelle: www.german-films.de