Die zehnte Podiumsreihe der Kurzfilmtage Oberhausen

Die 61. Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen, die von 30. April bis 5. Mai 2015 stattfinden, werden zum zehnten Mal von der Diskussionsreihe "Podium" begleitet.

2006 führten die Kurzfilmtage ihre erfolgreiche Diskussionsreihe ein, in der aktuelle technologische, ästhetische, politische oder wirtschaftliche Fragen rund um die kurze Form angesprochen werden. Von Ed Atkins über Jonathan Rosenbaum bis zu Ulay und Akram Zaatari haben seitdem Künstler, Kuratoren und Autoren in Oberhausen diskutiert. In diesem Jahr unter anderem dabei: Dietrich Leder, Johann Lurf, Brent Klinkum, Alice Koegel u.v.a.

Das zehnte Podium der Kurzfilmtage findet täglich vom 1. bis 5. Mai ab 10 Uhr in Oberhausen statt. Der Eintritt ist frei, eine Akkreditierung ist nicht erforderlich.

Freitag, 1. Mai

Wie unabhängig geht Filmemachen heute?
Die Standards und Glaubenssätze, wie Filme finanziert und vertrieben werden sollen, wurden zuletzt erheblich erschüttert. Kann ich Filme ohne Beteiligung des Fernsehens produzieren, brauche ich noch Filmfestivals und Vertriebe? Die Diskussion widmet sich der Frage, welche aktuellen Probleme, aber vor allem auch Perspektiven sich all jenen bieten, die möglichst unabhängig arbeiten wollen.
Teilnehmer :
Jakob Kirstein Høgel, Berater/Produzent (Århus)
Moderation: Sirkka Möller, Kuratorin (Berlin)

Teil 2, 12.30 Uhr: Wie unabhängig sind Filmschulen in Deutschland?
Vor dem Hintergrund der aktuellen Auseinandersetzung um die Neubesetzung des Direktorenpostens bei der dffb stellt sich die Frage, wie unabhängig Filmausbildung in Deutschland heute eigentlich noch sein kann.

Teilnehmer:
Susanne Heinrich, Rat der Studierenden der dffb (Berlin); Dietrich Leder, Professor (KHM Köln); Gerald Sommerauer, Rat der Studierenden der dffb (Berlin).
Moderation: Lars Henrik Gass, Festivalleiter (Oberhausen); Sirkka Möller, Kuratorin (Berlin)

Samstag, 2. Mai

Was können wir noch mit dem Kino anfangen?
Zunehmend gewinnt man den Eindruck, dass experimentelle Filme über Filmfestivals hinaus nicht mehr den Weg ins Kino finden. Waren solche Werke früher schon einmal im Kino zu sehen, sind sie heute doch eher in Kunstgalerien anzutreffen, wo sie ganz neue Formatierungen erfahren. Dies liegt nicht nur an dem Auswertungsdruck, den kommerzielle Kinoverleiher produzieren, sondern auch an Förderrichtlinien. Gleichwohl gibt es Initiativen, die den Kinoraum neu erschließen –und Leute, die das ändern wollen.
Teilnehmer:
Elisabetta Fabrizi, Kuratorin (Tyneside Cinema Gallery, Newcastle upon Tyne); Barbara Fränzen, Leiterin Filmabteilung im Österreichischen Bundeskanzleramt (Wien); Brent Klinkum, Kurator Transat Projects (Caen); David Sin, Leiter Cinemas Independent Cinema Office (London).
Moderation: Wilbirg Brainin-Donnenberg, Kuratorin (Wien)

Sonntag, 3. Mai:

Filmlabore in Künstlerhand – alter Hut oder neues Konzept?
Von der Massenkopie zur limitierten Edition: Welche Eigenschaften des Zelluloidfilms sind für Kuratoren und Archivare heute wichtig? Was sind die Möglichkeiten und Auswirkungen für Künstler und Filmemacher, die ihn am Leben erhalten wollen? Und welche Strategien und Präsentationsformen wählen Kunstgalerien, die mit Film als Film zu tun haben? Künstler und Vertreter von Filmlaboren sprechen über diese Fragen.
Teilnehmer:
Alice Koegel, Kuratorin Staatsgalerie Stuttgart; Andrew Lampert, Anthology Film Archives (New York); Nicolas Rey, Filmemacher L'Abominable (Paris); Esther Urlus, Filmemacherin (Rotterdam).
Moderation: Vassily Bourikas, Kurator (Athen)

Montag, 4. Mai:

3D Reloaded – Was ist vom stereoskopischen Kino zu erwarten?
Hat das 3D-Kino schon sein Potential erschöpft? War das schon alles? Angesichts dieser Möglichkeit stellt sich umso dringlicher die Frage, was das 3D-Kino im Unterschied zum altvertrauten Kino anzubieten hat. Ist 3D nur ein weiterer Pinsel im Tuschkasten der Filmemacher oder muss unser Verständnis des Kino-Bilds generell überdacht werden? So wie 3D-Kinoschaffen und -schauen noch immer Neuland darstellen, ist auch das Nachdenken über 3D-Kino erst noch zu entwickeln. Wird die 3D-Erfahrung gar die Rezeption des flachen Kinos beeinflussen? Dieses Podium ist Teil des Themas "Das Dritte Bild – 3D-Kino als Experiment".
Teilnehmer:
Elisa Linseisen, Autorin (München); Johann Lurf, Filmemacherin (Wien); Nadia Ranocchi, ZAPRUDERfilmmakersgroup (Roncofreddo).
Moderation: Björn Speidel, Kurator „Das Dritte Bild“ (Berlin)

Dienstag, 5. Mai

Das Oberhausen Seminar – eine Bilanz
Das Oberhausen Seminar bringt im zweiten Jahr Menschen zusammen, die mit Bewegtbildern arbeiten. Es stellt Fragen rund um die Infrastruktur und Präsentation künstlerischer Bewegtbilder, in einem kontinuierlichen Austauschprozess zwischen Film und Kunst, zwischen den Teilnehmern und dem Festival und nicht zuletzt innerhalb der Gruppe. Teilnehmer sprechen über ihre Erfahrungen und präsentieren Ergebnisse.
Teilnehmer:
Teilnehmer des Oberhausen Seminars
Moderation: Chi-hui Yang, Autor und Kurator, Leiter des Oberhausen Seminars 2015 (New York)

Akkreditierungsschluss der 61. Kurzfilmtage: 14. April 2015
Akkreditierung: http://www.kurzfilmtage.de/festival/professionals/akkreditierung/

Quelle: www.kurzfilmtage.de