Von 14. bis 23. November findet in Wiesbaden die 27. Ausgabe des exground filmfest, das in diesem Jahr in seinem Länderschwerpunkt Mexiko in den Fokus rückt.
"2014 ist definitiv ein Rekordjahr, was die Premieren betrifft!", gab Andrea Wink, Vorstandsmitglied des ausrichtenden Vereins Wiesbadener Kinofestival, auf der Pressekonferenz von exground filmfest bekannt. Über 50 der rund 220 Filme, die dieses Jahr im Programm laufen werden, sind Europa-, internationale oder Deutschland-Premieren. 16 Festivalbeiträge feiern in Wiesbaden ihre Weltpremiere.
Vorstandsmitglied Gerald Pucher fügte hinzu: "Auch dieses Jahr haben wir viele Überraschungen und Neuerungen für unser Publikum. Angefangen direkt am Eröffnungstag. exground filmfest 27 beginnt dieses Jahr mit einer Doppeleröffnung. 'The Hamsters' von Newcomer Gil González und 'Guten Tag, Ramón' von Jorge Ramírez-Suárez, der seinen Film persönlich zusammen mit Schauspielerin Ingeborg Schöner vorstellen wird. Eine Familienkomödie und ein berührender Film über Menschlichkeit und Toleranz – beide Filme sind internationale Premieren."
Aus mehr als 3.000 Einreichungen aus über 90 Ländern hat die Auswahlkommission ein Programm vor allem aus unabhängig produzierten Spiel- und Dokumentarfilmen zusammengestellt. Ein besonderes Highlight des diesjährigen Rahmenprogramms ist die Neuinterpretation von Terry Gilliams "Brazil" der Schweizer Gruppe pulp.noir am Festivalmontag: Durch einen Live-Remix werden aus dem surrealen Klassiker rauschartige Clips erzeugt.
Die Festivalreihen im Überblick
Der Länderfokus liegt dieses Jahr auf Mexiko. Seit Beginn der 1990er-Jahre hat sich ein neues mexikanisches Kino entwickelt, das durch Alejandro González Iñárritu oder Guillermo del Toro an frühe Erfolge aus den 1950er-Jahren anknüpfen kann. In Kooperation mit dem Mexikanischen Filminstitut (IMCINE) und dem Guanajuato International Film Festival richtet exground filmfest einen Blick auf das aktuelle Filmschaffen vielversprechender mexikanischer Regisseure.
Einen Schwerpunkt der American Independents bilden Filme mit politisch und sozial brisanten Fragen: Mit "Camp X-Ray" beleuchtet Regiedebütant Peter Sattler die Haftbedingungen im US-Gefangenenlager Guantanamo. Landflucht, sexuelle Unterdrückung, Homophobie und gesellschaftliche Krisen sind die Hauptthemen der Produktionen aus der Reihe International: Im äthiopischen Film "Difret" – koproduziert von Angelina Jolie – droht einem 14-jährigen Mädchen die Todesstrafe, weil sie ihren Vergewaltiger erschossen hat.
Die Plattform für den aktuellen deutschen Film hat einen neuen Namen: Made in Germany. Unter diesem Titel präsentiert exground filmfest 11 Produktionen, die sich insbesondere mit dem Thema Familie aus den unterschiedlichsten Blickwinkeln auseinandersetzen. "Be My Baby" eröffnet die Reihe. Das Erstlingswerk von Christina Schiewe handelt von einer jungen Frau mit Downsyndrom, die sich trotz aller Widerstände sehnlichst wünscht, Ehefrau und Mutter zu werden. Regisseurin und Hauptdarstellerin Carina Kühne für Publikumsfragen zur Verfügung stehen.
Die youth days sind ein speziell für Jugendliche zusammengestelltes Programm mit Geschichten, in denen sich Jugendliche wiederfinden können und neugierig werden auf andere Kulturen und Welten. Mit dabei: Das in Cannes ausgezeichnete Drama "Mommy" von Xavier Dolan.
Wettbewerbe, Preise und Preisstifter
Im Wiesbadener Jugendfilm-Wettbewerb kämpfen 12- bis 18-jährige Nachwuchsregisseure um die Gunst des Publikums. Der erste Platz, dotiert mit 450 EUR, wird von der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung gestiftet, der Zweitplatzierte erhält einen Einkaufsgutschein des Apple-Stores ergo sum im Wert von 150 EUR. Im Internationalen Jugendfilm-Wettbewerb konkurrieren sieben internationale Jugendfilme miteinander. Die Wiesbadener Jugendjury entscheidet darüber, welcher Regisseur die 2.500 EUR Preisgeld mit nach Hause nehmen darf. Zum zweiten Mal wird zudem eine mit 1.000 EUR dotierte Publikumsauszeichnung vergeben. Beide Preise werden von der Landeshauptstadt Wiesbaden ausgelobt.
Der absolute Publikumsfavorit von exground filmfest ist der Deutsche Kurzfilm-Wettbewerb. Aus 12 Filmen bestimmt das Publikum den Sieger, Zweit- und Drittplatzierten. Die Preisgelder des Erst- und Drittplatzierten von 3.000 und 1.000 EUR werden von der Landeshauptstadt Wiesbaden gestiftet. Das Preisgeld von 2.000 EUR für den zweiten Platz stellt die Wiesbadener Fernsehproduktionsfirma Magenta TV. Zudem vergibt Pille Filmgeräteverleih einen Sachpreis über Technikausleihe im Wert von 2.000 EUR. Eine Fachjury wählt den Sieger im Internationalen Kurzfilm-Wettbewerb. Das Preisgeld von 1.500 EUR stiftet der exground-Freundeskreis. Kurze Meisterwerke von einheimischen Regisseuren laufen im Wiesbaden Special – Kurzfilm-Wettbewerb. Auch hier entscheidet das Publikum über die Gewinner. Das Preisgeld von 500 EUR wird vom Medienpartner von exground filmfest, dem Wiesbadener Kurier, gestiftet, und das Tonstudio klangBezirk stiftet eine Förderung für den nächsten Film im Wert von 2.000 EUR.
Quelle: www.exground.com