Mit einer feierlichen Veranstaltung gedenken die Vereinten Nationen im Beisein von Generalsekretär Ban Ki-moon heute Abend (8. Juli 2014, 18.30 Uhr Ortszeit) dem Beginn des Ersten Weltkriegs vor 100 Jahren.
Zum Auftakt der Gedenkveranstaltung am UN-Hauptsitz in New York stimmt die Völkerrechtsorganisation die mehreren hundert erwarteten Gäste mit einem Filmzusammenschnitt auf das Thema ein. Der Trailer wurde den UN vom europäischen Filmdigitalisierungsprojekt EFG1914 zur Verfügung gestellt und zeigt Original-Filmmaterial aus der Zeit des Ersten Weltkriegs. EFG1914 hat in den zurückliegenden zwei Jahren mehr als 700 Stunden historisches Filmmaterial zum Ersten Weltkrieg digitalisiert und die Filme erstmalig online zugänglich gemacht (www.europeanfilmgateway.eu/1914).
Die gemeinsam von den Ständigen Vertretungen Frankreichs und Deutschlands organisierte Veranstaltung erinnert an die an die Tragödie des Ersten Weltkriegs und ruft zu Frieden und Versöhnung auf. Es ist die einzige Gedenkveranstaltung zum Ersten Weltkrieg, auf der sämtliche Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen zusammenkommen. Die zentrale Gedenkrede hält UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon. "Wir freuen uns natürlich sehr, dass Auszüge aus dem wertvollen, von EFG1914 digitalisierten Material auf der zentralen UN-Gedenkveranstaltung in New York zu sehen sein werden," sagt Claudia Dillmann, Direktorin des Deutschen Filminstituts, dem Projektkoordinator von EFG1914.
Die Veranstaltung wird von Mittwoch, 0:30 Uhr MESZ, an live im Internet übertragen: www.webtv.un.org
Inzwischen bietet das European Film Gateway 1914 einen umfassenden Einblick in die Filmproduktion aus der Zeit des Ersten Weltkrieges. Knapp 3.000 Wochenschauen, Dokumentarfilme, Animations- und Langspielfilme können online gesichtet werden. Das Deutsche Filminstitut in Frankfurt am Main koordinierte die Zusammenarbeit von 31 Partnern aus 15 Ländern. Durch die Beteiligung der Filmarchive aus ganz Europa ist ein einzigartiges Korpus entstanden, das nicht nur alle Phasen und Schauplätze des Ersten Weltkrieges abdeckt, sondern auch sämtliche Genres und Subgenres berücksichtigt, vom Propagandafilm bis zum Antikriegsdrama.
Die Filme sind außerdem über das Themenportal www.europeana1914-1918.eu/ recherchierbar, das neben den Filmen auch historische Textdokumente aus Bibliotheken und Archiven ganz Europas sowie private Erinnerungsstücke und Familiengeschichten aus der Zeit des Ersten Weltkriegs zugänglich macht. Deutsche Partner sind neben dem Deutschen Filminstitut die Deutsche Kinemathek und das Bundesarchiv. Teilweise stammt das Material aus dem Rechtebestand der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung und der DEFA-Stiftung. Die deutschen Beiträge, mehr als 250 Titel, können außerdem auf filmportal.de, der zentralen Internetplattform zum deutschen Film, und der Deutschen Digitalen Bibliothek recherchiert und gesichtet werden.
EFG1914 Projektpartner und assoziierte Partner:
Arhiva Nationala de Filme, Bukarest | Association des Cinémathèques Européennes, Brüssel/Frankfurt | Athena Research and Innovation Center in Information, Communication and Knowledge Technologies, Athen | Bundesarchiv, Berlin | Centre National du Cinéma et de l´Image Animée-Archives françaises du film, Bois d´Arcy| Centro Sperimentale di Cinematografia, Rom | Cinecittà Luce S.p.A, Rom | Cinémathèque royale de Belgique, Brüssel | Fondazione Cineteca di Bologna | CNR-ISTI, Pisa | Det Danske Filminstitut, Kopenhagen | Deutsche Kinemathek - Museum für Film und Fernsehen, Berlin | Deutsches Filminstitut - DIF e.V., Frankfurt | Estonian Film Archive, Tallinn | EYE Film Institut Netherlands, Amsterdam | Filmarchiv Austria, Wien | Filmoteca Española, Madrid | Fondazione Cineteca Italiana, Mailand | Fraunhofer IIS, Erlangen | Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung, Wiesbaden | Imperial War Museums, London | IVAC, Valencia | Jugoslovenska Kinoteka, Belgrad | La Cineteca del Friuli, Gemona | Landesfilmsammlung Baden Württemberg, Stuttgart | Magyar Nemzeti Digitalís Archivum És Filmintezét, Budapest | Museo Nazionale del Cinema, Turin | Národní filmový archiv, Prag | Nasjonalbiblioteket, Oslo | Österreichisches Filmmuseum, Wien | reelport GmbH, Köln
Fakten zum EFG1914 Projekt und dem European Film Gateway:
EFG1914 wird vom Deutsche Filminstitut – DIF mit Unterstützung des Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien sowie des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst koordiniert. Das Projekt wird mit 2,1 Millionen Euro von der Europäischen Union kofinanziert.Die digitalisierten Filme und Begleitmaterialien werden dezentral auf den Webseiten und Portalen der beteiligten Archivpartner vorgehalten. Eine zentrale Recherche- und Zugriffsmöglichkeit zu allen digitalisierten Materialien bietet das "European Film Gateway" (EFG) das zwischen 2008 und 2011 in dem gleichnamigen Projekt realisiert wurde. Das EFG sammelt die Erschließungs- und Zugangsinformationen (Metadaten) und stellt sie der Europeana zur Verfügung, der von der EU-Kommission ins Leben gerufenen Plattform für das kulturelle Erbe Europas. So werden die Sammlungen der europäischen Filmarchive mit Beständen von 2.000 Institutionen aus anderen Kultursparten verknüpft. Aktuell bietet das EFG Zugang zu knapp 650.000 Fotos, Plakaten, Filmen und filmhistorischen Dokumenten aus über 30 europäischen Archiven und liefert somit Filmarchivaren, Wissenschaftlern, Studierenden und der interessierten Öffentlichkeit wichtige Informationen.
Links:
EFG1914: www.europeanfilmgateway.eu/de/content/efg1914-projekt
Europeana 1914-1918: www.europeana1914-1918.eu/de
Filmportal: www.filmportal.de
Quelle: www.deutsches-filminstitut.de