Preisverleihung beim 6. Fünf Seen Filmfestival

Die Jurys mit Jurypräsident Günter Rohrbach und das Publikum haben entschieden. Am Sonntagabend, 05.08.2012, wurden in der Starnberger Schlossberghalle die wichtigsten Preise des 6. Fünf Seen Filmfestivals verliehen:



Der Fünf Seen Filmpreis in der Sparte Spielfilm ging dieses Jahr wie schon im letzten Jahr an die Schweiz. "'Sister' von Ursula Meier ist", so die Begründung der Jury, "auch ein Film über empörende soziale Differenzen [...]. Vor allem aber ist es ein Film über Liebe, genauer, über das hartnäckige Ringen eines zwölfjährigen Jungen um die Liebe jener Frau, die seine Schwester ist oder doch etwas sehr viel Elementareres, das der Film auf eine raffinierte Weise hinauszögert." "Sister" erhielt 5.000 Euro. Der Film wurde bei der Berlinale 2012 mit dem Silbernen Bären ausgezeichnet. Deutscher Kinostart ist am 08.11.2012.

Die Jury vergab den Nachwuchspreis an den Schweizer Spielfilm "Mangrove" von Frédéric Choffat und Julie Gilbert, "an einen Film, der seine Kraft aus dem Sog seiner suggestiven Bildsprache entwickelt.", so die Begründung. "Mangrove" erhielt 1.500 Euro, sowie einen Viewfinder, Mark Vb im Wert von 1.000 Euro.

Der in der Festivalgeschichte zum ersten Mal verliehene Drehbuchpreis ging an die Schweizer-italienische Koproduktion "Sommerspiele" von Rolando Colla. Das Drehbuch stammt von Rolando Colla, Roberto Scarpetti, Olivier Lorelle und Pilar Anguita Mac-Kay. Die Begründung der Jury: "'Sommerspiele' erzählt eine gefühlvolle und intensive Geschichte vom erwachsen werden und erwachsen sein." Der Drehbuchpreis ist mit 2.000 Euro dotiert.

Gewinner des Dokumentarfilmpreises ist die deutsche Produktion "Berg Fidel" von Hella Wenders. Die Jury begründete ihre Entscheidung: "Die Schüler der Grundschule 'Berg Fidel' in Münster leben vor, wie das gehen könnte - eine Gesellschaft des Miteinander: von Nichtbehinderten und Behinderten, von Klugen und weniger Schlauen, von Deutschen und Zugewanderten. [...] Dabei zeigt der Film keine heile Welt." "Berg Fidel" erhielt 3.000 Euro. Der deutsche Kinostart ist am 13.09.2012.

Eine lobende Erwähnung des Dokumentarfilmpreises erhielt die deutsche Produktion "Vierzehn" von Cornelia Grünberg.

Der Träger des Horizonte-Filmpreises ist der Schweizer Dokumentarfilm "Vol Special" von Fernand Melgar, "weil dieser Film sowohl kinematographisch als auch politisch die unhaltbare Situation von Migranten, die kurz vor der Abschiebung stehen, im reichen Europa anhand von Einzelschicksalen eindrucksvoll schildert." so die Begründung der Jury. "Vol Special" erhielt 2.000 Euro.

Eine besondere Erwähnung sprach die Jury des Horizonte-Filmpreises dem urugayischmexikanisch-französischen Spielfilm "La Demora" von Rodrigo Plá aus, "weil er ein weltweit aktuelles Thema in einfacher, verständlicher und berührender Art filmisch verarbeitet."

Der Publikumspreis des 6. Fünf Seen Filmfestivals ging an die Schweizer Komödie "Liebe und andere Unfälle" von Tom Gerber. Der Film erhielt 2.000 Euro für eine weitere Kinokopie.

Der Gewinner des von einer Kinderjury bestimmten Kinderfilmpreises lautet "Die Schatzritter", ein deutsch-luxemburgischer Spielfilm von Laura Schroeder. Die schon ganz professionelle Begründung der Jury: "Der Titel macht neugierig auf den Film. Die Geschichte ist wahnsinnig spannend (...) Es ist ein richtig guter Abenteuerfilm (…)."

Quelle: 6. Fünf Seen Filmfestival