Die Münchner Südart Filmproduktion erhält den mit 60.000 Euro höchstdotierten deutschen Nachwuchsproduzentenpreis für die Produktion des Kinofilms "Die Farbe des Ozeans". Mit dem Preis, den die Verwertungsgesellschaft für Nutzungsrechte an Filmwerken mbH (VGF) jährlich auslobt, werden im Rahmen der Verleihung des Bayerischen Filmpreises die Produzenten Boris Jendreyko und Thomas Klimmet am 20. Januar 2012 im Münchner Prinzregententheater ausgezeichnet.
Die VGF vergibt den mit 60.000 Euro dotierten VGF-NachwuchsProduzentenpreis seit 1994. Unter den bisherigen Preisträgern sind Kinoerfolge wie "Das Leben der Anderen" und "Die Wilden Kerle". Zuletzt wurde Ralf Westhoff für "Der letzte schöne Herbsttag" ausgezeichnet. Das Preisgeld ist nicht zweckgebunden und soll der Stärkung des Eigenkapitals der jungen Produktionsfirmen dienen, die häufig hohe finanzielle Risiken mit der Produktion von nicht immer kalkulierbaren Filmprojekten eingehen. Kriterien für die Auswahl des Gewinners durch eine unabhängige, fachkundige Jury sind die künstlerische Qualität und eine erkennbare Publikumsrelevanz. Die VGF vergibt neben dem VGF-Nachwuchsproduzentenpreis auch Bürostipendien im Bayerischen Filmzentrum Geiselgasteig, unterstützt Filmhochschulen und förderte die Restaurierung der Ur-Fassung von Fritz Langs Allzeit-Klassiker "Metropolis".
"Die Farbe des Ozeans" beleuchtet menschliche Schicksale vor dem Hintergrund brisanter politischer und humanitärer Probleme mit dem afrikanischen Zuwanderungsstrom. Hilfe, Moral und Humanität werden in einen neuen Kontext gestellt und ohne moralischen Zeigefinger hinterfragt.
Während ihres Urlaubs wird die deutsche Touristin Nathalie (Sabine Timoteo) an einem kanarischen Strand mit der Ankunft eines Flüchtlingsboots konfrontiert. Bei ihrem Versuch, dem Afrikaner Zola (Hubert Koundé) und seinem Sohn auf deren Flucht zu helfen, gerät sie nicht nur mit ihrem Mann (Friedrich Mücke) in Konflikt, sondern auch mit der Polizei. Durch ihr Engagement beginnt der spanische Polizist José (Alex Gonzalez) seine ablehnende und zynische Haltung gegenüber den afrikanischen Immigranten zu überdenken.
Mit ihrer ersten Kinofilmproduktion haben die Münchner Nachwuchsproduzenten Boris Jendreyko und Thomas Klimmet ein international hochaktuelles Thema mit ihrer 2008 gegründeten Südart Filmproduktion erfolgreich umgesetzt, was durch Festivalaufführungen in Toronto, Hof und Zürich bestätigt wurde. Ihre Zielsetzung ist, anspruchsvolle und inhaltsstarke Geschichten im Kino zu erzählen, die unterhalten und bewegen sollen. Beide Produzenten sind Absolventen der Münchner HFF, auf der sie Produktion und Medienwirtschaft studierten.
Die Regisseurin Maggie Peren ("Stellungswechsel"), die auch das Drehbuch schrieb, wurde für "Die Farbe des Ozeans" mit dem Berhard-Wicki-Nachwuchspreis ausgezeichnet.
Der deutsche Kinostart von "Die Farbe des Ozeans" ist für März/April 2012 geplant.
Quelle: VGF