Retrospektive Michael Haneke im Deutschen Filmmuseum

Das Deutsche Filmmuseum, Frankfurt am Main widmet Michael Haneke, einem der kontroversesten Autorenfilmer des europäischen Kinos, eine Retrospektive.

Vom 6. bis 31. Juli laufen alle neun seit 1989 entstandenen, vielfach ausgezeichneten Kinofilme und ein Fernsehfilm des österreichischen Regisseurs, der sich von ästhetischen und narrativen Konventionen losgesagt hat und sein Publikum immer wieder zu verstören und begeistern weiß.

Mit der Goldenen Palme in Cannes für "Das weiße Band" (2009) feierte Michael Haneke seinen bislang größten Festivalerfolg und steht auf dem Zenit seines Schaffens. Der 1942 in München geborene und in Wiener Neustadt aufgewachsene Haneke begann nach einem Studium der Philosophie, Psychologie und Theaterwissenschaft als Redakteur und Fernsehspieldramaturg beim Südwestfunk zu arbeiten. 1973 realisierte er mit "...und was kommt danach?" seinen ersten Fernsehfilm, auf den etliche, zum Teil aufsehenerregende TV-Produktionen folgten, ehe er 1989 sein Debüt als Kinoregisseur gab.

Seine Filme, häufig eine Auseinandersetzung mit medialen Repräsentationen von Gewalt, verlangen dem Publikum einiges ab. Neben Bewunderung und kritischer Beschäftigung hat die Verstörung, die Hanekes Filmen folgt, häufig zu erbitterten Kontroversen geführt. Juliette Binoche, Hauptdarstellerin in "Caché" und "Code inconnu" sagte in einem Interview: "Für mich sind Hanekes Filme notwendige Filme. Von Zeit zu Zeit sollte man sie sich ansehen. Aber sicher nicht immer."

Weitere Informationen und Spieltermine: www.deutsches-filminstitut.de/filmmuseum