Winnetou I

BR Deutschland Italien Frankreich 1963 Spielfilm

Inhalt

Der erste Teil der überaus erfolgreichen "Winnetou"-Trilogie von Harald Reinl, in dem aus einem unerfahrenen Eisenbahnangestellten, vom Scout Sam Hawkins im Bahnarbeiter-Camp nur "Greenhorn" genannt, der tapfere Westmann Old Shatterhand wird. Durch die Machenschaften des Schurken Santer, der an das Geld der Eisenbahngesellschaft will und deshalb unrechtmäßig auf das Land der Apachen zugreift, droht er zunächst zum Feind des Häuptlings Intschu-tschuna und seines Sohnes Winnetou zu werden. Doch nachdem Shatterhand Winnetous Leben gerettet und sich im Kampf gegen Intschu-tschuna bewährt hat, wird er schließlich zum Blutsbruder Winnetous. Auch dessen Schwester Nscho-tschi findet Gefallen an dem "weißen Mann", doch durch Santer droht bereits neues Unheil. Sequels: Die Karl-May-Western der 1960er Jahre, besonders "Winnetou II" und "Winnetou III".

 

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Falk Schwarz
Aufguss aus der Heimatfilmküche
Was haben Edgar Wallace und Karl May gemein? Antwort: Horst Wendlandt. Der deutsche Produzent und Initiator der Wallace- und Winnetou-Filme machte damit (Roman-) Papier zu Geld. Dabei kam es ihm auf Authentizität überhaupt nicht an. Schnell, billig, in Europa produziert. Unterhaltung eben - was an sich ja nichts Ehrenrühriges ist. Man streckt am Samstagabend die Beine aus, lässt den Film abspulen und amüsiert sich je nach Gemütslage. Die Filme haben - das sei zugegeben - mittlerweile Kultcharakter. Doch wie wenig Aufwand haben die Verantwortlichen getrieben? Das englische Milieu der Wallace-Romane wurde mal eben nach Berlin verlegt, die Apachen und Kiowa-Indianer, die in die USA gehören, treiben ihr Unwesen in den kroatischen Bergen. Wenn jemand -- wie hier - von dem Rio Pecos redet, der ursprünglich durch New Mexico fließt, dann sehen wir im Film auf den Zvmanja Canyon in Kroatien. Wer schreit da auf? Das Spiel mit den Wirklichkeiten. Der komische Eddi Arent der Wallace Filme mutiert hier zu Chris Howland, der einen englischen Fotografen abgibt, der nichts sieht, aber alles fotografiert und mit dem Regenschirm vom Pferd absteigt. Damit das Risiko klein blieb, hat man gleich die Mannschaft der Wallace-Filme übernommen - den Regisseur, den Kameramann und den Drehbuchautor. Thema ist: das Gute wird vom Bösen bedrängt. Das Gute setzt sich durch. Wieso denn auch nicht (der Zuschauer Erfahrung ist zwar eine andere, aber man möchte ja Märchen für Erwachsene). Das Sujet der Heimatfilme. Die deutsche Filmindustrie hatte es bis zum Abwinken drauf - sanft, locker, seicht, mit fröhlichen Einlagen. Doch auch das ist anzumerken: der "böse" Mario Adorf, der am Fels hängend in die Speere der Indianer fällt, darf nicht einmal mit seiner eigenen Stimme sprechen. Das besorgt für ihn Rainer Brandt. Zu hoffen bleibt, dass die braun geschminkten kroatischen (oder damals noch jugoslawischen) Komparsen nicht allzu viele Pferde zuschanden geritten haben, wenn sie die armen Tiere in unsinnigen Schlachten über ihre Vorderbeine stolpern liessen. Von Pierre Brice und Lex Barker ist zu sagen, dass der Letztere ein guter Schwimmer und ein ausdauernder Taucher ist. Die Fans von Karl May werden beurteilen können, ob es sich um eine adäquate Verfilmung der Romanvorlage handelt. Was haften bleibt, ist die bodenlose Naivität des Films.

Credits

Alle Credits

Regie

Regie-Assistenz

Kameraführung

Kamera-Assistenz

Optische Spezialeffekte

Standfotos

Kostüme

Schnitt

Schnitt-Assistenz

Mischung

Darsteller

Produzent

Herstellungsleitung

Produktionsleitung

Aufnahmeleitung

Produktions-Assistenz

Geschäftsführung

Länge:
2775 m, 101 min
Format:
35mm, 1:2,35 (CinemaScope)
Bild/Ton:
Eastmancolor, Ton
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 03.12.1963, 31278, ab 12 Jahre / nicht feiertagsfrei

Aufführung:

Uraufführung (DE): 11.12.1963, München, Mathäser Filmpalast

Titel

  • Weiterer Titel (FR) La révolte des indiens Apaches
  • Weiterer Titel (IT) La valle dei lunghi coltelli
  • Originaltitel (DE) Winnetou I
  • weiterer Titel (YU) Vinetu I

Fassungen

Original

Länge:
2775 m, 101 min
Format:
35mm, 1:2,35 (CinemaScope)
Bild/Ton:
Eastmancolor, Ton
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 03.12.1963, 31278, ab 12 Jahre / nicht feiertagsfrei

Aufführung:

Uraufführung (DE): 11.12.1963, München, Mathäser Filmpalast

Digitalisierte Fassung

Länge:
101 min
Format:
DCM, 1:2,35 (CinemaScope)
Bild/Ton:
Farbe, Mono
Aufführung:

Aufführung (DE): 14.12.2023 [Wiederaufführung]

Auszeichnungen

Bambi 1965
  • geschäftlich erfolgreichster deutscher Film 1964