Startschuss für cinefest 2021

Vom 12.–21. November 2021 zeigt das XVIII. cinefest – Internationales Festival des deutschen Film-Erbes im Kommunalen Kino Metropolis, Hamburg ein umfangreiches Filmprogramm zum Thema "Westwärts. Osteuropäische Filmschaffende in Westeuropa".

 

Eröffnet wird die diesjährige Ausgabe am 12. November mit einem Video-Gruß von Jana Schiedek, Staatsrätin Behörde für Kultur und Medien Hamburg. Als Eröffnungsfilm wird die estnisch-deutsche Co-Produktion "Wellen der Leidenschaft" (1930, Regie: Wladimir Gaidarow) gezeigt, mit Live-Musik begleitet vom Duo WeberWendt.

Im Rahmen der Eröffnung wird auch der Reinhold-Schünzel-Preis, Ehrenpreis für langjährige Verdienste um die Pflege, Bewahrung und Verbreitung des deutschen Film-Erbes, an Dr. Christiane Mückenberger (Filmwissenschaftlerin, Potsdam-Babelsberg) verliehen.

In den letzten Jahrzehnten ist – nicht zuletzt durch cinefest – das Schicksal von jüdischen Filmschaffenden aus Mittel- und Ost-Europa, die durch den Rassenwahn der NS-Regierung aus der deutschen Kinematografie ins Exil vertrieben wurden, relativ gut erforscht worden. Darüber hinaus gab es aber auch zahllose osteuropäische Filmschaffende aller Gewerke, die im 20. Jahrhundert in West-Europa gearbeitet haben; ihre Karrieren sind weitaus weniger erforscht. Sie kamen nach politischen Umbrüchen (von der "Oktober-Revolution" bis zum Ende des "Prager Frühlings"), aber auch zur Verbesserung ihrer professionellen Chancen und erlebten dabei höchst unterschiedliche Karrieren zwischen Erfolg und Scheitern.  Dabei haben sie die Filmgeschichte in Westeuropa maßgeblich mitgeprägt.

Beim cinefest und dem Filmhistorischen Kongress werden zahlreiche "gebrochene" Karrieren von Filmschaffenden aus Mittel- & Ost- in West-Europa genauer betrachtet. Dazu präsentiert cinefest mit über 30 Filmen - im Kino und online - einen Querschnitt von Produktionen, an denen osteuropäische Filmschaffende unterschiedlicher Gewerke (Regie, Schauspiel, Kamera, Bauten, Produktion) beteiligt waren. Zu allen Filmen gibt es fachkundige Einführungen, Gäste und Live-Musikbegleitungen bei den Stummfilmen.

Auf Metropolis+, dem virtuellen Kinosaal des Kommunalen Kino Metropolis, präsentiert das cinefest vom 13.–28. November 2021 ein ergänzendes Online-Film-Programm.  

Das vollständige Filmprogramm finden Sie hier.

Integriert in das Festival ist der 34. Internationale Filmhistorische Kongress, der vom 19. - 21. November ebenfalls im Kommunalen Kino Metropolis tagt, sowie auch online im Live-Stream verfolgt werden kann. Eröffnet wird der Kongress am 18. November um 20:00 Uhr mit dem Film "Frühlingsstimmen" (1933, Regie: Paul Feios). Im Rahmen der Kongress-Eröffnung werden die Willy-Haas-Preise an bedeutende internationale Publikationen zum deutschsprachigen Film in den Bereichen Buch und DVD-/Blu-ray-Edition verliehen. Die Vorträge des Kongresses finden vom 19.-21. November 2021, jeweils von 9:30 – 16:00 Uhr on-site im Metropolis-Kino, sowie auch online als Live-Stream statt.

Begleitend zum Festival wird am 13. November ein Forum zum Thema Filmarchive und die Pandemie veranstaltet.

Cinefest ist eine Veranstaltung von CineGraph und dem Bundesarchiv.

Quelle, weitere Infos zum Programm und zur Akkreditierung: www.cinefest.de