Mit der Vorstellung der neuen, vom DFF herausgegebenen Publikationsreihe "Perspektiven Frühkindlicher Filmbildung" ging am Montagabend das Forum Frühkindliche Filmbildung zu Ende.
Zum Abschluss des Modellprojekts "MiniFilmclub – Filmbildung für Vorschulkinder bundesweit!" hatte das DFF bundesweit Filmvermittler*innen und Kinobetreiber*innen zum Austausch eingeladen, und stellte aus diesem Anlass das erste Heft der neuen Reihe vor: "Themenheft 1: Filmästhetik und Kinomagie – Erfahrungen mit dem MiniFilmclub" kann nun auf der Website des DFF als digitale Version kostenlos heruntergeladen oder als Printausgabe bestellt werden.
Forum Frühkindliche Filmbildung
Arbeitstagung zum Abschluss des Modellprojekts "MiniFilmclub – Filmbildung für Vorschulkinder bundesweit!"
Wie lässt sich bei Filmbildungsangeboten für eine frühkindliche Zielgruppe ein qualitativ hochwertiges Angeobt sicherstellen? Diese Frage diskutierten zum Abschluss des Modellprojekts "MiniFilmclub – Filmbildung für Vorschulkinder bundesweit!" am Montag die knapp 50 Teilnehmer*innen des Forum Frühkindliche Filmbildung, die dafür vor Ort und online aus ganz Deutschland, von Kiel bis München, und auch aus Wien zugeschaltet waren. Die einzigartige Arbeitstagung für Kinobetreiber*innen, Filmvermittler*innen und pädagogische Fachkräfte bündelte die Erfahrungen des dreijährigen Modellprojekts und brachte zum Abschluss die Akteur*innen sowie interessierte Einrichtungen und Pädagog*innen an einen Tisch.
Beim abendlichen Empfang stellte Christine Kopf, Leiterin der Filmvermittlung des DFF, die Fachpublikation "Filmästhetik und Kinomagie – Erfahrungen mit dem MiniFilmclub" vor. Ein Kurzfilmprogramm der um neue Werke erweiterten Filmedition des MiniFilmclubs und ein anschließendes Filmgespräch mit dem Filmemacher Khaled Mzher ("When Cities Fly", JO/DE 2017) beschlossen das Programm am Montag.
Ein offener Austausch am Dienstag gab Kinos und pädagogischen Einrichtungen Gelegenheit, die Möglichkeit und Bedingungen einer Übernahme des Formats MiniFilmclub für die eigene Institution mit dem DFF zu besprechen.
Fazit der Tagung: frühkindliche kulturelle Bildung gemeinsam radikal weiterdenken
Ein wichtiges Fazit der inspirierenden Geschichten und Diskussionen der Arbeitstagung war das "gemeinsame Weiterdenken und Vernetzen", die Forderung, Kinder als heutige Ideen- und Impulsgeber ernster zu nehmen, und nicht erst als die von morgen. Einigkeit herrschte darüber, Mut und Zutrauen auch und gerade in die Jüngsten zu haben, oder, wie es eine der Teilnehmer*innen formulierte: "Kinder lassen sich begeistert irritieren". Alle Beteiligten riefen gemeinsam dazu auf, eigene hohe Standards in der frühkindlichen kulturellen Bildung radikal weiterzudenken und gemeinsam mit den jungen Filmbegeisterten für deren institutionelle Verankerungen zu kämpfen.
Teresa Darian, Wissenschaftliche Mitarbeiterin der Kulturstiftung des Bundes, betonte den Wert solcher bislang einzigartiger Formate wie des MiniFilmclubs und formulierte zur kulturellen Filmbildung, dass diese "anders als in Frankreich oder Skandinavien [...] in Deutschland hauptsächlich im außerschulischen Bereich" stattfinde – "bei Filmfestivals und in kommunalen Kinos. Zu selten wird der Film im Sinne einer ästhetisch-kulturellen Bildung als eigenständige Kunstform und in seinen Verbindungen mit anderen künstlerischen Sparten erfahrbar." Der MiniFilmclub wie auch die gesamte Filmbildungsarbeit am DFF, so Direktorin Ellen M. Harrington, verstehe Kinder als Individuen, "die in der Lage sind, ihren eigenen ästhetischen Geschmack zu entwickeln. [...] Über eine Reihe von Kinobesuchen hinweg entfalten sich so Beziehungen, die nachhaltig, unterstützend und vertrauensvoll angelegt sind. Die Kinder werden dazu ermutigt, ganz spontan und natürlich zu reagieren, zu spielen, zu gestalten und das Material des Filmemachens buchstäblich in die eigenen Hände zu nehmen. Das Ergebnis ist eine hoffentlich lebenslange Liebe zum Kino und zur Vielfalt der Kunstform."
Mehr Infos unter dff.film/forum-fruehkindliche-filmbildung.
MiniFilmclub und MiniFilmclub bundesweit
Im MiniFilmclub erkunden Kinder im Alter von vier bis sechs Jahren an acht Terminen die Vor- und Frühgeschichte des Films und sehen im Kino kurze Avantgarde-, Kunst- und Experimentalfilme aus der eigens entwickelten Filmedition.
Gefördert von der Kulturstiftung des Bundes und gemeinsam mit dem Arsenal – Institut für Film und Videokunst e.V. in Berlin und dem Filmmuseum Potsdam erarbeitet das MiniFilmclub-Team seit 2018 im Modellprojekt "MiniFilmclub – Filmbildung für Vorschulkinder bundesweit!", wie ein Transfer des erfolgreichen Projekts in andere Institutionen in ganz Deutschland funktionieren kann. Als Modellstandorte konnten bereits Kinos in Bochum, Nürnberg und Oberhausen eingebunden werden. Von 2021 an wird der MiniFilmclub bundesweit verfügbar sein: Das DFF wird vor Ort Filmvermittler*innen und pädagogische Fachkräfte schulen, damit Kino und Kita als Partner für Filmbildung zukünftig den MiniFilmclub eigenständig organisieren und das MiniFilmclub-Netzwerk erweitern können.
Mehr Infos unter dff.film/minifilmclub.
Perspektiven Frühkindlicher Filmbildung
Erstes Themenheft ist online: Filmästhetik und Kinomagie – Erfahrungen mit dem MiniFilmclub
Zeitgleich mit der Arbeitstagung erscheint im DFF-Eigenverlag "Perspektiven Frühkindlicher Filmbildung. Themenheft 1: Filmästhetik und Kinomagie – Erfahrungen mit dem MiniFilmclub", eine umfassende theoretische und praktische Fachpublikation zu Perspektiven der frühkindlichen kulturellen Bildung auf das Thema Film.
ISBN 978-3-88799-096-1
ISBN 978-3-88799-097-8 (Digitale Ausgabe)
Digitale Version:
kostenloser Download der PDF unter
dff.film/themenheftreihe-perspektiven-fruehkindlicher-filmbildung
Printversion:
Kostenfrei zzgl. 4,90€ Versandgebühr
Bestellung per E-Mail an buchversand@dff.film
oder über den Onlineshop des DFF
Bewegte Bilder sind für Kinder heute von Anfang an selbstverständlicher Teil ihrer alltäglichen Erfahrungswelt. Das DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum widmet sich seit 2013 intensiv der Frühkindlichen Filmbildung, denn: Gerade der Film als siebte Kunst und das Kino bieten schon jungen Kindern die Möglichkeit, niedrigschwellig Kunst zu erleben, ihr ganz offen zu begegnen und dabei einzigartige ästhetische Erfahrungen zu sammeln.
Die Fachbeiträge der Autor*innen betrachten das Projekt aus spezifischen Blickwinkeln: dem der Kulturpolitik, der Kita-Entwicklung, der Filmvermittlung und der Interkultur. Pädagogisches Begleitmaterial der MiniFilmclub-Filmedition, eine umfangreiche Sammlung an Literaturempfehlungen rund um Frühkindliche Kulturelle Bildung, Filmbildung und Reggio-Pädagogik runden den Band ab.
Quelle: www.dff.film