Im Rekordjahr 2015 haben deutsche Filme nicht nur den höchsten Marktanteil und Umsatz erzielt, sondern konnten zugleich auch viele neue Kinobesucher für sich gewinnen.
Verantwortlich dafür war – dank "Fack Ju Göhte 2" mit 7,7 Mio. Besuchern als erfolgreichster Film des Jahres – vor allem die ohne dies kinoaffine jüngere Altersgruppe der 10- bis 19-Jährigen: 2015 ging mehr als jeder Dritte (34%) von ihnen in einen deutschen Film, im Jahr davor waren es nur rund ein Viertel (27%). Mit 2,3 Besuchern pro Kopf waren die 10- bis 19-Jährigen auch die Gruppe mit der höchsten Besuchsintensität, wobei vor allem junge Frauen vom deutschen Film angesprochen wurden: Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Reichweite bei den unter 20-jährigen Besucherinnen von 60 auf 72 und bei den 20 bis 29-Jährigen von 36 auf 53 Prozent. Und: Mehr als ein Drittel aller Besucher (37%) sind im Vorjahr nur wegen eines deutschen Films überhaupt im Kino gewesen.
2015 hat aber auch der 3D-Film seine Bedeutung für den deutschen Kinomarkt erneut bewiesen: 304 Mio. Euro sorgten nicht nur für den höchsten 3D-Umsatz (18% mehr als im Jahr davor), sondern zugleich auch für 26% des gesamten Ticketumsatzes an den Kinokassen. Diese aktuellen Zahlen belegen zwei neue FFA-Studien mit dem Titel "Kinobesucher deutscher Filme 2015" und "Kinobesucher von 3D-Filmen 2015", die die Filmförderungsanstalt in diesem Jahr auf Basis der GfK-Panelergebnisse zum vierten Mal vorlegt.
Weitere Details aus den beiden Studien:
• Der Anteil der weiblichen Besucher deutscher Filme lag mit 61% auf dem zweithöchsten und in absoluten Zahlen auf dem höchsten Wert seit sechs Jahren
• insgesamt betrachtet war der deutsche Kinobesucher mit knapp 39 Jahren etwas älter als der Gesamtkinobesucher (37 Jahre) – die Gruppe der über 50-Jährigen machte beim deutschen Film einen Besucheranteil von 33 Prozent aus und lag damit sieben Prozentpunkte über dem Durchschnitt 2015
• nach wie vor ist die deutsche Komödie das erfolgreichste Genre bei den Kinogängern, wobei 2015 die Beliebtheit deutscher Komödien gegenüber internationalen Komödien noch einmal deutlich gestiegen ist: Die Kinogänger besuchten viermal so viele deutsche Komödien (68%) wie internationale (17%). Actionfilme und Dramen lockten dagegen bei den internationalen Produktionen (43%) deutlich mehr Besucher in die Kinos als beim deutschen Film (18%)
• die Aufmerksamkeit für deutsche Filme wurde 2015 vor allem durch "Werbung im Fernsehen“ (17%) oder "Empfehlung von Freunden, Bekannten“ (14%) geweckt
• einen 3D-Film sahen im vergangenen Jahr 13,7 Mio. Kinobesucher, allein fast ein Drittel davon "Star Wars: Das Erwachen der Macht" (4,4 Mio.). Insgesamt wurden 1,8 Mio. 3D-Tickets mehr an den Kassen gelöst als 2014. Damit haben im Vorjahr weit mehr als ein Drittel (38%) aller Kinogänger einen 3D-Film gesehen und sich deren Anteil im Vergleich zum Jahr davor (34%) erneut erhöht
• zwei Drittel (64%) aller 3D-Besucher haben nur einen 3D-Film gesehen, wobei fast jeder sechste 3D-Kinobesucher (13%) überhaupt erst durch 3D zu einem Kinobesuch motiviert wurde
• für den Besuch eines 3D-Filmes zahlte der Kinobesucher im Schnitt 10,96 Euro (3% mehr als im Vorjahr), dabei lag der Eintrittspreis 2,42 Euro über dem durchschnittlichen Eintrittspreis des Jahres 2015 im Gesamtmarkt.
Die Studien "Kinobesucher deutscher Filme 2015“ und "Kinobesucher von 3D-Filmen 2015“ basieren auf Daten des Individualpanels der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK). Das Panel befragt regelmäßig 25.000 Teilnehmer zu ihrem Kinobesuch und ist repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 10 Jahre.
Beide Studien stehen ab sofort zum Download bereit unter www.ffa.de -> Marktforschung und Statistik -> Studien und Publikationen.
Quelle: http://www.ffa.de/