Der Kinopreis des Kinematheksverbundes wurde am Freitag, dem 11. Juni 2010, im feierlichen Rahmen innerhalb des zweitägigen Kolloquiums der Deutschen Kinemathek "Gefährliches Kino? Filme im Konflikt mit Gesetz, Geld und Gesellschaft" zum elften Mal im Filmhaus am Potsdamer Platz in Berlin vergeben.
Eine Jury wählte die Preisträger aus den bundesweiten Bewerbungen aus. Kriterien dafür waren z.B. die ideenreiche Vermittlung von Filmgeschichte, der Anteil von deutschen Produktionen oder von Dokumentarfilmen am Gesamtprogramm des Jahres 2009.
In vier nach Einwohnerzahl der Städte gestaffelten Kategorien mit je drei Preisen wurden 12 Kommunale Kinos für ihre herausragende Programmarbeit prämiert und ihr kontinuierliches Engagement für eine anspruchsvolle und vielfältige Kinokultur in Deutschland gewürdigt. Wie auch in den Vorjahren wurde darüber hinaus ein Sonderpreis vergeben, der 2010 besonders gelungene Projekte im Bereich der Kinder- und Jugendfilmbildung auszeichnet.
In der Kategorie I (Städte mit mehr als 500 000 Einwohnern) gingen die Ehrungen an das Filmmuseum München, das Kino im Sprengel in Hannover und das Filmhaus Nürnberg. In der Kategorie II (200 001 bis 500 000 Einwohner) gewannen das Kommunale Kino Freiburg, die Caligari Filmbühne Wiesbaden und das Cinema Quadrat Mannheim. In der Kategorie III (100 001 bis 200 000 Einwohner) setzten sich das Filmmuseum Potsdam, das Kino 8 Saarbrücken und das Lumière Göttingen durch. In der Kategorie IV (0 bis 100 000 Einwohner) überzeugten das Kommunale Kino im Mon Ami in Weimar, das Kommunale Kino Rendsburg und das Traumakino Marburg die Jury. Ein Sonderpreis ging an das Kino Cine k in Oldenburg.
Das Filmmuseum Potsdam wies im Zusammenhang mit seiner Auszeichnung in der Kategorie III darauf hin, dass die Arbeit des Museums durch andere staatliche Maßnahmen gefährdet werde. So habe die Finanzlage des Landes Brandenburg 2010 durchschlagende Auswirkungen auf Planungen und Tagesbetrieb des Museums. Bereits zu Jahresbeginn musste ein Schließtag eingeführt werden, weil die immer dünner werdende Personal- und Finanzdecke einen durchgehenden Betrieb unmöglich machte. Nun musste eine für den Herbst vorgesehene und bereits weit gediehene Roman-Polanski-Ausstellung abgesagt werden, denn das Museum ist gezwungen aus seinem ohnehin schmalen Programmetat 70.000 Euro zu sparen. Spielraum für neue Wechselausstellungen gibt es 2010 und 2011 nicht. Auch die Anzahl der gespielten Filme im Kino muss weiter eingeschränkt werden. Das wird Auswirkungen auf den Besuch haben und durch fehlende Einnahmen neue Finanzlöcher verursachen.
Quellen:
www.deutsche-kinemathek.de
www.filmmuseum-potsdam.de