Heute beginnt das 38. DOK.fest München

Heute Abend feiert das 38. DOK.fest München im Deutschen Theater mit dem Film "Etilaat Roz" Eröffnung.

 

Der Film erzählt hautnah von der auflagenstärksten Tageszeitung Kabuls in den Tagen vor, während und nach dem überstürzten Abzug der alliierten Streitkräfte im Sommer 2021. Draußen übernehmen die Taliban die Macht, drinnen liegen die Nerven des Redaktionsteams zunehmend blank. "Etilaat Roz"-Redakteur Abbas Rezaie drehte während dieser dramatischen Wochen in den Redaktionsräumen. Er präsentiert seinen Film persönlich bei der Eröffnung des DOK.fest München.

Als Gäste kommen zur heutigen Eröffnungsfeier auch Dieter Reiter, der Oberbürgermeister der Landeshauptstadt München, und Staatsminister Dr. Florian Herrmann, der Leiter der Bayerischen Staatskanzlei und Staatsminister für Bundesangelegenheiten und Medien.

In den kommenden eineinhalb Wochen erwartet das DOK.fest München zahlreiche interessante Gäste: Rennfahrerin Sophia Flörsch kommt am 6. Mai zur Weltpremiere von "#Racegirl - Das Comeback der Sophia Flörsch" ins Deutsche Theater. Ebenfalls im Deutschen Theater präsentieren der britische Filmemacher Toby Amies und Produzent Ben Bassauer am 4. Mai ihren Film "In the Court of the Crimson King" über die legendäre Rockband King Crimson und deren Leader Robert Fripp.

Die New Yorker Dokumentarfilmerin Pola Rapaport zeigt "Addicted to Life" über die belgische Rollstuhlleichtathletin und Paralympics-Teilnehmerin Marieke Vervoort, die sich angesichts einer unheilbaren Krankheit entschied, aktive Sterbehilfe in Anspruch zu nehmen (Vorführungen am 6., 9., 11. Mai). Steffi Niederzoll präsentiert "Sieben Winter in Teheran": Der Film erzählt – auch anhand von aus dem Iran geschmuggeltem Material – von Reyhaneh Jabbari, die aus Notwehr tötete, für ihre Rechte einstand, zum Tode verurteilt und im Alter von 26 Jahren hingerichtet wurde (12. und 13. Mai).

Yevhen Titarenko stellt "Eastern Front" vor: Der Co-Regisseur hat sich im Ukraine-Krieg einem Freiwilligen-Sanitätsbataillon angeschlossen, das Schwerverletzte von der Front ins nächste Krankenhaus bringt (9. Mai). Vom 3. bis 5. Mai kommt die ukrainische Influencerin Valeria Shashenok nach München: Der Film "Following Valeria" ist im Bildungsprogramm DOK.education zu sehen.

Regisseurin Maria Binder spricht am 10. und 11. Mai über ihren Film "Eren" aus der Reihe DOK.guest Türkei. Er handelt von der türkischen Menschenrechtlerin Eren Keskin, die seit dreißig Jahren für die Rechte von Frauen, Minderheiten und LGBTQI kämpft: In dem oppressiven Staat sind über 100 Strafverfahren gegen sie anhängig, die sie lebenslang in Haft bringen könnten.

Anlässlich des zehnjährigen Jubiläums von DOK.network Africa kommt unter anderem der bedeutende afrikanische Regisseur Férid Boughedir, dessen Film "Caméra d'Afrique – African Cinema: Filming Against All Odds" von 1983 zu sehen sein wird (4. und 7. Mai).

Dem vielfach ausgezeichneten Filmemacher Nikolaus Geyrhalter wird eine Hommage mit sechs Filmen gewidmet: Er wird bei allen Vorführungen vom 4. bis 7. Mai anwesend sein, auch bei seinem neuesten Film "Matter Out of Place".

Julian Vogel präsentiert seinen Film "Einzeltäter Teil 1: München" über die Angehörigen der Opfer des Attentats am Olympiaeinkaufszentrum im Juli 2016 und ihren Kampf dafür, dass der Staat den Anschlag nicht als Amoklauf, sondern als rechtsextremes Attentat klassifiziert. Zur Weltpremiere am 4. Mai werden auch Protagonist*innen und Angehörige erwartet. Die mit dem Grimme-Preis ausgezeichnete Regisseurin Pia Lenz präsentiert "Für immer" über ein Ehepaar, für das das letzte Kapitel einer lebenslangen Liebe beginnt (4. und 5. Mai).

Katharina Mückstein diskutiert mit dem Publikum über ein zentrales Thema unserer Zeit und ihren Film "Feminism WTF" (12. Mai). Isa Willinger spricht über "Plastic Fantastic": Obwohl die Plastikkrise in der politischen Agenda weiter nach oben rutscht, werden seit Jahren megalomane Kunststoff-Produktionsanlagen aus dem Boden gestampft. Und Fredrik Gertten bringt nach "Push" seinen neuen Film "Breaking Social" über den entgrenzten Kapitalismus nach München: Wieviel Ungleichheit und wieviele Superreiche können wir uns leisten (5. und 7. Mai)?

Das DOK.fest München findet an 21 Spielstätten in ganz München statt. Darunter ist auch wieder das wunderschöne Deutsche Theater: Hier gibt es während der gesamten Festivaldauer "Ganz großes Kino" – sowohl im großen Saal mit seinen 1.450 Plätzen als auch im Silbersaal. Insgesamt sind 35 Werke zu sehen. Außerdem wird hier wieder das Festivalzentrum des DOK.fest München sein. Im Barocksaal gibt es die Fotoausstellung "Strand des Kinos – Der Lido und die Filmfestspiele von Venedig": Fotograf und Journalist Moritz Holfelder zeigt die Parallelwelten der Biennale Cinema und des Strandlebens.

Quelle: www.dokfest-muenchen.de