... fragt sich, wie Du gelebt hast: Werkschau Renate Sami

Die Kinothek Asta Nielsen e.V. zeigt im März 2022 drei Programme mit Filmen der Berliner Filmemacherin Renate Sami in Zusammenarbeit mit dem Kino des DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum und Pupille – Kino in der Uni e.V.

 

Teil der Werkschau ist auch die Deutschlandpremiere von "Renate" (DE 2021), ein Portrait der Filmemacherin, gedreht von ihrer Freundin Ute Aurand, die beim ersten Termin (3.3.) zu Gast sein wird. 

Die Berliner Filmemacherin und Übersetzerin Renate Sami, geboren 1935, kam in den 70er-Jahren über die Student*innenbewegung zum Film. Ihr filmisches Werk entzieht sich gängigen Kategorisierungen. Es oszilliert zwischen Alltäglichem und Politischem, der Liebe zu Literatur und Musik und ist geprägt von einer großen Zuneigung der Filmemacherin zu den Menschen und Orten, die sie filmt. Die Werkschau "... fragt sich, wie Du gelebt hast" lädt zum Entdecken oder Wiedersehen der Filme Renate Samis' ein. Der Programmauftakt fand bereits im August 2021 statt.  

Die Werkschau wird kuratiert von Gaby Babić und Björn Schmitt. Eine Veranstaltung der Kinothek Asta Nielsen e.V. in Zusammenarbeit mit dem Kino des DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum und Pupille – Kino in der Uni e.V. 

Kinotickets sind online über die Seiten der jeweiligen Spielorte erhältlich (Reservierungen über die Pupille-Website sind erst ein paar Tage vor der Vorstellung möglich) oder auch an den Abendkassen. 

Das Programm: Am Donnerstag, den 03.03.22 / 20:15 Uhr im Kino des DFF    

Filme – Lesung – Gespräch   

Die sieben kurzen und mittellange Filme des Programms porträtieren Menschen und Orte, gehen auf Spurensuche und fangen Reise-Augenblicke und Beobachtungen im Takt des Flanierens ein. Die Filme werden von einer Lesung begleitet: Die Filmemacherin und Kuratorin Ute Aurand liest aus einem Text ihrer langjährigen Freundin Renate Sami. Außerdem ist ihr Kurzporträt "Renate" zu sehen, das Aurand als Deutschlandpremiere vorstellt. 

- "Filmtagebuch 1975-1985 (Streifzüge)", DE 2005. R: Renate Sami. 37 Min. Digital  

"Filmtagebuch 1975-1985" zeigt Portraits von Freund*innen, den polnischen Markt am Potsdamer Platz, die Mauer, ein Picknick im Park, Turin im Winter, ein Gedicht von Cesare Pavese. Mit diesem Film, der von einer großen erzählerischen und lyrischen Freiheit durchdrungen ist, lädt Renate Sami zu einem Nachdenken über Erinnerung und Freundschaft ein.  

- "Renate", DE 2021. R: Ute Aurand, 6 Min. 16mm  

– Deutschlandpremiere – 

Weitere Filme des Abends: "Wenn Du eine Rose siehst" (DE 1995. R: Renate Sami), "Ein Jahr" (DE 2011. R: Renate Sami), "Venedig Dezember 2011" (DE 2011. R: Renate Sami), "Am Lietzensee" (DE 2013. R: Renate Sami), "Kairo April 2013" (DE 2013. R: Renate Sami)  

Am Donnerstag, den 10.03.22 / 20:15 Uhr im Kino des DFF  

- "Broadway Mai '95", DE 1996. R: Renate Sami. 30 Min. 16mm  

Ein Film über den Broadway, denn er ist die Essenz dieser Stadt. 

Der Film folgt dem Verlauf der Straße von Süden nach Norden, beginnend am Battery Park und endend an der Broadway Brücke, über die der Broadway Manhattan verläßt. Drehorte waren die auf diesem Wege liegenden 34 Subway Stationen. (Renate Sami) 

- "Cesare Pavese. Turin – Santo Stefano Belbo", BRD 1985. R: Renate Sami, Petra Seeger. 60 Min. 16mm. OmU  

Der Autor Cesare Pavese wurde 1908 in Santo Stefano Belbo geboren, das ist ein kleiner Ort in den Bergen zwischen Turin und Genua. Er lebte und arbeitete in Turin, wo er sich 1950 im Alter von 42 Jahren das Leben nahm. In diesen beiden Orten sind auch die beiden letzten Romane angesiedelt: “Tra donne sole” (Unter allein lebenden Frauen) in Turin und “La luna e i fal” (Der Mond und die Feuer) in Santo Stefano Belbo. Der Film spielt an diesen beiden Orten und handelt von diesen beiden Romanen. Und es kommen vor: Photos von Pavese, Texte aus seinem Tagebuch, zwei Interviews mit zwei alten Freunden, einem aus der Stadt, Massimo Mila, und einem vom Land, Pinolo Scaglione, und ein Volkslied aus dem Piemont. (Renate Sami) 

Am Dienstag, den 29.03.22 / 20:15 Uhr in Pupille – Kino in der Uni  

- "Es stirbt allerdings ein Jeder, fragt sich nur wie und wie Du gelebt hast (Holger Meins)", BRD 1976. R: Renate Sami. 60 Min. 16mm 

Ein Film über Holger Meins, der 1972 zusammen mit Andreas Baader und Jan-Carl Raspe verhaftet wurde, und am 9. November 1974 an den Folgen eines Hungerstreiks starb. Ich sprach mit Menschen, die zuletzt mit ihm zusammen gelebt und gearbeitet hatten: Ulrike Edschmid, Gerd Conradt, Hartmut Bitomsky, Harun Farocki, Helke Sander, Günter Peter Straschek und Clara Schmitt, sechs Kommilitonen und eine junge Frau, die damals zu einem Schüler-Kollektiv gehörte, das mithilfe von Filmstudenten, das waren damals Holger Meins und Günter Peter Straschek, seine eigenen Probleme filmisch darstellen wollte. (Renate Sami)  

- "Oskar Langenfeld. 12 Mal", BRD 1966. R: Holger Meins. 12 Min. 16mm 

Holger Meins' filmisches Portrait in zwölf Kapiteln über einen alten Mann namens Oskar Langenfeld, der den Winter 1966 in einem Männerwohnheim in Berlin-Kreuzberg verbringt. 

- "Die Schutzfolie", BRD 1983. R: Renate Sami. 8 Min. 16mm 

Entstanden im Rahmen des Gemeinschaftsprojekts "Aus heiterem Himmel", das eine Antwort sein sollte auf die Bedrohung durch Atomkraftwerke und -waffen. Ich fand ein Lied sei die richtige Antwort, Ramona Sweeney hatte es komponiert und sang es. (Renate Sami) 

Quelle: www.kinothek-asta-nielsen.de