Alexander Kluge, einer der großen Intellektuellen der deutschen Kulturlandschaft, wird heute 80 Jahre alt.
Der studierte Jurist kam 1958 zum Film, volontierte bei Fritz Lang, schrieb sofort eigene Drehbücher und realisierte erste Filme. 1962 gehörte er zu den Unterzeichnern des "Oberhausener Manifestes", mit dem eine Gruppe junger Filmemacher den "Neuen deutschen Film" auf den Weg brachte.
Wir nur wenige andere hat Kluge in den vergangenen 50 Jahren die deutsche Kulturszene geprägt: Er ist Filmemacher, Fernsehpionier und Autor, ein streitbarer Querdenker und ein hellwacher Beobachter, der mit Vorliebe einen Blick unter die Oberfläche wirft.
Mit Filmen wie "Abschied von gestern" (1965/66) oder seinem Beitrag zu "Deutschland im Herbst" (1977/78) avancierte er zu einem der prominentesten Vertreter des "Neuen Deutschen Films". Seine gesellschaftskritische Fabel "Die Artisten in der Zirkuskuppel: ratlos" wurde bei den Filmfestspielen von Venedig mit dem Goldenen Löwen ausgezeichnet. Im Lauf seiner Karriere folgten zahllose weitere Preise und Ehrungen, darunter das Große Bundesverdienstkreuz, der Ehrenpreis beim Deutschen Filmpreis und der Theodor-W.-Adorno-Preis.
Zu seinen wichtigsten Filmen der 1980er Jahre gehören "Die Macht der Gefühle" (1981-1983) und "Der Angriff der Gegenwart auf die übrige Zeit" (1984/1985).
Seit Ende der 80er Jahre ist Kluge vor allem als Buchautor zu verschiedensten Themen und im Fernsehbereich tätig – wobei sich seine Sendungen auch hier fernab des Mainstream bewegen. Mit dem 1987 von ihm mit gegründeten Unternehmen "dctp" produziert Kluge bis heute äußerst unkonventionelle Formate, die im Privatfernsehen gesendet werden. Darin führt er ausführliche Gespräche mit Wissenschaftlern sowie Intellektuellen aus allen Kulturbereichen. Bei einigen Sendungen spielten Schauspieler wie Peter Berling oder Helge Schneider verschiedenste Interviewpartner.
Am 14. Februar feiert Alexander Kluge seinen 80 Geburtstag – wir gratulieren und sind sicher, dass wir von ihm noch jede Menge erwarten dürfen.