Unter dem Motto: "Die Zukunft hat begonnen" lädt der Bundesverband kommunale Filmarbeit, die Dachorganisation der 150 Kommunalen Kinos in Deutschland, zu seinem vierten Bundeskongress ein. Vom 30. Mai bis 1. Juni 2008 wird in der Wiesbadener Caligari FilmBühne die Zukunft kultureller Kinoarbeit im Zentrum stehen.
Mit den drei Themenkomplexen "Filmgeschichte und Sicherung des Filmerbes", "Digitalisierung" und "Weiterentwicklung der Filmkunsttheater" nimmt der Kongress eine Neupositionierung vor. So werden die Panels, Vorträge und Workshops u.a. erörtern, wie Filmerbe und aktuelle Filme, digitale und analoge Technologien miteinander zu verbinden sind. Ziel ist es, filmpolitische Forderungen zur Sicherung der kulturellen Kinoarbeit zu erarbeiten.
Oscar-Preisträger Volker Schlöndorff, der eine Trendwende hin zu Internet, DVD, Heimkino sowie anderen neuen Medien sieht, stellt seine neuen (Raum-)Konzepte für ein Kino der Zukunft vor. Im anschließenden Panel diskutiert er darüber u.a. mit Angelika Krüger-Leißner (MdB, filmpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion), Peter Dinges (Vorstand FFA) und Raimund Bartella vom Deutschen Städtetag.
Weitere Fachbeiträge widmen sich verschiedenen Aspekten der Digitalisierung: So berichtet Kinomacher Wolfram Weber (Multiplex "CineCittà", Nürnberg), Vorreiter des Digital- und 3-D-Kinos, von seinen Erfahrungen und Perspektiven. Chris Koppelmeier (ehem. Berater der FFA zum Digitalen Rollout) skizziert den aktuellen Stand der Digitalisierung und Jan Oesterlin (ZKM, Berlin) stellt unter dem Titel "Roadshow Digitales Kino" die Seminarangebote für Kinomacher vor.
Die aktuelle Diskussion um die Sicherung des Filmerbes (Novellierung des Bundesarchivgesetzes) wird ebenso Gegenstand sein wie innovative Kooperationsmodelle zwischen Kinos und Archiven, um Filmgeschichte lebendig zu halten. Karl Griep, Leiter des Bundesarchivs-Filmarchivs (Berlin), spricht u.a. über Ziele und Notwendigkeiten der Archivierung. Claudia Engelhardt, stellvertretende Leiterin des Filmmuseum München, gibt Impulse für eine originelle Vermittlung von Filmgeschichte im Kino.
Ein exklusives Filmprogramm, in dem zum einen die Filmarchive ihre neuesten Restaurierungs- und Konservierungsprojekte präsentieren und zum anderen digitale Kurzfilme (u.a. in 3-D) zur Aufführung kommen, rundet den Kongress ab. So wird zum Beispiel die Sicherungskopie von Lotte Reinigers "Helen La Belle" hier ihre Deutschlandpremiere erfahren.
Erwartet werden 80 Teilnehmer aus dem ganzen Bundesgebiet. Der Kongress steht allen Interessierten offen.
Weitere Informationen:
www.kommunale-kinos.de