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Staatsanwalt Hoffmann von der Zentralen Stelle der Landesjustizverwaltungen zur Aufklärung nationalsozialistischer Verbrechen in Ludwigsburg besucht in Belgrad den Schriftsteller Bora Petrovic, der kurz nach dem Krieg, gestützt auf Aussagen der Überlebenden Lea Weiss, in einem Buch über Verbrechen in deutschen Vernichtungslagern berichtet hat. Lea Weiss soll nun als Zeugin gegen einen KZ-Arzt ihre Aussagen von damals vor einem deutschen Gericht wiederholen. Sie weigert sich und behauptet, ihre Aussagen seien erfunden gewesen. Hoffmann bittet Petrovic, mit ihm in die Bundesrepublik zu kommen, um Lea Weiss umzustimmen. Aber alle Versuche von Petrovic sind vergeblich. Zu groß ist die Scham eines Opfers – im Gegensatz zum notorischen guten Gewissen der Täter. Im KZ war Lea Weiss zu Liebesdiensten mit dem Lagerkommandanten gezwungen und später für medizinische Versuche missbraucht worden. Die Antwort auf ihre verzweifelte Lage 20 Jahre nach Kriegsende ist der Selbstmord. Der Film reagiert in zahlreichen Details auf den Frankfurter Auschwitz-Prozess von 1964/65.
© "Cinematographie des Holocaust: Die Vergangenheit in der Gegenwart", Deutsches Filminstitut – DIF 2001
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