Xaver

BR Deutschland 1985/1986 Spielfilm

Inhalt

Nachdem er Zeuge einer Brandstiftung geworden ist, macht Xaver auf der Flucht vor dem Täter eine ungewöhnliche Bekanntschaft: ein Außerirdischer, der auf der Erde notlanden musste, sucht seine Hilfe. Xaver nimmt den armen Kerl mit auf seinen Bauernhof und gibt ihm den Namen Alois – und mit der Zeit gefällt es dem Besucher aus dem All auf der Erde immer besser. Unterdessen gelingt es dem Brandstifter, Xaver die Schuld für seine Taten in die Schuhe zu schieben. Während Xaver versucht, das Raumschiff von Alois wieder startklar zu machen, kommt ihm die Polizei immer dichter auf die Fersen.

 

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Yorck Beese
Definitiv der bayerische E.T.
Dass ein Außerirdischer auf die Erde kommt, dort Freundschaft mit einem kindlichen Helden schließt und gemeinsam mit diesem die widrigen Umstände seiner Rückreise bewältigt, das ist ein Kernmotiv, das es schon drei Jahre zuvor in "E.T. - Der Außerirdische" zu bestaunen gab. Das fremde Wesen in Werner Possardts "Xaver" landet jedoch nicht in einem Vorort von L.A., sondern im tiefsten Bayern, wo es den im Alphabet ganz hinten stehenden aber durch und durch liebenswerten Dorfdeppen Xaver zum Freund gewinnt. Besonders vordergründig ist dabei, dass sich durch die Freundschaft zwischen den beiden Protagonisten ein naiver Bajuwarismus kommuniziert, für den Alien "Loisl" eine ausgeprägte Neigung mitbringt: Die Intensität, mit welcher der Besucher von einem anderen Stern Kleidung, Sprache und kulinarische Gewohnheiten des Freistaats aufschnappt, gipfelt darin, dass er sich beim Verusch des Humpentrinkweltkrekords nicht einmal durch die verbesserten Abreisebedingungen vom Planeten Erde beirren lässt.

Während Steven Spielberg mit seinem E.T. das kindliche Erleben von außergewöhnlicher Freundschaft feierte, das nicht durch böswillige Eingriffe beirrt werden darf, affirmiert Werner Possardts extraterrestrisches Wesen dagegen vor allem die bayrische Kultur. Zwar vergisst Possardts Film nicht, die Freundschaft ebenfalls ganz hoch zu halten, er konzipiert den Fremden jedoch als einen kleinwüchsigen und besonders humpenaffinen Kulturaneigner - irgendwie ist das aber auch positiver als Spielbergs Fremdling, der als eine Art lederne Rosine mit Leuchtkapazität daherkam und somit äußerlich weniger menschliche Züge hatte als Loisl.

Und wenn das noch nicht neugierig macht, hier noch ein Tip: Wenn man diesen Film mit ein paar Maß Bier und ein paar Freunden sieht, wird schnell klar, warum diese wohl einmalige Mischung aus SciFi-Märchen, Heimatfilm und Klamauk kult geworden ist.

Credits

Alle Credits

Dreharbeiten

    • 15.07.1985 - 31.08.1985: Mittelneufnach und Umgebung (Region "Stauden", südlich von Augsburg)
Länge:
2462 m, 90 min
Format:
35mm, 1:1,66
Bild/Ton:
Agfacolor, Ton
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 12.05.1986, 56595, ab 12 Jahre / feiertagsfrei

Aufführung:

Uraufführung (DE): 29.10.1986, Kaufbeuren-Neugablonz, Melodrom;
TV-Erstsendung (DE): 27.02.1990, ZDF

Titel

  • Originaltitel (DE) Xaver
  • Arbeitstitel Xaver und sein außerirdischer Freund

Fassungen

Original

Länge:
2462 m, 90 min
Format:
35mm, 1:1,66
Bild/Ton:
Agfacolor, Ton
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 12.05.1986, 56595, ab 12 Jahre / feiertagsfrei

Aufführung:

Uraufführung (DE): 29.10.1986, Kaufbeuren-Neugablonz, Melodrom;
TV-Erstsendung (DE): 27.02.1990, ZDF