Weiße Wölfe

DDR Jugoslawien 1968 Spielfilm

Kommentare

Sie haben diesen Film gesehen? Dann freuen wir uns auf Ihren Beitrag!

Heinz17herne
Heinz17herne
Die Tragödie der amerikanischen Prärieindianer, bereits Thema des Vorgängerfilms „Spur des Falken“ von Günter Karl (Buch) und Gottfried Kolditz (Regie) aus dem gleichen Jahr, geht ihrem bitteren Ende zu. Es ist Januar und in Oklahoma herrscht frostiger Winter. Eine kleine Gruppe Indianer ist bei heftigem Schneesturm unterwegs zum Oberhäuptling Rote Wolke in die Reservation. Ein Pferd muss geschlachtet werden, um den Entkräfteten das Weiterziehen zu ermöglichen.

Unterdessen im Fort Robinson. Collins P. Harrington ist samt beeindruckendem Bluthund eingetroffen. Der Vertreter der Mining Incorporation lässt keinen Zweifel an seiner Einstellung den Eingeborenen gegenüber: „Nur ein toter Indianer ist ein guter Indianer“. Denn dann hat der Streit um Land und Schürfrechte ein Ende.

Einige im Fort gefangen gehaltene Cheyenne-Häuptlinge um Little Wolf können sich mit Hilfe des jungen Häuptlings Weitspähender Falke befreien. Der ist mit seiner Frau Blauhaar und zwei Dakota-Kriegern unterwegs zu den Black Hills, um sich in den schützenden Bergen den Cheyennes anzuschließen. Die wehren sich gegen die „verräterischen weißen Wölfe“, die die Rothäute stets ausgeraubt haben, wie gegen das Verdikt des „Weißen Vaters“ aus dem fernen Washington: Die Cheyennes weigern sich, aus ihrer fruchtbaren Heimat im Norden in unwegsame, trockene Reservate in den Süden zu ziehen.

Bei der Rast an einem Wasserfall werden Falke und seine Squaw von einer Ganovengruppe um James Bashan (auf Gangsterrollen im DDR-Indianerfilm abonniert: Rolf Hoppe) entdeckt, die gerade den Geldtransport des größten Konkurrenten Harringtons, Samuel D. Blake, überfallen und die Löhne für die Bergarbeiter geraubt haben. Dabei wird Blauhaar getötet – und Falke schwört Rache.

Auf der Suche nach Bashan kommt Falke in die am Fuße der Black Hills gelegene Stadt Tanglewood, wo der Kampf um die Macht der Minengesellschaften seinen Höhepunkt erreicht hat. James Bashan schürt im Auftrag Harringtons den Hass gegen die Indianer, die für den Raub der Lohngelder verantwortlich gemacht werden sollen. Als Bashans völlig enthemmte Bande kurz vor der Übernahme der Stadt steht, verbündet sich der Sheriff Pat Patterson mit Falke, um den Gangstern Paroli bieten zu können.

Aber als auch noch Blake umfällt, haben die Banditen ihr Ziel erreicht - und Collins P. Harrington ist uneingeschränkter Herrscher über die Minen und die Stadt. Zwar kommt es zu einem klassischen Showdown zwischen Bashan und Falke, bei dem ersterer sein Leben lässt. Aber der Häuptling kann mit seinem einzigen Messer nichts gegen die Revolver der von Harrington gedungenen Gangster ausrichten – und wird auf offener Straße erschossen. Patterson und sein Co-Sheriff Peter Hille geben ihre Sterne zurück...

Wie die anderen Indianerfilme der Defa beruft sich auch Konrad Petzold (mit dem jugoslawischen Co-Regisseur Boško Bošković) in „Weiße Wölfe“ darauf, ein historisch verbürgtes Kapitel aus der Gründerzeit der Vereinigten Staaten von (Nord-) Amerika aufgeschlagen zu haben. Neben dem ungleichen Kampf der Weißen gegen die Roten wird hier der mit allen Mitteln ausgefochtene Kampf um Macht und Einfluss der Minenbesitzer untereinander thematisiert – und damit das Wolfsgesetz des Kapitalismus anschaulich gemacht.

Die gut einhundertminütige jugoslawische Koproduktion, gedreht u.a. in der Hohen Tatra und in den Dinariden am Ostufer der Adria, wurde im Rahmen der DDR-Sommerfilmtage am 27. Juni 1969 in der Berliner Freilichtbühne Grünau uraufgeführt und am 16. August 1973 im Fernsehen der DDR erstausgestrahlt.

Pitt Herrmann

Credits

Drehbuch

Schnitt

Darsteller

Alle Credits

Regie-Assistenz

Drehbuch

Bau-Ausführung

Schnitt

Darsteller

in Co-Produktion mit

Produktionsleitung

Aufnahmeleitung

Länge:
2786 m, 102 min
Format:
1:2,35
Bild/Ton:
Farbe, Mono
Aufführung:

Uraufführung (DD): 27.06.1969, Berlin, Freilichtbühne Grünau

Titel

  • Originaltitel (DD) Weiße Wölfe
  • Originaltitel (YU) Bijeli vukovi

Fassungen

Original

Länge:
2786 m, 102 min
Format:
1:2,35
Bild/Ton:
Farbe, Mono
Aufführung:

Uraufführung (DD): 27.06.1969, Berlin, Freilichtbühne Grünau