Schwarz auf Weiß

Deutschland 1943 Spielfilm

Filme der NS-Zeit sind im Kontext der staatlich beeinflussten Produktion und Rezeption zu sehen. Mehr erfahren »

Inhalt

Wien, um 1900. Der sehnlichste Wunsch des Konditormeisters Streußler ist es, seine Tochter Nelly als Studentin an der Universität zu sehen. Mit Hilfe seines berühmten Streuselkuchens gelingt es ihm zwar, alle erdenklichen Helfer für dieses Unterfangen in sein Haus zu locken – doch Nelly hat ganz andere Pläne: Sie ist in den Schornsteinfeger Heinz verliebt, bei dem es sich wiederum ausgerechnet um den Sohn jenes Nachbarn handelt, mit dem Papa Streußler seit Jahren im Streit liegt. Kein Wunder also, dass der grantige Konditor nichts unversucht lässt, um die Beziehung zu verhindern.

 

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Falk Schwarz
"I bin kein Protz, aber i hob's"
Konditor Edi Streusler (Hans Moser) ist unerbittlich, wenn es um die Bildung seiner Tochter Cornelia geht. Sie lernt am Lyzeum, hat in Mathe und Latein einen "Pinsch" (Fünfer). Als die Nelly aus der Schule heimkommt, lässt er sich das Lateinheft zeigen: "Qua in calamitate Caesar spiritum tranquilum conservare". Hat Nelly übersetzt mit: "In dieser Kalamität konservierte sich Caesar in Spiritus". - "Ist falsch, mein Kind", sagt der Papa. "Muss heißen: 'In dieser Kalamität ernährte sich Cäsar von Konserven und Spirituosen'". Da sind Moser, Autor Fritz Koselka und Regisseur E.W. Emo in ihrem Element. Wortwitz und Situationskomik. Es wirbelt, wenn Moser loslegt. Er kann nicht still sitzen, lässt die Arme nach oben fliegen, läuft wie ein Wiesel, schreit, wann immer es nicht passt, ist frech und aufdringlich, kennt keine Grenzen und läuft blind und wütend in sein selbsterzeugtes Chaos. Keine Szene ohne ihn. Edi will dem Lehrer seiner Tochter (Paul Hörbiger) den Text der Lateinarbeit abhandeln - mit einer Torte. Der ist entsetzt: "Einen solchen Schwindel mache ich nicht mit". Da dreht der flinke Moser den Spieß um: "Wenn Sie meiner Tochter nicht genug beibringen können, dann lassen Sie sich ihr Schulgeld zurückgeben!" Rennt zur Tür, knallt sie zu. Ohne Türen kommt kein Emo-Film aus. Hier sind es 84, die zugeknallt, zugezogen oder geworfen werden. Eine irre Zahl, aber sie geben dem Film Tempo und dem Drehbuchautor die Möglichkeit, den "Plot" immer dann zu unterbrechen, wenn die Missverständnisse und Wirrungen kurz vor der Lösung sind. Mosers Temperament ist der Motor des Films, er braucht nur Minuten, um vom Charmeur zum Rasenden zu werden. Überdies pfiffige Schnittfolgen: die Schülerinnen wischen von der Tafel einen Spaß ab - Schnitt - Moser wischt die Herdplatte seines Ofens. Als schließlich die liebenswerte, frische, hübsche Nelly (Elfriede Datzig) ihren Papschi küsst, weil sie doch ihren Heinz (Hans Holt) bekommt, da fällt dann auch die Maske des Papa: es ging ihm gar nicht so sehr um Bildung, sondern er möchte, dass seine Nelly eine Frau Professor wird. Der Traum ist zwar ausgeträumt, aber wie es dem Regisseur gelingt, aus der geplatzten Verlobungsfeier echte Komik herauszuholen und dabei doch menschlich zu bleiben - das ist fulminant! Moser: "I bin kein Protz, aber i hob's". - Eine perfekte Komödie.

Credits

Regie

Drehbuch

Kamera

Musik

Darsteller

Produktionsfirma

Alle Credits

Regie

Drehbuch

Kamera

Musik

Darsteller

Produktionsfirma

Länge:
82 min
Format:
35mm, 1:1,37
Bild/Ton:
Farbe, Mono
Prüfung/Zensur:

Prüfung: 15.09.1943

Aufführung:

Uraufführung: 29.10.1943

Titel

  • Originaltitel (DE) Schwarz auf Weiß

Fassungen

Original

Länge:
82 min
Format:
35mm, 1:1,37
Bild/Ton:
Farbe, Mono
Prüfung/Zensur:

Prüfung: 15.09.1943

Aufführung:

Uraufführung: 29.10.1943