Credits
Regie
Drehbuch
Kamera
Schnitt
Musik
Darsteller
- Thomas und Padre
- Engländerin Mabel Patrick
- Eva
- Hasselhuhn
- Menzano
- Carol X
- Cesare
- Evas Onkel, Portier, Schafhirt, Barkeeper, Bautruppführer, Flugkapitän, Neger, Zigeunerprimas
- Bob
- Bill
Alle Credits
Regie
Regie-Assistenz
Drehbuch
Dramaturgie
Kamera
Standfotos
Bau-Ausführung
Maske
Schnitt
Ton
Musik
Darsteller
- Thomas und Padre
- Engländerin Mabel Patrick
- Eva
- Hasselhuhn
- Menzano
- Carol X
- Cesare
- Evas Onkel, Portier, Schafhirt, Barkeeper, Bautruppführer, Flugkapitän, Neger, Zigeunerprimas
- Bob
- Bill
- Teamchefin
- Josef
- Taxifahrer
- Barfrau
- Mädchen
- Mannequin
- Mannequin
- Mannequin
- Mannequin
Synchronsprecher
- Eva
Produktionsfirma
in Zusammenarbeit mit
Produktionsleitung
Aufnahmeleitung
Erstverleih
Länge:
2576 m, 94 min
Format:
1:2,35
Bild/Ton:
Orwocolor, Mono
Aufführung:
Uraufführung (DD): 16.05.1969
Titel
- Originaltitel (DD) Mit mir nicht, Madam!
Fassungen
Original
Länge:
2576 m, 94 min
Format:
1:2,35
Bild/Ton:
Orwocolor, Mono
Aufführung:
Uraufführung (DD): 16.05.1969
Kommentare
Sie haben diesen Film gesehen? Dann freuen wir uns auf Ihren Beitrag!
Jetzt anmelden oder registrieren und Kommentar schreiben.
Weil er sich in Ruhe die Festival-Mode seiner Mitbewerber aus aller Welt anschauen will, und weil gleich zwei hartnäckige Konkurrenten aus Rom und London hinter das Geheimnis seiner neuen Kollektion kommen wollen. Das Material, so deren Kalkulation, führt er mit im Koffer. Der ebenso auffällig-orangefarben ist wie das Handgepäck des Ost-Berliner Schreiberlings. Dass beide im gleichen Taxi in halsbrecherischer Fahrt über die Küstenstraße die Nobelherberge Atlantic erreichen und nebeneinander liegende Zimmer bekommen, ist kein Zufall: der Franzose segelt bewusst im Windschatten des Deutschen, den gleich zwei Gangstergruppen auszuschalten trachten.
Zum einen die so attraktive wie resolute Britin Miss Mabel Patrick und ihre beiden affig-snobistischen Gentlemen-Assistenten, die wie ihr Film-Landsmann James Bond mit allerlei technischem Schnickschnack ausgerüstet sind, damit aber nichts anzufangen wissen. Zum anderen der römische Mafioso Federico Menzano, der nicht wirklich auf seine beiden tumben Schlägertypen Othello (Enrico Bonaterra) und Cesare bauen kann. Wohingegen Thomas Ahrens und sein von Otto-Fritz als „das Schärfste, was seit den Pyramiden gebaut wurde“ bezeichnete Objekt der Begierde, die schöne Eva, höchstens auf vierbeinigem „Vieh ohne Bremsen“ unterwegs sind, wenn sie Evas eifersüchtigem Onkel einmal entkommen sind.
„Wenn ich das zuhause erzähle, das glaubt mir doch kein Mensch“: Der Drehbuchautor Rolf Römer hat sich als Thomas Ahrens einen schlagkräftigen Bonsai-Helden auf den schmächtigen Leib geschrieben und kann als Schauspieler selbstredend bezüglich Charme und Ausstrahlung nur eine schlechte Karikatur des in den 1960er Jahren als Gangster und Frauenheld stark gefragten Jean-Paul Belmondo verkörpern.
Wobei wir beim Hauptproblem der am 16. Mai 1969 in Karl-Marx-Stadt uraufgeführten Komödie wären: Die erste direkte Zusammenarbeit der beiden gestandenen Defa-Regisseure Roland Oehme und Lothar Warneke jongliert mit allen Mitteln des Genres, zitiert hemmungslos „James Bond 007“ und „The Avengers“ („Mit Schirm, Charme und Melone“), könnte mit viel gutem Zureden als Parodie der britischen und französischen Serien-Erfolge durchgehen, kann aber den Mief der DDR-Provinzialität nicht ablegen. Was im Übrigen nicht für die vom Magdeburger Couturier Heinz Bormann stammenden Bademoden-Modelle „made in GDR“ gilt.
Das Katz-und-Maus-Spiel, das seinen Höhepunkt erreicht, als sich beide Banden auf ein gemeinsames Vorgehen einigen und Eva entführen, um Thomas in eine Falle zu locken, mag für Defa-Verhältnisse turbulent sein. Zumal es in exotischer, nur für einen exquisiten Kundenkreis des staatlichen DDR-Reisebüros zugänglicher Kulisse spielt. Was das enorme Fernweh der Arbeiter und Bauern zwischen Kap Arkona und Fichtelberg nur optisch befriedigt. Aber die andauernden Verfolgungsjagden und -fahrten ermüden, selbst wenn sie in einer riesigen Seifenschaumwolke enden.
Hinzu kommt der nervige Wechsel von Farbaufnahmen mit, je nach Tageszeit, 'mal blau und 'mal rosa eingefärbten Schwarzweißaufnahmen, dessen dramaturgischer Sinn sich nicht erschließt. Es soll wohl selbstironisch-witzig sein, wenn Eva über ihren hartnäckigen Verfolger Thomas Ahrens äußert: „Zu mickrig – wenn ich so an Belmondo denke.“ Oder die toughe Britin Miss Mabel beim ersten Zug an einer Zigarette der DDR-Marke „Karo“ einen Hustenanfall bekommt. Vom amourösen Ausflug des Journalisten mit der Sängerin Carol X (keine Geringere als Etta Cameron) ganz zu schweigen.
Ein Satz immerhin, der die Zensur erstaunlicherweise passiert hat, lässt aufhorchen: „German Democratic Republic – für Großbritannien gar nicht existent. Mich gibt’s gar nicht“ versucht sich Thomas Ahrens bei Miss Mabel herauszuwinden. Das gelingt dem Helden schließlich aber doch noch – mit Schlagkraft und Köpfchen. Im Flieger zurück nach Deutschland begegnet er sogar seiner Eva wieder...
„Ein Cocktail aus Kriminalkomödie, Groteske, Abenteuerfilm und Spaß am Spaß“ lobte die zeitgenössische DDR-Kritik diesen Defa-Ausflug in die große, weite Welt – mit reichlich Sehnsuchtsmotiven. Ein Ausflug, der allein durch Manfred Krug erträglich wird: der Publikumsliebling spielt – und singt – in gut einem Dutzend Nebenrollen, darunter auch die einer aufgebrezelten Adria-Touristin augenscheinlich westdeutscher Herkunft. Krug gibt dem Affen richtig Zucker: Er hätte statt Rolf Römer die Doppelrolle des Journalisten und des inkognito reisenden Modeschöpfers spielen sollen. An der Seite Annekathrin Bürgers, die den Vergleich zu Diana Rigg nicht zu scheuen braucht, und Krystyna Mikolajewskas wäre „der“ Belmondo gar kein Thema gewesen.
Pitt Herrmann