Maskerade

Österreich 1934 Spielfilm

Inhalt

Willi Forsts aufwändige Sitten- und Liebesgeschichte spielt Anfang des 20. Jahrhunderts in Wien: Anita Keller ist mit Hofkapellmeister Paul Harrandt verlobt. Auf einem Faschingsball – dem auch Pauls Bruder, der Chirurg Carl Ludwig Harrandt, und dessen Frau Gerda beiwohnen – trifft Anita ihren ehemaligen Geliebten, den Kunstmaler Heideneck.

Obwohl Anita ungehemmt mit ihm flirtet, interessiert sich Heideneck nur für Gerda, die aber das Angebot, ihm in sein Atelier zu folgen, empört ablehnt. Zuhause angekommen, wird Heideneck jedoch bereits von Gerda erwartet: Nur mit einer Maske und einem Muff bekleidet, lässt sie sich malen. Das brisante Bild gelangt durch Zufall an die Öffentlichkeit, und jeder hält Anita für das Modell. Von Paul Harrandt bedrängt, sagt Heideneck in der Not, er habe nicht Anita, sondern ein gewisses Fräulein Dur gezeichnet. Tatsächlich macht Harrandt eine Leopoldine Dur ausfindig, die bei der Fürstin Metternich als Vorleserin tätig ist. Als Heideneck sein vermeintliches Modell kennen lernt, verliebt er sich erstmals in seinem Leben aufrichtig in eine Frau. Doch die enttäuschte Anita beschwört mit ihrer Eifersucht eine Katastrophe herauf.

 

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Falk Schwarz
Was eine liebende Frau vermag
Man amüsiert sich: kleine Aventüren gehören zur guten Gesellschaft Wiens. Gerda (die junge Hilde von Stolz) lässt sich nur mit Maske und Chinchilla-Muff bekleidet von dem Maler Heideneck (Adolf Wohlbrück) zeichnen. Wer ist die Schöne? fragen sich alle. Mit solchen Pikanterien ist Willi Forst in seinem Milieu. Er setzt den eleganten Wohlbrück (keiner kann so blasiert und mondän-arrogant in die Runde schauen), gegen die brave Leopoldine (Paul Wessely, damals 27 Jahre alt). Sie ist bürgerlich, brav und bieder. Während um sie herum deliziöse Amouren stattfinden, leidet sie an ihrem Maler-Hollodri. Allerdings ist was los in Willi Forsts Wien - Klatsch und Tratsch, aufgebrachte Ehemänner, untreue Frauen, eine Pistole, eine Rettung in letzter Minute, Reue, liebende Zuwendung. "Ihr Mannsbilder seid es allesamt nicht wert, dass man sich um Euch kümmert", meint Leopoldine, bevor sie die Hand ihres verletzten Geliebten zärtlich an ihr Gesicht drückt. Was Wohlbrück zuviel hat, hat der Film zu wenig: Eleganz. Ihm fehlt es an Esprit, an filmischer Verdichtung (obwohl Kameramann Franz Planer eine hinreissende Tanzszene hinlegt), an kluger Disposition. Was für Forst spricht, ist die Kunst der Andeutung. Wie zum Schluss in der Loge der betrogene Ehemann den Revolver seiner Frau in ihre Handtasche gleiten lässt und mit der anderen Hand die Frau seines Bruders tätschelt - da braucht man keinen Dialog mehr. "Maskerade" wurde ein Welterfolg, die Wessely ein Star. Was soll man da noch sagen?

Credits

Regie

Kamera

Darsteller

Alle Credits

Regie

Regie-Assistenz

Kamera

Maske

Kostüme

Gesang

Darsteller

Produktionsleitung

Länge:
2850 m, 104 min
Format:
35mm, 1:1,37
Bild/Ton:
s/w, Tobis-Klangfilm
Aufführung:

Uraufführung (AT): 27.09.1934, Wien

Titel

  • Originaltitel (AT) Maskerade

Fassungen

Original

Länge:
2850 m, 104 min
Format:
35mm, 1:1,37
Bild/Ton:
s/w, Tobis-Klangfilm
Aufführung:

Uraufführung (AT): 27.09.1934, Wien

Verleihfassung

Länge:
2790 m, 102 min
Format:
35mm, 1:1,37
Bild/Ton:
s/w, Tobis-Klangfilm
Prüfung/Zensur:

Zensur (DE): 30.12.1937, B.47171, Jugendverbot

Länge:
2808 m, 102 min
Format:
35mm, 1:1,37
Bild/Ton:
s/w, Tobis-Klangfilm
Prüfung/Zensur:

Zensur (DE): 14.07.1934, B.36675, Jugendverbot

Aufführung:

Erstaufführung (DE): 21.08.1934, Berlin, Gloria-Palast

Länge:
2816 m, 103 min
Format:
35mm, 1:1,37
Bild/Ton:
s/w, Tobis-Klangfilm
Prüfung/Zensur:

Zensur (DE): 28.08.1934, B.37063, Jugendverbot

Länge:
2769 m, 101 min
Format:
35mm, 1:1,37
Bild/Ton:
s/w, Tobis-Klangfilm
Prüfung/Zensur:

Zensur (DE): 17.01.1941, B.54862, Jugendverbot