Inhalt
Der sympathische Biene ist ein echter Draufgänger und ein Glückspilz. Was immer der 30-jährige anpackt, scheint ihm auf Anhieb zu gelingen – bis ihn ein tragischer Vorfall an seiner Arbeitstätte aus der Bahn zu werfen droht: Bei der Explosion eines Karbidofens wird ein Arbeiter getötet, dem Schichtleiter Biene wird die Schuld an dem Unglück gegeben. Nach diesem Vorfall hält Biene es in dem Betrieb nicht mehr aus. Er wechselt den Arbeitgeber und findet in der attraktiven Katrin eine Freundin, die ihn von seiner traumatischen Vergangenheit ablenkt. Schließlich wollen die beiden sogar heiraten. Eines Tages meldet sich Stefan Burger bei ihm, der Brigadier des alten Werks – er will Biene zurückholen und den Unfall noch einmal untersuchen. Erst jetzt stellt sich heraus, dass Biene keine Schuld am Tod des Kollegen trägt.
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Seine Glückssträhne reißt, als ihm ein tragisches Ereignis seine Unbekümmertheit nimmt: Bei der Explosion eines Karbidofens im Chemiebetrieb, in dem er als Meister tätig ist, wird ein Kollege getötet. Es ist ausgerechnet Willi Schlaatz, ein alter Kumpel. Biene war Schichtleiter, der jüngste im Betrieb, und fühlt sich verantwortlich. Brigadier Stefan Burger, nach dessen neu entwickelter Methode die Öfen seit einiger Zeit arbeiten, führt die Havarie auf ein Versagen des zu fahrlässigen Biene zurück – und gibt das auch bei der Gerichtsverhandlung zu Protokoll.
Biene erträgt die angespannte bis offen feindliche Situation im Betrieb nicht länger und kündigt. An seiner neuen Arbeitsstätte lernt er Katrin, genannt „Lottchen“ (starkes Filmdebüt: Marina Krogull), kennen. Die Beziehung zu ihr lenkt ihn kurze Zeit von seinen Problemen ab. Dann trifft er Stefan wieder, der ihn an seinen alten Platz zurückholen und die Unfallursache vorurteilsfrei neu untersuchen möchte.
Lottchen steht zu Biene, stärkt ihm den Rücken in der Gewissheit, dass sie ihn auch nach einer Verurteilung heiraten will. Und Biene begreift, dass er vor der Verantwortung nicht davonlaufen kann. Er stellt sich in seinem alten Betrieb einem neuen Versuch unter vergleichbaren Bedingungen. Dabei zeigt sich, dass Biene damals keine Schuld gehabt hat...
„Looping“, hochkarätig besetzt etwa mit Erwin Geschonneck als Bienes Vater und Doris Thalmer als verwitwete Frau Schlaatz, ist der einzige Spielfilm des Defa-Dokumentaristen Kurt Tetzlaff. Er ist am 9. Januar 1976 vom Fernsehen der DDR erstausgestrahlt und am 19. Januar 1977 erstmals im bundesdeutschen Fernsehen gezeigt worden, im Dritten Programm des Westdeutschen Rundfunks.
„Die Erfahrung, die man aus den Jahren der Arbeit im Dokumentar- und Kurzfilm mitbringt, hilft und hemmt zugleich“, so der Regisseur in der populären DDR-Illustrierten „filmspiegel“ (15. Januar 1975). „Sie hilft beim Erfassen der realistischen Elemente der Geschichte, bei Details und gleichsam naturalistischem Geschehen. Sie hemmt aber auch beim Durchdringen der festgelegten vorliegenden fiktiven Handlung.“
In der DDR-Kritik kam der heute längst ikonische 86-minütige Spielfilm „Looping“ nicht so gut weg. „Man konnte Erwartungen hegen. Da war immerhin eines unserer produktivsten Autorenpaare (Manfred Freitag/Jochen Nestler), bekannt für seinen Sinn für das Ungewöhnliche im Alltag, für Entdeckungsfreude, Geschichtengespür und poetische Überhöhung“ schreibt Fred Gehler in der kulturpolitischen Wochenzeitung „Sonntag“ (2. Februar 1975). „Das zu besehende Resultat verunsichert. Der Film gleicht einer Apparatur, die vorzeitig den Teststand verlassen hat. Da fügen sich dramaturgische Überlegungen und Ansätze zu mehreren Geschichten noch nicht zu einem überzeugenden Sujet, da wird ein dramatischer Plot (die Havarie im Karbidwerk) zu wenig verbindlich für menschliche Entwicklungen und Beziehungen, da wird mehr behauptet als wirklich zu filmischer Realität gestaltet.“
Heinz Hofmann dagegen lobt in der Fachzeitschrift „Kino“ (2/1975): „Die Autoren Nestler und Freitag haben ähnlich wie in ihrem Film 'Für die Liebe noch zu mager?' viele Lebensbeobachtungen zusammengefasst, und in Kurt Tetzlaff, der sich schon als Dokumentarfilmregisseur einen Namen gemacht hat, einen Regisseur gefunden, der diese Lebensbeobachtungen in eine frische und vielfach authentisch wirkende Bilderzählung umzusetzen vermochte.“
Pitt Herrmann