Liselotte von der Pfalz

BR Deutschland 1966 Spielfilm

Inhalt

Um endlich wieder zu Geld zu kommen, setzt der verarmte Kurfürst von der Pfalz alles daran, seine älteste Tochter Liselotte mit einem wohlhabenden Adeligen zu verkuppeln – leider vergeblich, denn mit ihrer burschikosen Art schlägt die junge Frau sämtliche Heirats-Kandidaten in die Flucht. Schließlich gelingt es dem Kurfürsten, Liselotte dank einer politischen Verwicklung mit dem Herzog von Orléans zu vermählen. Am Hofe lernt die frisch gebackene Herzogin, die die wahren Hintergründe ihrer Hochzeit herausgefunden hat, den König kennen – und es dauert nicht lange, bis sie mit ihrer unbekümmerten Art sein Herz gewinnt.

 

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Falk Schwarz
Liselotte und das Lotterleben
Komparsen, Kostüme, Karossen am Hofe des Sonnenkönigs. Wir sind in Versailles oder anderen Satellitenschlössern (gefilmt wurde in Tschechien). Es wogt der Tüll, es schwankt die schwere Seide, es glänzt der Brokat, es wippen die Spitzen, es wird endlos lang getanzt, Ringelreihen mit Anfassen, höfisches Zeremoniell übernimmt die Handlung, die Kamera von Richard Angst schwelgt geradezu in CinemaScope-breiten Sälen, hält sich an den Goldverzierungen auf und setzt ins Bild, was die französischen Könige für ihr eigenes Luxusleben dem Volk abgepresst hatten und doch das zahlende Volk verachteten und verhöhnten. Das kommt allerdings nicht vor. Nur zu Anfang wird einmal gesagt, dass die Liselotte (Heidelinde Weis) aus deutschen verarmten adeligen Verhältnissen stammt. Es ist Regisseur Kurt Hoffmann zuzurechnen, dass er nicht schon wieder Liselotte Pulver besetzte, sondern diese temperamentvolle Schauspielerin, die im Handumdrehen alle aufmischt, ihren Gatten (den Bruder des Königs) direkt angeht, sich seine Liebesaffären verbittet („Eine Mätresse gehört hier am Hof dazu wie der Gestank zum Ziegenbock“) und überhaupt herzerfrischend direkt, unverstellt und locker wirkt. Eine unglückliche deutsche Prinzessin im ritualisierten französischen Lotterleben. Kein Friede bei Hofe, eine Intrige jagt die nächste und schließlich will ihre Nebenbuhlerin sie sogar vergiften. Das bisschen Handlung (man ahnt sehr schnell: es wird alles gut, sie kriegen sich) aber erstickt im Zeremoniell: Pferde, Karossen, wohl gekleidete Kuriere, Grafen, Prinzen, Hoheiten, Hofknicks, Küss-die-Hand und allerhand anderes Scharwenzeln. Dazu hat Franz Grothe eine tändelnde, barockartige Musik geschrieben, die (natürlich) genau zum Film passt. So wackeln die Kutschen dahin, der Regisseur konnte sich vermutlich mit wenigen Hinweisen an Heidelinde Weis begnügen, nach Zeugenaussagen war er schlechter Laune, weil ihm als Produzent das ausufernde Budget Ungemach bereitete. So hat er vielleicht gar nicht gemerkt, dass auch die Liebesgeschichte in dem ganzen Kostümplunder zu versinken drohte.

Credits

Kamera

Schnitt

Musik

Darsteller

Produzent

Alle Credits

Regie-Assistenz

Kamera

Kamera-Assistenz

Standfotos

Schnitt

Musik

Darsteller

Produzent

Aufnahmeleitung

Länge:
2837 m, 104 min
Format:
35mm, 1:1,66
Bild/Ton:
Eastmancolor, Ton
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 27.09.1966, 36353, ab 16 Jahre / nicht feiertagsfrei

Aufführung:

Uraufführung: 07.10.1966 [in mehreren Städten]

Titel

  • Originaltitel (DE) Liselotte von der Pfalz

Fassungen

Original

Länge:
2837 m, 104 min
Format:
35mm, 1:1,66
Bild/Ton:
Eastmancolor, Ton
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 27.09.1966, 36353, ab 16 Jahre / nicht feiertagsfrei

Aufführung:

Uraufführung: 07.10.1966 [in mehreren Städten]