Hauptsache Ferien

BR Deutschland 1972 Spielfilm

Inhalt

Der Studienrat Peter Markus, alleinerziehender Vater und der beliebteste Lehrer seines Gymnasiums, freut sich auf die Ferien. Für die Schülerin Corinna sind die Aussichten hingegen trübe, denn ihre Versetzung ist mehr als gefährdet. Nur ein Ausweg scheint möglich: Der größte Traum des Studienrats ist bekanntlich ein Eigenheim für sich und seine Tochter, und so überredet Corinna ihren Vater, seines Zeichens Bauunternehmer, Peter Markus kurzerhand zum Gewinner eines ominösen Preisausschreibens zu erklären. Die Verwirrungen durch die getarnte Bestechung potenzieren sich, als sich auch noch Corinnas Schwester in den Studienrat verliebt.

 

Kommentare

Sie haben diesen Film gesehen? Dann freuen wir uns auf Ihren Beitrag!

Falk Schwarz
Die Zigarre
Offenbar nahm Martin Held nur noch Filmrollen an, wenn er dabei Zigarre rauchen durfte. Selbst auf dem Tandem, mit dem er hier morgens mit einem Kollegen zur Schule radelt, pafft er. Nun lässt sich so eine Sequenz auf den Straßen Münchens nicht in einem Durchgang filmen - also hat er in einer Kurve keine Zigarre im Mund, bei der nächsten aber wieder eine halbe. Er, das ist der Professor Hebbel, ein gemächlicher und zu Scherzen aufgelegter Chemielehrer. Auf eine Zigarrenlänge lässt er uns bei seinem Unterreicht über Phenole zuschauen. Diese Phenole entwickeln Rauschwirkung. Als aber der liebenswürdige Pädagoge merkt, dass ihm die Schüler da etwas in das Reagenzglas gekippt haben, ein besonderes Aphrodisiakum, da spielt er mit und flippt aus. Er lallt: „Kinder, ich glaub‘, ich hab einen kleinen Haschmich“. Und steigt „berauscht“ auf die Heizung, öffnet das Fenster und will mal eben um den Kirchturm fliegen. Die Kinder sind starr vor Schreck, halten ihn zurück, aber da dreht sich der Hebbel zu ihnen um und zeigt ihnen, dass er den Scherz sehr wohl gemerkt und nun seinerseits einen draufgesetzt hat. Das macht Martin Held wunderbar - wenn er „meschugge“ spielt, dann bleibt kein Auge trocken. Er ist es. Dazu braucht er keine Schminke und keine Maske. Ein fabelhaft gewandter Schauspieler und einer der Großen seines Fachs. Der Titel „Professor“, den ihm das Drehbuch angedichtet hat, steht ihm. Während sein Tandemfreund mit „Doktor“ angeredet wird, was bei der mimischen Flachzange, die er nun mal ist, wie eine Beleidigung aller Intellektuellen deutscher Zunge wirkt. Schließlich krempelt sich Martin Held noch die Ärmel auf, wird als Statiker verpflichtet und macht dabei eine so fröhliche und ausgelassene Figur, dass wir allen Blödsinn sofort vergessen, den Regisseur Peter Weck sonst noch in den Film gepackt hat. Die Zigarre jedoch, dieses Utensil braver Bügerlichkeit und gleichzeitig aggressiver Einnebelung Unbeteiligter, dieses Requisit gibt der Martin Held nicht aus der Hand. Er raucht, also ist er. Da wird der Film erträglich.

Credits

Regie

Schnitt

Darsteller

Produzent

Alle Credits

Regie

Regie-Assistenz

Kameraführung

Kamera-Assistenz

Kostüme

Schnitt

Liedtexte

Darsteller

Produzent

Produktionsleitung

Aufnahmeleitung

Dreharbeiten

    • 25.05.1972 - 05.07.1972: Penzberg (Oberbayern)
Länge:
2827 m, 103 min
Format:
35mm, 1:1,66
Bild/Ton:
Eastmancolor, Ton
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 06.09.1972, 44979, ab 6 Jahre / nicht feiertagsfrei

Aufführung:

Uraufführung: 14.09.1972

Titel

  • Originaltitel (DE) Hauptsache Ferien

Fassungen

Original

Länge:
2827 m, 103 min
Format:
35mm, 1:1,66
Bild/Ton:
Eastmancolor, Ton
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 06.09.1972, 44979, ab 6 Jahre / nicht feiertagsfrei

Aufführung:

Uraufführung: 14.09.1972