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Ende der 90er Jahre wurde Mohammed Fazazi Imam der Al-Quds-Moschee in Hamburg. Im Januar 2000, in den letzten Tagen des Fastenmonats Ramadan, hielt Fazazi im Gebetsraum der Moschee mehrere so genannte Lektionen, bei denen die Anwesenden Fragen zu verschiedenen Aspekten des Lebens stellen konnten, die sie in der Regel schriftlich vorlegen mussten. Diese Sitzungen wurden von einer unbekannten Person auf Video aufgenommen und in der Buchhandlung der Moschee, aber auch in Buchhandlungen außerhalb vertrieben. Nach den Anschlägen vom 11. September 2001 in New York und Washington wurde bekannt, dass drei der vier Selbstmordpiloten, aber auch andere Personen, die der "Hamburger Gruppe" zugerechnet werden, regelmäßig die Moschee besucht haben und in engem Kontakt zu Imam Fazazi standen.
Auf der Grundlage des Videos rekonstruieren die "Hamburger Lektionen" den vollständigen Wortlaut zweier Sitzungen vom Januar 2000 und geben damit die Möglichkeit, die Binnenlogik eines islamistischen Denkers und Predigers kennen zu lernen. Mohammed Fazazi kehrte im Oktober 2001 in seine Heimat nach Marokko zurück. (Produktionsnotiz) Nach "Das Himmler-Projekt", seinem Film über eine dreieinhalbstündige Rede Heinrich Himmlers ("eines der schrecklichsten Zeugnisse deutscher Sprache", Joachim C. Fest), ist dies Romuald Karmakars zweites Projekt über ein verschüttetes Dokument, dem er sich mit dem Schauspieler Manfred Zapatka in einer filmischen Lesung nähert.
Quelle: 56. Internationale Filmfestspiele Berlin (Katalog)
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