Inhalt
Dokumentarfilm über Ernst Otto Karl Grassmé, der 1939 von Nazis interniert und zwangssterilisiert wurde. Der Grund: Grassmé, damals Inhaber eines Baugeschäfts in Altona, wurde als schizophren diagnostiziert, was als Erbkrankheit angesehen wurde. Nach seiner Entlassung zog er sich in ein kleines Waldgebiet, das Birkenmoor-Wäldchen, welches sein Eigentum war, zurück. Dort führte er zwischen notdürftiger Behausung und allerlei Müll und Gerümpel das Leben eines exzentrischen Eremiten. In Briefen hielt er seine Gedanken und Gefühle fest. In dörflichen Gemeinschaft galt er als schrulliger Außenseiter, wurde jedoch von so manchem weiterhin ausgegrenzt. Grassmé erhielt für das ihm angetane Verbrechen nie eine offizielle Entschuldigung, im Gegenteil: er wurde von den Behörden weiterhin schikaniert und missachtet. Eine Entschädigung bekam er erst kurz vor seinem Tod. Der Film zeichnet ein umfassendes Porträt des Menschen Ernst Otto Karl Grassmé, und stellt zugleich Fragen darüber, was ein selbstbestimmtes Leben eigentlich bedeutet und wie die Gesellschaft mit den Unangepassten und Außenseitern umgeht.
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