Familie Schimek

Deutschland 1935 Spielfilm

Filme der NS-Zeit sind im Kontext der staatlich beeinflussten Produktion und Rezeption zu sehen. Mehr erfahren »

Inhalt

Ludwig Schigl ist schon ein gewitzter Bursche – ständig lässt er sich etwas einfallen, um der Frau seines verstorbenen Tischlermeisters, der Witwe Schimek, unter die Arme zu greifen. Erst vermittelt er das Waisenkind Hedwig, die Nichte der Frau Schimek, ans Stadttheater, dann versucht er sogar, einen Mann für sie zu finden. Gleichzeitig ist er bemüht, einen Vormund für Hedwigs kleine Brüder Willi und Franzl zu beschaffen. In dem wohlhabenden Möbelhändler Kaltenbach findet er ein passendes "Opfer": Er soll der neue Vater der Jungen werden. Wie der Zufall es will, hat sich Kaltenbachs Kompagnon Weigel in Hedwig verliebt, und so scheint die Lösung aller Probleme in greifbarer Nähe. Nur führt Schigls gut gemeinter Übereifer zu einer Reihe turbulenter Verwicklungen, die seine Pläne um ein Haar zum Scheitern bringen ...

 

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Falk Schwarz
Ein Pappkarton geht auf Wanderschaft
Ein kleiner brauner Pappkarton geht von Hand zu Hand. Die zarte liebreizende Hedwig (Hilde Schneider) hat darin ihr Tanzkostüm eingepackt, um es ihrem Verlobten zu zeigen, der nicht ins Theater kommen will. Da es regnet, lässt sie sich von zwei Herren mitnehmen (Fritz Odemar, Wilhelm Bendow), die wohl gerne ihre Bekanntschaft machen, vergisst aber den kleinen Karton in der Kutsche. Der Kutscher (vortrefflich: Hans Sternberg) bringt das Paket dann dem Herrn zurück, den er danach ins Restaurant gefahren hat. Da sitzt der Mann an der Seite seiner aufgetakelten Frau (Grethe Weiser), die nun wiederum wissen will, was das für ein Paket ist. Sie hat sofort den (Schwank-) Verdacht, dass ihr Männe fremdgeht. Und so wird das Paket weitergereicht, wird noch durch ein ähnliches Packerl verdoppelt und das Ganze endet natürlich in einem Tohuwabohu, wie es nur ein E.W. Emo so trickreich und verzwickt zu inszenieren verstand. Die Logik ist nicht immer nachvollziehbar, aber darauf kommt es nicht an. Die Schauspieler sind mit einer ansteckenden Spielfreude dabei und natürlich ist Hans Moser das Zentrum des ganzen Wirrwarrs. Wenn er wie ein geölter Blitz auf seinen kurzen Beinen um die Ecken schiesst. Oder telefoniert. Er beschimpft den Anderen am Telefon nach Strich und Faden und als das Fräulein vom Amt ihm sagt, dass der Teilnehmer längst eingehängt hat, da legt er erst richtig los. Das stört ihn nicht. Die Realität um ihn herum ist nicht seine Realität. Cholerik und Aufgeregtheit verhindern jedes überlegte Tun. Allerdings könnte eingewendet werden, dass dieser Film eben nicht in Wien entstanden ist und so seine Erregtheiten in Berlin mit Berliner Schauspielern und in Berliner Kulissen eben doch anders wirken als im heimatlichen Wien. Dies abgezogen, bleibt immer noch ein Lustspiel, dem zuzuschauen einfach eine Freude ist, weil jeder weiss, dass Alles zum guten Ende kommt, nur der Weg dahin ist Moserisch verschlungen. Er regt sich auf, er regt sich ab. Wie wir.

Credits

Regie

Schnitt

Darsteller

Produktionsfirma

Alle Credits

Regie

Kamera-Assistenz

Standfotos

Requisite

Schnitt

Musikalische Vorlage

Musikalische Leitung

Darsteller

Produktionsfirma

Produktionsleitung

Aufnahmeleitung

Dreharbeiten

    • 07.10.1935 - Oktober 1935
Länge:
8 Akte, 2322 m, 85 min
Format:
35mm, 1:1,37
Bild/Ton:
s/w, Tobis-Klangfilm
Prüfung/Zensur:

Zensur (DE): 30.11.1935, B.49796, Jugendverbot

Aufführung:

Uraufführung (AT): 29.11.1935, Wien;
Erstaufführung (DE): 20.12.1935, Berlin, Primus-Palast

Titel

  • Originaltitel (DE) Familie Schimek

Fassungen

Original

Länge:
8 Akte, 2322 m, 85 min
Format:
35mm, 1:1,37
Bild/Ton:
s/w, Tobis-Klangfilm
Prüfung/Zensur:

Zensur (DE): 30.11.1935, B.49796, Jugendverbot

Aufführung:

Uraufführung (AT): 29.11.1935, Wien;
Erstaufführung (DE): 20.12.1935, Berlin, Primus-Palast

Prüffassung

Länge:
2187 m, 80 min
Format:
35mm, 1:1,37
Bild/Ton:
s/w
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 16.01.2001, 86781, ohne Altersbeschränkung / feiertagsfrei