Credits
Regie
Kamera
Schnitt
Musik
Darsteller
- Steinköhler
- Benno Hempel
- Gisela Steinköhler
- Lothar Reschke
- Elvira
- Maria
- Triefäugiger
- Resolute alte Dame
- Augenarzt
- Hauptwachtmeister Schaarschmidt
Alle Credits
Regie
Regie-Assistenz
Szenarium
Vorlage
Dramaturgie
Kamera
Kamera-Assistenz
Maske
Kostüme
Schnitt
Ton
Mischung
Musik
Darsteller
- Steinköhler
- Benno Hempel
- Gisela Steinköhler
- Lothar Reschke
- Elvira
- Maria
- Triefäugiger
- Resolute alte Dame
- Augenarzt
- Hauptwachtmeister Schaarschmidt
- Schaufenstergaffer
Produktionsfirma
Produktionsleitung
Aufnahmeleitung
Erstverleih
Länge:
2309 m, 85 min
Format:
35mm, 1:1,66
Bild/Ton:
Orwocolor, Ton
Aufführung:
Uraufführung (DD): 20.11.1986, Berlin, International
Titel
- Originaltitel (DD) Fahrschule
Fassungen
Original
Länge:
2309 m, 85 min
Format:
35mm, 1:1,66
Bild/Ton:
Orwocolor, Ton
Aufführung:
Uraufführung (DD): 20.11.1986, Berlin, International
Auszeichnungen
Nationales Spielfilmfestival der DDR 1988
- Bester Hauptdarsteller
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Herr Steinköhler ist Fußgänger aus Überzeugung. Weshalb der klassisch bewanderte, stets wie aus dem Ei gepellte „Plastinator“, er arbeitet bei einem Unternehmen, das – etwa für die Medizinerausbildung - Kunststoffmodelle des menschlichen Körpers und seiner Organe herstellt, auch keinen Führerschein besitzt. Wenn sich Kollegen in der Kantine unter dem knallroten Transparent „Es lebe die DDR, unser sozialistisches Vaterland“ über Autos, und offenbar ausschließlich über ihre fahrbaren Untersätze unterhalten, bleibt er ganz ruhig mit einem leichten spöttischen Lächeln des Wissenden.
Dieser rundum adrette, ja geradezu spießige Mann weiß wohl selbst nicht, wie er zu einer so lebenslustigen, attraktiven jungen Frau wie Gisela gekommen ist, der inzwischen auch seine so frühreife wie nachtaktive Tochter Carola (Peggy Röder) heftig nacheifert, die dafür bei „Cosi fan tutte“ in der Semperoper einschläft.
„Ich habs gekauft, ich muss nicht auch noch damit fahren“: Wie Steinköhler trotz allem zu einem Auto gekommen ist, einem regelrechten „Wartburg Racing“-Liebhaberstück, wäre ihm an diesem Morgen, als er die Wohnung verließ, wirklich nicht eingefallen. Sein Kollege und bester Freund Lothar Reschke offeriert ihm das Fahrzeug. Weil er seine Gattin Maria, die sich von dem Schwerenöter scheiden lassen will, ausbezahlen muss und, nach einer Alkoholfahrt, selbst für zwei Jahre keinen „Lappen“ mehr besitzt.
So hat Steinköhler seiner Gisela überraschendes zu erzählen abends beim Chinesen. Doch die Überraschung beruht ganz auf Gegenseitigkeit: Auch die ebenfalls führerscheinlose Gisela ist jetzt stolze Besitzerin eines Wartburgs, dazu noch eines nagelneuen Exemplars aus Eisenacher Produktion. Das sie, heimlich, im Jahr der Geburt ihrer Tochter bestellt hat – vor annähernd 15 Jahren also.
Freilich: Die übliche Anmeldefrist zur Fahrprüfung beträgt drei Jahre. Doch das managed die selbstbewusste Gisela, sodass bald beide – erneut unabhängig voneinander - im Auto des smarten
Fahrlehrers Hempel landen. Der wird für Steinköhler zum Alptraum: „Angst schafft Disziplin: Jedes Auto ein Feind, jede Kreuzung eine Katastrophe.“ Hempel hat gut reden: „Man muss ein Gefühl für das Auto entwickeln. Ein Auto ist wie eine Frau.“ Gisela jedenfalls fährt voll auf den Charmeur ab – und der lässt für ein kleines Abenteuer sogar die junge Fahrschülerin Elvira abblitzen. „Phantastisch. Autofahren ist Wahnsinn“: Elvira verführt Steinköhler nicht nur zu einer wilden Verfolgungsjagd durch Dresdens schöne Umgebung...
„Fahrschule“ ist eine herzerfrischende, erstaunlich freimütig-realsatirische und freizügige Defa-Komödie, die bis in kleinste Episodenrollen hochkarätig besetzt ist, etwa mit Hilmar Baumann als Polizist, Jaecki Schwarz als Augenarzt und dem noch blutjungen Horst Krause als „Spanner“ an der Schaufensterscheibe, hinter der Gisela gerade die Puppen tanzen lässt. Peter Badels Kamera fängt durchaus die Tristesse der vom Braunkohlenruß ganz grauen DDR-Städte ein, setzt dieser aber die überbordende Lebensfreude der Menschen gegenüber, die sich keinesfalls mit stoischer Ruhe den Fährnissen des Alltags ausliefern. Am Ende wollen Lothar und Maria wieder heiraten – und die Steinköhlers machen Urlaub auf der scheinbar autofreien Ostseeinsel Hiddensee. Beim 5. Nationalen Spielfilmfestival der DDR im Mai 1988 in Karl-Marx-Stadt wurde Jörg Gudzuhn als „Bester Hauptdarsteller“ ausgezeichnet.
Pitt Herrmann