Inhalt
Infolge der antisemitischen Pogrome und der Shoah emigrierten in den 1930er und beginnenden 1940er Jahren zahlreiche Juden in eine der widersprüchlichsten Städte des Fernen Ostens: Shanghai. Ulrike Ottingers rekapituliert in ihrem Film die Lebensgeschichten deutscher, österreichischer und russischer Juden, deren Pfade sich in der chinesischen Metropole kreuzten, die dann aber noch ein zweites Mal fliehen mussten, als Japan 1942 Shanghai besetzte, gefolgt von der kommunistischen Rückeroberung der Stadt.
Die zweifach Geflüchteten erzählen vom Leid der wiederholten Ghettoisierung, ihren Kämpfen um Arbeit und das tägliche Überleben, jedoch ebenso von den Wiener Bäckereien und Berliner Wurstküchen des Hongkuo-Bezirks sowie dem zeitweiligen Luxus, den manche von ihnen dort genossen. Mittels privater Fotos und mündlicher Zeugnisse der Geflüchteten zu Aufnahmen des vergangenen und modernen Shanghais beschwört Ottinger eine melancholisch-anachronistische Impression des "jüdischen Shanghais".
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