Endstation

Deutschland 1935 Spielfilm

Filme der NS-Zeit sind im Kontext der staatlich beeinflussten Produktion und Rezeption zu sehen. Mehr erfahren »

Inhalt

Karl Vierthaler ist der gute Geist seiner Wiener Straßenbahn. Für jeden Fahrgast und dessen Probleme hat er ein offenes Ohr. Als die Näherin Anna eine große Hutschachtel mitsamt Hut in ein vornehmes Haus bringen soll, fällt die Schachtel aus der Straßenbahn und wird überfahren. Auch dieses Unglück regelt Vierthaler mit Frau Hofrat höchstpersönlich und verliebt sich unsterblich in die verängstigte kleine Anna.

 

Dabei ahnt er nicht, dass er Rosa, die Tochter der Konditorei von nebenan, heiraten soll. Die Eltern haben es so vereinbart. Am nächsten Samstag ist Verlobung, und Karl, so fordert es der zukünftige Schwiegervater, soll seinen Dienst bei der Straßenbahn aufgeben. Das Fest wird zum Chaos, denn auch Anna kommt. Die beiden sprechen sich aus ... Aber auch Karl und Anna tun sich zunächst noch schwer, immer wieder kommt es zu Missverständnissen und Streit. Bis Karl eines Tags seine Straßenbahn mitten auf der Strecke stehen lässt, hinüber zu Annas Laden läuft und sie von seinen ernsthaften Absichten überzeugen kann.

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Falk Schwarz
Hörbiger wütet, Andergast heult - eine Wiener Komödie
War Paul Hörbiger in seinen Filmen jemals jung? Hier spielt er den unemanzipierten, seinen Eltern hörigen Sohn Karl, der eine junge hübsche, sehr scheue Modistin erobert. Maria Andergast ist 23, Hörbiger 39 - seine Straßenbahnuniform steht ihm wie einem Pinguin eine Bermudashorts. Karl kommt dann alsbald auch im Smoking daher - das passt! Er schwankt zwischen liebevoller Zärtlichkeit gegenüber seiner Modistin und einer geradezu aus der Rolle fallenden, total überraschenden Cholerik. Was Karl sich da gegenüber seiner Verlobten in-spe im Nachtclub Moulin Rouscheh (so sprechen sie es aus) erlaubt, geht wie ein charakterlicher Riss durch den Film. Warum Emo da wohl nicht eingeschritten ist? Der Karl hat etwas flegelhaftes. So lässt er seine ihm von den Eltern zugedachte Verlobte einfach wortlos auf der Tanzfläche stehen und wendet sich der Modistin zu. Dass die Beinah-Verlobte wie zerstört heult, kümmert ihn nicht. Der Karl fällt da aus der Rolle des freundlichen, gewandten, aufrecht-sympathischen Burschen. Darunter leidet die ansonsten fein gestrickte Liebesgeschichte. Überhaupt die Kontraste: die Andergast heult die meiste Zeit im Film, weil doch die junge zarte Liebe gleich mit soviel Leid verbunden ist. Moser und seine Filmfrau (Josefine Dora) sind sprachlos, denn sie haben keinen Einfluss mehr auf ihren Karl. Zu den beeindruckenden Szenen gehört der Moment, wo Moser sich für das ungezogene Verhalten seines Sohnes bei den Ex-Schwiegereltern entschuldigen muss. Da zeigt er Selbstbewusstsein, Bescheidenheit und seine Kauzigkeit scheint von ihm abzufallen. Sein Gesicht jedoch hat „die Wahrheit und Unmittelbarkeit des Seins“ (Fontana). So ist diese Komödie voll gefühlvoller Untertöne, aber die zart-bittere Liebesgeschichte schiebt sich in den Vordergrund und lässt das Heitere eher zurücktreten. Die Kopie, die Hoanzl auf den Markt gebracht hat, ist fehlerhaft, zerschnitten und flimmrig und kaum eine Dialogpassage lässt sich ohne Gerucke zuende hören.

Credits

Regie

Kamera

Schnitt

Musik

Darsteller

Alle Credits

Regie

Regie-Assistenz

Kamera

Standfotos

Schnitt

Musik

Musik-Bearbeitung

Musikalische Leitung

Darsteller

Produktionsleitung

Aufnahmeleitung

Dreharbeiten

    • 25.03.1935 - April 1935: Wien
Länge:
5 Akte, 2458 m, 90 min
Format:
35mm, 1:1,37
Bild/Ton:
s/w, Tobis-Klangfilm
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 02.03.1954, B 238, Jugendfrei ab 16 Jahre;
Zensur (DE): 03.06.1935, B.39421, Jugendfrei / nicht feiertagsfrei

Aufführung:

Uraufführung (DE): 04.06.1935, Berlin, Capitol

Titel

  • Originaltitel (DE) Endstation

Fassungen

Original

Länge:
5 Akte, 2458 m, 90 min
Format:
35mm, 1:1,37
Bild/Ton:
s/w, Tobis-Klangfilm
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 02.03.1954, B 238, Jugendfrei ab 16 Jahre;
Zensur (DE): 03.06.1935, B.39421, Jugendfrei / nicht feiertagsfrei

Aufführung:

Uraufführung (DE): 04.06.1935, Berlin, Capitol