Inhalt
Ein Gefühl geht um in Europa – und nicht nur dort. Irgendetwas stimmt hier nicht mehr. Was wäre, wenn eine stark zunehmende Zahl der Jugendlichen einfach das Einverständnis mit dem gesunden, das heißt ökonomisierten, Menschenverstand unserer Gegenwart aufkündigte? Wenn sie die Alten einfach zurückließen und, wie in der Sage vom Rattenfänger, einfach in der Ferne verschwinden würden, so dass nur wenn der Wind aus einer bestimmten Richtung weht, noch entferntes Kinderlachen zu hören wäre: Von einem Tag auf den anderen ist die 14-jährige Martha spurlos verschwunden. Ihr Vater, der seit Jahren keinerlei Kontakt zu ihr hatte, begibt sich auf die Suche nach seiner Tochter und gerät in ein poetisch-spekulatives Zwischenreich vermisster Kinder – die indes keineswegs Opfer sind, sondern Deserteure aus freien Stücken, die der festgefügten Welt der Erwachsenen den Rücken gekehrt haben.
Quelle: 62. Internationale Filmfestspiele Berlin (Katalog)
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