Die Frau meiner Träume

Deutschland 1943/1944 Spielfilm

Filme der NS-Zeit sind im Kontext der staatlich beeinflussten Produktion und Rezeption zu sehen. Mehr erfahren »

Inhalt

Georg Jacobys musikalisches Lustspiel ist maßgeschneidert für Ufa-Diva Marika Rökk: Als Revuestar Julia Köster flieht sie überstürzt mit dem Zug ins Gebirge, um endlich dem Trubel des Theaters zu entkommen. Allein in der Wildnis und nur mit ihrem Pelzmantel bekleidet, wird sie von den beiden Ingenieuren Erwin Forster und Peter Groll geborgen. Ohne von Julias Identität zu wissen, verliebt sich Groll nach anfänglichen Reibereien in die mondäne Frau. Julia genießt ihrerseits das einfache Leben in der Bergbau-Siedlung und entdeckt an sich hausfrauliche Qualitäten. Doch als der Theaterdirektor Julia aufspürt, droht die aufkeimende Liebesbeziehung an den kulturellen und sozialen Gegensätzen zu scheitern.

 

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Falk Schwarz
"Die Frau hat sowas Aufregendes"
Revuefilme greifen gerne „Hochzeitsfantasien“ auf, Musicals eher "Aufstiegsfantasien" (Witte). Auch dieser Revuefilm ist keine Ausnahme: der Ingenieur Peter (Wolfgang Lukschy) verliebt sich in den Revuestar Julia Köster (Marika Rökk), die ihm zuerst mitten in der Nacht in einem Chinchilla-Pelz begegnet, unter dem sie nur Unterwäsche trägt. Doch bevor sie zum Traualtar schreiten können, wird der Widerstand der talentierten Julia, die in der Revue „Frau ohne Herz“ auftritt, erst einmal gebrochen: ihr Kopf wird im Waschzuber unter Wasser gedrückt, sie stürzt vom Motorrad kopfüber in den Schnee. Die Nazis wollten keine selbstbewussten Frauen, eher „Hausfrauen“ und „Dienstmädchen“ (Bloch). Zuvor tanzt die Rökk zu dem Franz-Grothe-Gassenhauer „In der Nacht ist der Mensch nicht gern alleine“. Schon der Text ist gewagt, aber Goebbels fand den Tanz der Rökk im knappen Kostüm allzu aufreizend. Es war Krieg, da sollten die Menschen abgelenkt, aber nicht aufgeheizt werden. Also musste die ganze Szene neu gedreht werden. Die Rökk - obwohl schwanger - tanzt fabelhaft schwerelos und akrobatisch. Die Ballettstory - Rivalität zwischen Männern um diese Frau - nimmt die Handlung vorweg (Choreographie: Sabine Ress). Die Rökk scheint alle Erdenschwere verloren zu haben. Kameramann Konstantin Irmen-Tschet vermeidet durch lange Brennweiten, dass die Bewegung des Tanzes abbricht, der Schnitt folgt den Sprüngen und Pirouetten und behindert das Fließende nicht. Der elegante Flug der Rökk über die Bühne (an unsichtbaren Stahlseilen) auf den Postwagen ist ein gelungener Effekt. Dann dreht sich der Horizont (auf Rückpro) und erzeugt eine wirbelnden Tempo-Reise. In dieser ersten neunminütigen Tanzsequenz gibt es nur 33 Schnitte, die Kamera filmt oft von unten, einmal von ganz oben und fährt entlang der Mittelachse dem Star in den Eingang des Theaters nach. Kluge Schwenks von der Totalen in die Halbtotale aus deren Rahmen die Rökk nicht hinaustanzt. Wie heißt es im Film? „Die Frau hat sowas Aufregendes“. Vor allem die Tänzerin Marika Rökk.

Credits

Regie

Schnitt

Musik

Darsteller

Alle Credits

Regie

Regie-Assistenz

Drehbuch-Mitarbeit

Optische Spezialeffekte

Standfotos

Kostüme

Schnitt

Choreografie

Sonstiges Sonstiges

Musik

Liedtexte

Darsteller

Herstellungsleitung

Aufnahmeleitung

Dreharbeiten

    • 09.03.1943 - 25.09.1943: Kärnten; Ufastadt Babelsberg, Ufa-Atelier Berlin-Tempelhof
    • From April 1944 [Nachdreh]
Länge:
2721 m, 99 min
Format:
35mm, 1:1,33
Bild/Ton:
Agfacolor, Tobis-Klangfilm
Prüfung/Zensur:

Zensur (DE): 02.08.1944, B.60462, Jugendverbot

Aufführung:

Uraufführung (DE): 25.08.1944, Berlin, Marmorhaus;
Uraufführung (DE): 25.08.1944, Berlin, Germania-Palast Frankfurter Allee

Titel

  • Originaltitel (DE) Die Frau meiner Träume

Fassungen

Original

Länge:
2721 m, 99 min
Format:
35mm, 1:1,33
Bild/Ton:
Agfacolor, Tobis-Klangfilm
Prüfung/Zensur:

Zensur (DE): 02.08.1944, B.60462, Jugendverbot

Aufführung:

Uraufführung (DE): 25.08.1944, Berlin, Marmorhaus;
Uraufführung (DE): 25.08.1944, Berlin, Germania-Palast Frankfurter Allee

Digitalisierte Fassung

Länge:
98 min
Format:
DCP 2k, 1:1,33
Bild/Ton:
Farbe, 5.1 Mono

Prüffassung

Länge:
2632 m, 96 min
Format:
35mm, 1:1,33
Bild/Ton:
Farbe, Mono
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 20.12.1963, 31379, ab 12 Jahre / nicht ferertagsfrei

DVD-Fassung

Länge:
94 min
Format:
DVD, 4:3
Bild/Ton:
Farbe, Mono
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 04.08.2004, 31379, ohne Altersbeschränkung