Der Meineidbauer

BR Deutschland 1956 Spielfilm

Inhalt

Mathias Ferner leistet einen Meineid und kann sich so den Hof seines Stiefbruders Jakob sichern, sobald dieser gestorben sein sollte. Damit bringt er Paula Roth und die Kinder um ihr Erbe. Allerdings existiert ein Brief, der Mathias Ferner belastet. Jahre später bekommt Paula Roth diesen Brief in die Hände.

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Falk Schwarz
Die Zwingschraube des Schicksals
Ein Heimatfilm aus dem Alpenländischen? Keineswegs. Obwohl das übliche Klischee bemüht wird: ein Bauer betrügt, der Betrug kommt heraus, der Bauer stirbt. Doch so einfach hat es sich die Autorin (nach einer Vorlage von Ludwig Anzengruber) nicht gemacht. Die verwickelte Geschichte dreht sich um Knecht oder Herr - vor dieser Alternative steht Mathias (Carl Wery) nach dem Tod des Bruders, dem der Hof gehörte. Doch die starke Paula (Heidemarie Hatheyer), die Lebensgefährtin seines Bruders, stellt sich ihm entgegen. Hart und konsequent sagt sie ihm die Meinung. Sie sei jetzt die Herrin und sie wolle ihr Recht und er habe das Testament unterschlagen. Als er ihr naiv einen Heiratsantrag macht, lacht sie ihn höhnisch aus. „Knecht wirst Du sein auf diesem Hof!“ Das war 1956 starker Tobak für das Publikum. Denn dass die Frauen sehr wohl ohne die Männer zurecht kamen, die aus dem Krieg als gedemütigte Verlierer heimkehrten, das hatte fast jeder erfahren. Die Vormachtstellung der Männer stand infrage und an dieser Stelle setzt der Film an und zeigt eine Frau, die hassen kann, die sich wehrt, die lieber ein armseliges Leben in Kauf nimmt für ihre Kinder als gegenüber dem betrügerischen Mann zu Kreuze zu kriechen. Beide verderben - sie innerlich, er äußerlich. Merkwürdig nur, dass ein französisches Kamerateam diese Schicksalslawine in feine, sanfte, aber letztlich harmoniesüchtige Bilder umsetzte (Roger Hubert) - so als hätte die Kamera den Regisseur konterkarieren wollen. Rudolf Jugert scheint denn auch geradezu eine quälerische Freude an der Härte dieser Charaktere zu haben, die unfähig sind zu vergeben. Es ist dieses Zuviel, dieses Unausweichliche, das die Zwingschraube des Schicksals überdreht. Das ist kein Heimatfilm mehr, der beschwichtigt und besänftigt. Im Gegenteil - dieser Film hat eine Modernität, die weit über das Genre hinausreicht. Großartig die schauspielerische Leistung von Wery und Hatheyer.

Credits

Drehbuch

Kamera

Schnitt

Darsteller

Produzent

Alle Credits

Regie-Assistenz

Drehbuch

Kamera

Kameraführung

Kamera-Assistenz

Farbberatung

Kostüme

Schnitt

Liedtexte

Darsteller

Produzent

Herstellungsleitung

Aufnahmeleitung

Dreharbeiten

    • 12.06.1956 - Juli 1956: Bavaria-Atelier München-Geiselgasteig
Länge:
2847 m, 104 min
Format:
35mm, 1:1,66
Bild/Ton:
Eastmancolor, Mono
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 12.10.1956, 13079, ab 16 Jahre / feiertagsfrei

Aufführung:

Uraufführung: 19.10.1956 [Massenstart]

Titel

  • Originaltitel (DE) Der Meineidbauer
  • Weiterer Titel Die Sünderin vom Fernerhof
  • Arbeitstitel Das Tal der Sünde

Fassungen

Original

Länge:
2847 m, 104 min
Format:
35mm, 1:1,66
Bild/Ton:
Eastmancolor, Mono
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 12.10.1956, 13079, ab 16 Jahre / feiertagsfrei

Aufführung:

Uraufführung: 19.10.1956 [Massenstart]

Digitalisierte Fassung

Länge:
104 min
Format:
DCP, 1:1,66
Bild/Ton:
Farbe, Ton