Inhalt
Prinzessin Tausendschön will ein singendes, klingendes Bäumchen - eigensinnig fordert sie es vom jungen Prinzen, der sie liebt. Und der Prinz zieht aus, das Wunderbäumchen zu suchen. Auf seinem Weg trifft er einen bösen Zwerg, der ihm das Bäumchen unter einer Bedingung gibt: Gewinnt der Prinz bis zum Sonnenuntergang die Liebe der Prinzessin nicht, so muß er 100 Jahre lang als Bär im Zauberreich des Zwerges leben. Tausendschön liebt den Prinzen jedoch nicht - und so wird ein Bär aus ihm. Doch die Prinzessin will dieses Wunderbäumchen. Und so macht der König sich selbst auf den Weg, es zu holen. Vom verzauberten Bären bekommt er den Baum, weil er verspricht, das erste lebende Wesen, das ihm bei seiner Rückkehr im Schloß begegnet, ins Zwergenreich zu schicken. Dieses Wesen ist - man hat es geahnt - Prinzessin Tausendschön. Und weil der König sein Versprechen nicht hält, raubt der Bär sie schließlich. Im Zwergenreich verliert Prinzessin Tausendschön ihre Schönheit - und gewinnt sie erst durch gute Taten nach und nach zurück. Als sie schließlich den Bären liebgewinnt, ist der böse Zauber gebannt und das Bäumchen beginnt zu klingen.
Quelle: Kinderfilm online
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Der Prinz sucht am Meer und in den Bergen, fragt alle Menschen, die ihm begegnen. Vergeblich. Und dann findet der Verzweifelte das Wunderbäumchen doch noch, als er sich den Weg durch ein dichtes Netz von Spinnweben in einer Felsspalte bahnt und plötzlich in einem Zaubergarten steht. Sehr zum Verdruss des Besitzers, einem bösen Zwerg. Dieser stellt eine Bedingung, bevor er dem Prinzen das Gewünschte aushändigt: Bis zum Sonnenuntergang muss das Bäumchen singen, was nur glückt, wenn die Königstochter ihn wirklich liebt. Tut es das nicht, wird der Prinz zur Strafe in einen Bären verwandelt. Und so geschieht es: Tausendschön ist zu selbstverliebt und zu hartherzig, um echte Gefühle zu zeigen. Weshalb der Zwerg den Prinzen in einen Bären und sein Pferd in eine Steinskulptur verwandelt.
Der greise König ist dem Prinzen heimlich gefolgt – und erhält das Bäumchen. Im Gegenzug soll dem Prinzen im Bärenfell das gehören, was dem König bei seiner Rückkehr im Schloss als erstes begegnet. Wider Erwarten ist es nicht der treue Hund des betagten Regenten, sondern seine Tochter, die auf den höchsten Turm des Schlosses gestiegen ist, um zu sehen, ob ihr Vater die ersehnte Pflanze mitbringt. Da kann nur noch der Schlosshauptmann helfen – und den um Mitternacht an der Grenze des Reiches erwarteten „Bären“ töten. Doch der Prinz im Bärenfell weiß sich zu helfen, überwältigt den Hauptmann und entführt die gefühllose Schöne in den Zaubergarten, wo sie zur Strafe für ihre stets unsinnigen und boshaften Befehle hässliche grüne Haare bekommt und eine runzelige Haut. Demütig geworden verliert sie ihren Trotz, hilft dem angeblichen Bären beim Bau einer Höhle und ist freundlich zu den anderen Tieren ihrer geradezu paradiesischen Umgebung.
Was dem bösen Zwerg natürlich völlig gegen den Strich geht. Er versucht, die sich anbahnende Freundschaft, aus der regelrechte Zuneigung zu werden droht, mit allen Zaubermitteln, die ihm zur Verfügung stehen, zu hintertreiben. So sendet er einen starken Wind um zu verhindern, dass sich Tausendschön am Beerenstrauch ein Mittagsmahl holt. Dabei bricht sich eine Taube einen Flügel und wird von der Prinzessin gesund gepflegt. Als der See durch Einwirkung des Zwerges vereist und der große Fisch einzufrieren droht, kommt sie ihm mit den Hacken ihrer Schuhe zu Hilfe. Wie auch einem Pferd, das im dichten Schneetreiben zu versinken droht. Weil eine gute Tat immer mächtiger ist als ein böser Zauber, muss der Zwerg mit ansehen, wie alle seine Pläne scheitern. Auch der letzte: Er schickt die Prinzessin zu ihrem angeblich kranken Vater aufs Schloss zurück, wo Tausendschön erfährt, dass der alte König nun schon ein Jahr fort ist, um nach seiner verschwundenen Tochter zu suchen. Die Prinzessin, deren Äußeres ihrem Namen nun wieder alle Ehre macht, bringt das Wunderbäumchen zurück in den Zaubergarten. Und alles wird gut – mit Hilfe des Pferdes, des Fisches und der Taube...
Francesco Stefanies Adaption des 1801 erschienenen Grimmschen Märchens „Das singende klingende Bäumchen oder: Der bestrafte Uebermuth“ arbeitet mit einem gemalten Landschafts-Prospekt und offenbaren Theater-Kulissen. Der sehr nostalgische Farbfilm, uraufgeführt am 15. Dezember 1957 im Berliner „Babylon“ und ab 17. September 1958 auch in westdeutschen Kinos zu sehen, gehört mit sechs Millionen Besuchern in beiden deutschen Staaten zu den größten Babelsberger Leinwand-Erfolgen. Übrigens auch was den Export betrifft: Beim Filmfest im indischen Kalkutta 1973 (!) mit einer Bronzemedaille ausgezeichnet lief der 74-Minüter bis in die 1980er Jahre hinein mit guten Quoten bei der BBC im britischen Fernsehen. Am 2. Juli 1977 im Fernsehen der DDR erstausgestrahlt kam das „Bäumchen“ am 31. Januar 1988 erstmals ins BRD-Fernsehen auf West 3.
Pitt Herrmann