Danton

Deutschland 1930/1931 Spielfilm

Inhalt

Zur Zeit der Französischen Revolution. Im Streit um die Frage, was mit König Louis XVI. geschehen soll, setzen sich die radikalen Kräfte um Danton und Marat durch. Nach der Hinrichtung des Königs kommt es zu einer Verhaftungswelle und zu Massenhinrichtungen.
Als Danton sich bei einer Gefängnisinspektion in die Adelige Louise Gély verliebt, macht er sich für seinen Gegenspieler Robespierre angreifbar. Dantons Leben endet unter der Guillotine.

 

Kommentare

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Falk Schwarz
"Ihr wollt Brot und sie werfen Euch Köpfe hin..."
Es wird viel geschrien in diesem Film - im off, wenn die Chöre die französische Nationalhymne herausschreien, oder wenn Danton (Fritz Kortner) sich im Nationalkonvent Gehör zu verschaffen versucht oder wenn das Volk die Schlösser stürmt. Der Einzige, der nicht schreit, ist Robespierre (Gustaf Gründgens), der wenig Worte macht, eher schweigt, aber wenn er etwas sagt, hat es eine geradezu apodiktische Wucht. Er ist virtuos bösartig, kalt berechnend, „ein trockener, jesuitischer Intrigant, der Danton um seine immense Popularität und um die Großzügigkeit seiner hemmungslosen Natur beneidet“ (Kracauer). Dabei gibt das erstaunliche Geschehen um die Revolution in Paris den äußeren Rahmen ab, aber dieser Film versucht keine Dokumentation. Er beschäftigt sich auch mit den privaten Lieben und Vorlieben der beiden starken Männer der Revolution. Aus der Idee der Freiheit wird das Blutgericht des Nationalkonvents. Dabei verschärft sich der Konflikt zwischen Danton und Robespierre. Danton, verliebt, an den Freuden des Lebens interessiert, verliert den Kontakt zu den Rebellen. So muss er sich vor dem Tribunal verantworten. In einer letzten, mit flammendem Pathos vorgetragenen Rede versucht er, seinen Kopf zu retten: „Das ist die Diktatur. Ich klage Robespierre des Hochverrats an. Sie wollen die Republik im Blut ersticken. Ihr wollt Brot und sie werfen Euch Köpfe hin...Meine Stimme war der Orkan, welcher den Despotismus unter den Wogen von Bajonetten begrub.“ Ahnungsvoll hört Robespierre diese Worte: „Das ist auch mein Ende“. - Dazu martialische Musik, ständige Abblenden, die irritierend einen Dokumentaranspruch signalisieren, den der Film nicht einlöst. Die Vehemenz der Bilder schüchtert ein, die Brutalität, die die Revolution losgetreten hat, bestürzt. Danton wird geköpft. „Dieser Filmrebell ist eine paradoxe Mischung aus potentiellem Hitlergefolgsmann und demokratischem Kämpfer.“ (Kracauer) Regisseur Hans Behrendt liess den damals noch keineswegs berühmten Gründgens sehr am Rande wirken. Schade, von diesem Robespierre hätte man gerne mehr gesehen.

Credits

Drehbuch

Schnitt

Darsteller

Produzent

Alle Credits

Drehbuch

Dialoge

Schnitt

Ton-Schnitt

Musikalische Leitung

Darsteller

Produzent

Produktionsleitung

Aufnahmeleitung

Länge:
86 min
Format:
35mm, 1:1,37
Bild/Ton:
s/w, Tobis-Klangfilm
Prüfung/Zensur:

Zensur (DE): 20.01.1931

Aufführung:

Uraufführung (DE): 22.01.1931, Mozartsaal

Titel

  • Originaltitel (DE) Danton
  • Verleihtitel (AT) Ein junger Aristokrat

Fassungen

Original

Länge:
86 min
Format:
35mm, 1:1,37
Bild/Ton:
s/w, Tobis-Klangfilm
Prüfung/Zensur:

Zensur (DE): 20.01.1931

Aufführung:

Uraufführung (DE): 22.01.1931, Mozartsaal