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Mitte des 19. Jahrhunderts kommt es zum Vertrag zwischen den Mimbreno-Apachen und einer mexikanischen Bergbaugesellschaft, der das Schürfrecht für Mexikaner auf indianischem Gebiet festschreibt. Aber auch nordamerikanische Geologen mischen sich ein beim Run auf begehrte Edelmetalle. Unter ihrem Anführer Johnson kommt es in der Siedlung Santa Rita zu einem regelrechten Genozid an dem Indianerstamm. Die wenigen Überlebenden, mit ihnen ihr Häuptling Ulzana nehmen die Verfolgung der flüchtigen Soldaten auf, um ihre Toten zu rächen.
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Reichsrevolver M1879 in die Hand zu drücken grenzt schon an Unvermögen. Auch die "Blockhäuser" aus bereits geharzter deutscher Kiefer zu erstellen, zeugt nicht gerade von Pofessionalität, da hätten sie wenigstens solche Schwartenbretter nehmen sollen, die nicht die Spuren der Harzgewinnung tragen.
Ist zwar alles schon über 40 Jahre her, aber hoffentlich können einige, der damals beteiligten Herren, diesen Beitrag noch lesen.
Nur wenige Indianer können entkommen, darunter der junge Häuptling Ulzana. Der schwört zusammen mit dem alten Nana und jungen Kriegern ewige Rache. Schon am anderen Tag beginnt der Feldzug gegen die Weißen. Doch Ulzana muss erkennen, dass der durch Captain Burton und seine US-Soldaten unterstützte Vormarsch der Weißen auf das Indianer-Territorium nicht aufzuhalten ist: Der Geologe Johnson hat für amerikanische Gesellschaften größere Silbervorkommen im Indianergebiet exploriert. Die wollen die Roten am besten ganz ausrotten, um ohne Widerstand im Reservat Bergwerke errichten zu können.
Die Story klingt realistisch, das Drehbuch soll gar mit Unterstützung der Königlich-Britischen Bibliothek und nach überlieferten Tagebuchaufzeichnungen weißer Siedler in Tucson/Arizona entstanden sein. Dennoch kommen Zweifel auf: US-Soldaten schlachten Indianer auf mexikanischem Territorium ab, nur um kapitalistischen Gesellschaften den Silberbergbau zu ermöglichen? Eine mexikanische Missionsstation lässt es zu, dass amerikanische Skalpjäger in ihren vier Wänden ein teuflisches Blutbad anrichten?
Die Zweifel an der historischen Wahrheit scheinen unberechtigt zu sein: In der Tat waren lukrative Silbervorkommen ein Grund für den zweijährigen Krieg zwischen den Vereinigten Staaten und dem südlichen Nachbarn. Nach dem Sieg der überlegenen US-Armee 1848 hatten die Minengesellschaften nördlich des Rio Grande weitgehend freie Hand. Die Zweifel aber kommen nicht von ungefähr auf angesichts der allzu deutlichen Ideologie, die hinter den „Pankow-Western“, wie das Dutzend Defa-Indianerfilme, zu denen auch der unmittelbare „Apachen“-Nachfolger „Ulzana“ gehört, im Westen bezeichnet wurden, steht: Sie dienen dem antiimperialistischen Kampf gegen den Aggressor USA, damals Mexiko, dann Vietnam, später Nicaragua.
Kritische Stimmen gabs auch in der DDR. So schrieb Friedrich Salow in der populären Illustrierten „Filmspiegel“ (15/1973): „Verschiedene Umstände schränken die künstlerische Realisierung des Stoffes ein: eine soziologisierend-historisierende Tendenz, ein immer noch vorhandener Hang zur Geschichtsschreibung statt zum Geschichtenschreiben, die Zeichnung von vornherein festgefügten Charakteren, die stellvertretend für bestimmte Gruppen und geistige Haltungen stehen, der Verzicht auf innere Konflikte, Wandlungen und Entwicklungen in den Menschen – wodurch insgesamt die künstlerische Verallgemeinerungsmöglichkeit zurückgedrängt wird.“
Dabei ist gegen die handwerkliche Qualität wie bei den meisten Defa-Produktionen nichts zu sagen: Gojko Mitić überzeugt in der Rolle des jungen Häuptlings Ulzana ebenso wie Milan Beli als Johnson, Rolf Hoppe als Captain Burton oder Gerry Wolff als Lagerverwalter, und Publikumsliebling Fred Delmare („Der Kleine“) darf natürlich nicht unterschlagen werden.
Uraufgeführt im Rahmen der DDR-Sommerfilmtage am 29. Juni 1973 in der Freilichtbühne Gera zog „Apachen“ nach dem Kinostart am 6. Juli 1973 mehr Zuschauer in die DDR-Lichtspielhäuser als Heiner Carows „Die Legende von Paul und Paula“ und der Drittplatzierte in der Progress-Jahresstatistik, Jo Haslers Musik-Lustspiel „Nicht schummeln, Liebling“. Erstausgestrahlt am 29. August 1975 im Fernsehen der DDR wurde „Apachen“ am 1. November 1976 auch im ZDF gezeigt. Beim Red Earth Film Festival in Oklahoma/USA gabs 1997 eine „besondere Erwähnung“.
Pitt Herrmann