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Dokumentarfilm über den österreichischen Organisten und Komponisten Anton Bruckner (1824-1896), der zu Lebzeiten zwar als einer der größten Orgelvirtuosen seiner Zeit gerühmt wurde, dessen Werk als Komponist jedoch kaum Beachtung fand. Erst spät in seinem Leben wurde er auch als Komponist gewürdigt, heute weiß man, dass er zu den wichtigsten und innovativsten Tonschöpfern seiner Zeit gehörte. Seine Werke hatten bis weit ins 20. Jahrhundert hinein großen Einfluss auf die Musikgeschichte. Der Film, entstanden in Zusammenarbeit mit dem Dirigenten Valery Gergiev und den Münchner Philharmonikern, widmet sich seinem Schaffen und zeigt die Aufnahme eines kompletten Bruckner-Zyklus, aufgenommen in der Stiftskirche Sankt Florian in Oberösterreich.
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Große Dirigenten wie Kent Nagano, Valery Gergiev und Sir Simon Rattle sprechen über ihre Bruckner-Begeisterung. Und kompetente Gesprächspartner wie Dr. Klaus Petermayr vom Bruckner-Institut Linz oder Alexander Koller, Chorleiter des Frohsinn-Nachfolgers Singakademie, sowie Prof. Martin Haselböck, als Organist der Wiener Hofkapelle ein Amtsnachfolger Bruckners, erzählen von den Höhen und Tiefen eines so bewegten wie bewegenden Lebens im Schatten populärerer Komponisten. Der Wiener Burgschauspieler Cornelius Obonya steuert zwischendurch überwiegend negative, in ihrer ironischen Diktion persönlich beleidigende historische Kritiken Eduard Hanslicks in der 1864 in Wien gegründeten Tageszeitung „Neue Freie Presse“ vor.
Wer die 96-minütige Dokumentation mit kurzen Ausschnitten des kompletten Bruckner- Zyklus mit Valery Gergiev am Pult der Münchner Philharmoniker, aber auch mit Gustostücken anderer bedeutender Kompositionen wie seiner Messe Nr. 2 e-Moll für achtstimmigen Chor und Bläser oder seiner Messe Nr. 3 f-Moll mit großem Sinfonieorchester, bei deren Uraufführung Bruckner selbst die Musiker honorieren musste, richtig genießen möchte, wählt ein Kino mit großer Leinwand und moderner Soundanlage. Er wird sich von Gergievs Bruckner-Begeisterung anstecken lassen und künftig die Konzertpläne seiner Umgebung auf Werke des immer noch weitgehend unterschätzten Österreichers abklopfen.
Pitt Herrmann