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Er war der charismatische Pop-Star der oppositionellen Literaturszene im Ost-Berliner Prenzlauer Berg der Achtzigerjahre, gut bekannt mit Christa Wolf, Franz Fühmann, Heiner Müller. Und er war übereifriger Informant der DDR-Staatssicherheit: Sascha Anderson, Jahrgang 1953. Nach mehr als 20 Jahren sitzen die Verletzungen, die er seinen einstigen Freunden und Kollegen beibrachte, tief. Noch immer erregt das Gespinst aus Lügen, Halbwahrheiten und Legenden, das er um sich auslegte, die Gemüter.
Annekatrin Hendel holt Sascha Anderson vor die Kamera und erkundet seine damalige Motivation und heutige Haltung. Worauf gründete sich seine Bereitschaft zur Denunziation? Was bewog ihn zum Spiel mit der eigenen Existenz? Welchen Platz nehmen Reue und Buße in seinem Leben ein? Zugleich werden Wegbegleiter Andersons befragt: die Keramikerin Wilfriede Maaß, die sich seinetwegen von ihrem Mann trennte, die früheren Kommilitonen Lars Barthel und Thomas Plenert, der Dichter und Anarchist Bert Papenfuß sowie Roland Jahn, Chef der Stasi-Unterlagenbehörde. Aus Erinnerungssplittern entwirft der Film ein Zeitbild aus Vertrauen und Verrat, das bis in die Gegenwart reicht.
Quelle: 64. Internationale Filmfestspiele Berlin (Katalog)
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