Alle kann ich nicht heiraten

BR Deutschland 1952 Spielfilm

Inhalt

Die beiden Klavierspieler Fredi und Edi gewinnen bei einem Wettbewerb den ersten Preis und gönnen sich vom Preisgeld einen Urlaub in St. Moritz. Dort treffen sie auf die schöne und geheimnisvolle Dschidschi da Costa, die jedoch recht schnell gesteht, in Wahrheit Elfriede Piepenbrink zu heißen und nichts exotisches an sich zu haben. Trotzdem sehen sowohl Fredi als auch Edi ihre zukünftige Braut in Elfriede, diese kann aber nicht beide Männer heiraten. Als sie Ernst kennenlernt und bei einem per Zufall Glocken von seinem Tonbandgerät erklingen, erinnert sich Elfriede an die Weisheit ihrer Großmutter, die besagt, dass sich der Richtige durch Glockengeläut offenbare. Elfriede ist sich sicher, dass sie ihre Zukunft mit Ernst verbringen wird.

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Falk Schwarz
Was beim Küssen passiert
Höhepunkt dieser kleinen schwarz-weiß Produktion (Producer Kurt Ulrichs achter Film nach dem Krieg, sein 107. seit 1931) ist das überraschende Geständnis, dass die mondäne, übertrieben elegant angezogene Dschidschi da Costa (Sonja Ziemann) in Wirklichkeit Elfriede Piepenbrink heisst - was sie mit einem rührenden Augenaufschlag den beiden Liebhabern in spe verkündet. Da sind sie platt. „Das Glück liebt die Unbescheidenen“, sagt das Drehbuch. Zweiter Höhepunkt ist die Weisheit einer nicht weiter genannten Großmutter. Die geht so: wenn sich beim Küssen der Himmel öffnet, ist es der falsche. Wenn aber beim Küssen die Glocken läuten, dann ist es der richtige. Als nun die Dschidschi den Ernst Vogel (uneindeutig: Joachim Brennecke) küsst, da stellt er per Zufall sein Tonbandgerät an und es erklingen Glocken. Da schaut die Dschidschi, erkennt ihn und ist selig. Nicht ganz so selig ist der Zuschauer, weil die beiden Flirteure Fredi und Edi (Adrian Hoven und Hardy Krüger) sich arg pubertär gebärden in ihrer Lust auf blonde Frauen jeder Art. Klavierspielen können sie, aber lieben und verehren sollen sie doch nur „ihre“ Dschidschi. Da diese aber nicht beide heiraten kann (danach ging offenbar in der Fünfzigern alles Sehnen und Trachten: nach dem standesamtlichen Behördenstempel) nimmt sie den mit den Glocken. Kameramann Georg Bruckbauer entführt uns nach St. Moritz, das 1952 eher noch ein kleines bescheidenes Dörfchen mit Alpenblick war. Sonst hat der Robist Fred Adlmüller jede Menge Kleider für Sonja geschneidert, die sie mit Haltung und Grazie trägt. Die Leute im Hotel, und wir im Kinosaal schauen erstaunt. Als sich dann die kleine Story rundet, verkündet Sonja per Chanson (von Peter Kreuder): „Jede Träne ist verschwendet, hadre nicht mit dem Geschick, warte bis dein Stern sich wendet...“ Das konnte man sich für sein Eintrittsgeld von 90 Pfennig gut mit nachhause nehmen.

Credits

Alle Credits

Dreharbeiten

    • Atelier Hamburg-WAndsbek, Außenaufnahmen: St. Moritz, Zürs/Arlberg
Länge:
2433 m, 89 min
Format:
35mm, 1:1,37
Bild/Ton:
s/w, Ton
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 04.09.1952, 04725, ab 10 Jahre / nicht feiertagsfrei

Aufführung:

Uraufführung (DE): 05.09.1952, Düsseldorf, Apollo

Titel

  • Originaltitel (DE) Alle kann ich nicht heiraten
  • Verleihtitel (AT) Das verliebte Kleeblatt

Fassungen

Original

Länge:
2433 m, 89 min
Format:
35mm, 1:1,37
Bild/Ton:
s/w, Ton
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 04.09.1952, 04725, ab 10 Jahre / nicht feiertagsfrei

Aufführung:

Uraufführung (DE): 05.09.1952, Düsseldorf, Apollo