Zum 19. Mal vergibt die DEFA-Stiftung mehrere Stiftungspreise in Höhe von insgesamt 40.000 Euro. Die Preisträger sind in diesem Jahr Gojko Mitić, Marion Rasche, Elwira Niewiera und Piotr Rosołowski.
Den mit 10.000 Euro dotierten Preis für das filmkünstlerische Lebenswerk erhält Gojko Mitić. Mitić zählt zu den populärsten DEFA-Schauspielern. Mit seinen authentischen Darstellungen verschiedener indianischer Heldengestalten spielte er sich in die Herzen eines internationalen Publikums. Zwischen 1965 und 1982 war er in zwölf DEFA-Indianerfilmen in der Hauptrolle zu sehen und prägte wie kein anderer Darsteller dieses Filmgenre. Wichtig ist ihm eine weitreichend korrekte Abbildung indianischer Lebensweisen.
Die Regisseurin Marion Rasche wird mit dem Preis für herausragende Leistungen im deutschen Film ausgezeichnet, der ebenfalls mit 10.000 Euro dotiert ist. Rasche begann ihre berufliche Laufbahn am DEFA-Studio für Trickfilme in Dresden. Später wurde sie Chefdramaturgin und künstlerische Leiterin des Studios. Mit ihrem Einsatz für künstlerische Freiheit ermöglichte Rasche die filmische Umsetzung experimenteller Stoffe mit bildenden Künstlern wie Lutz Dammbeck, Helge Leiberg oder Andreas Dress. Ab 1988 war sie selbst als Regisseurin tätig. Nach der deutschen Vereinigung drehte sie Dokumentarfilme, die oftmals einen engen Bezug zu ihrer Wahlheimat Dresden aufweisen.
Elwira Niewiera und Piotr Rosołowski erhalten den mit 5.000 Euro dotierten Förderpreis für junges Kino. Ihr erster gemeinsamer Dokumentarfilm "Domino Effekt" (2013/14) über ein Liebespaar in der international nicht anerkannten Republik Abchasien gewann u.a. die 'Goldene Taube' auf dem Leipziger Dokumentarfilmfestival. Auch ihr zweites Projekt "Der Prinz und der Dybbuk" (2016/17) über den polnisch-jüdischen Filmemacher und Produzenten Michał Waszyński wurde international viel beachtet.
Die drei Programmpreise der DEFA-Stiftung (je 5.000 Euro) gehen an Persönlichkeiten, die sich in besonderem Maße für das DEFA-Filmerbe engagieren: Molto Menz (Geschäftsführer von absolut MEDIEN), Paul Werner Wagner (Kulturmanager, u.a. Kurator der Filmtage Wolfen und des nd-Filmclubs) sowie Knut Elstermann (Filmkritiker, Autor und Moderator).
Die 19. Preisverleihung der DEFA-Stiftung findet am 13 . Dezember um 19:00 Uhr in der Berliner Akademie der Künste (Hanseatenweg 10, 10557 Berlin) statt. Musikalisch begleitet wird der Abend mit Songs des Liedermachers Gerhard Gundermann, interpretiert von Andreas Dresen, Alexander Scheer und Jürgen Ehle.
Die DEFA-Stiftung erhält die Filme der DEFA und macht sie als Teil des nationalen Kulturerbes für die Öffentlichkeit nutzbar. Der Filmstock umfasst rund 12.000 Filme. Die DEFA-Stiftung fördert deutsche Filmkunst und -kultur durch die Vergabe von Preisen auf deutschen Filmfestivals.
Quelle: www.defa-stiftung.de