Sehenswerte deutsche Filme des Vorjahres, die oft nicht lange im Kino gelaufen sind, bekommen vom 8. März bis 3. April 2019 im Filmmuseum München noch einmal die Gelegenheit, auf der Leinwand gesehen werden zu können – die meisten von ihnen mit englischen Untertiteln.
Drei Kritiker*innen – Margret Köhler aus München sowie Bert Rebhandl und Ralf Schenk aus Berlin – haben dem Filmmuseum ihre persönliche Bestenliste der deutschen Filme 2018 geschickt, von denen insgesamt zwölf Filme gezeigt werden. Die Reihe beginnt am 8. März um 18:30 Uhr mit "Transit" von Christian Petzold, einer freien Literaturadaption nach dem Roman von Anna Seghers. Franz Rogowski spielt darin die Hauptrolle, ebenso wie in der nüchternen Liebesgeschichte "In den Gängen" von Thomas Stuber, in der Sandra Hüller seine Partnerin darstellt.
Zwei Filme beschäftigen sich thematisch mit der DDR: der Musikfilm "Gundermann" von Andreas Dresen über den systemkritischen Liedermacher und Baggerfahrer im Braunkohletageabbau Gerhard “Gundi” Gundermann, der sich außerdem zu seiner Stasi-Vergangenheit bekennen muss. Hauptdarsteller Alexander Scheer geht völlig in seiner Rolle auf und singt alle Lieder selbst. "Das schweigende Klassenzimmer" von Lars Kraume, der zweite "DDR-Film", erzählt die wahre Geschichte einer Schweigeminute in einem ostdeutschen Klassenzimmer, die 19 Schlüler*innen im Gedenken an die Opfer des Ungarn-Aufstands 1956 abgehalten haben – mit ungeahnten Folgen für ihre Zivilcourage. "Der Hauptmann" von Robert Schwentke geht historisch noch weiter zurück, in die letzten Wochen des Zweiten Weltkriegs. Ein Deserteur schlüpft darin in die zufällig gefundene Uniform eines Hauptmanns der Luftwaffe und steigert sich rigoros in den Wahn der Macht hinein.
Zwei Filme der Reihe wurden vom Verband der deutschen Filmkritik kürzlich auf der Berlinale ausgezeichnet: "Aggregat" von Marie Wilke über das schwierige derzeitige Verhältnis von Politik, Medien und Bürgern als bester Dokumentarfilm 2018 und der Genrefilm "Hagazussa – Der Hexenfluch" von Lukas Feigelfeld für die beste Kamera (Mariel Baqueiro).